Das Alter zu besiegen, ist einer der großen Träume der Menschheit. Für die etwa einen Millimeter großen Würmer der Art C. elegans ist dieser Traum längst Wirklichkeit geworden, sofern sie in einem Labor der Universität von Kalifornien in San Francisco leben. Die Wissenschaftlerin Cynthia Kenyon hat unzähligen Würmern wenn schon nicht das ewige Leben, so doch ein sechsfach verlängertes Leben geschenkt. Gelungen ist das durch genetische Manipulationen. Die veränderten Gene beeinflussen den Hormonhaushalt der Tiere und steuern einige Stoffwechselschritte. Kenyon:
"”Diese genetisch veränderten Würmer leben im Durchschnitt 120 Tage, statt der üblichen 20 Tage. Wir haben einen Film von zwei Tieren, die 144 Tage alt sind und munter umher kriechen, wie im Alter von fünf oder zehn Tagen. Wohlgemerkt: Das bedeutet nicht, dass wir Menschen 500 Jahre alt werden können. Das behaupte ich nicht. Ich weiß nicht, was bei Menschen möglich ist. Aber, dass es bei Würmern funktioniert, finde ich ganz schön aufregend.""
Bleibt die Frage: Sind die uralten, jung gebliebenen Würmer gesund? Oder leiden die winzigen Methusalems verstärkt unter Alterskrankheiten? Das untersucht das Team um Cynthia Kenyon in seinen neuesten Experimenten. Durch ein Krebsgen lösten die Forscher der Universität von Kalifornien Wucherungen der Fortpflanzungszellen in den Würmern aus. In der Natur kommt es nur bei sehr alten Tieren im Alter zwischen 15 und 20 Tagen zu diesen Tumoren. Durch das Krebsgen traten die Zellwucherungen früher auf. Die Tiere starben schon nach durchschnittlich zehn Tagen an ihren Tumoren. Das wollten die Forscher um Cynthia Kenyon in ihren neuen Experimenten verhindern. Kenyon:
"”Wir haben den Hormonhaushalt der Würmer so verändert, dass sie doppelt so lange leben wie gewöhnlich. Also 40 Tage statt 20 Tage. Gleichzeitig haben die Tiere das Krebsgen erhalten, das ihre Lebensdauer halbiert. Und das Ergebnis war eindeutig: Ein Wurm, der beide Veränderungen trägt, wird 40 Tage alt, so als ob er überhaupt keine Tumoren hätte.""
Beim genaueren Hinsehen entdeckten die Forscher: Es hatten sich zwar winzige Tumoren gebildet, aber sie waren nur sehr langsam gewachsen, so dass sie die Tiere nicht beeinträchtigten. Die Interpretation der Wissenschaftler lautet: Die jung gebliebenen Tiere konnten die Tumoren in Schach halten, viel besser als natürlich gealterte Tiere. Cynthia Kenyon sieht durch diese Ergebnisse ihre Theorie bestätigt. Sie besagt: Künstliche Jugend schützt auch vor Krankheiten wie Krebs. Ehemalige Mitarbeiter Kenyons hatten das kürzlich im Tierversuch auch für die Alzheimer-Krankheit zeigen können. Kenyon:
"Das ist doch verblüffend. Man verändert ein paar Stoffwechselwege, und schon sinkt die Zahl aller Krankheiten, die irgendwie mit dem Alter zusammenhängen. Das bedeutet: Die gleichen Mechanismen, die eine Zelle jung halten, schützen vor vielen Krankheiten."
Eine Erklärung liefert das körpereigene Reparatursystem. Im künstlich jung gebliebenen Wurm verhindert es das Wachstum von Tumoren und auch Schäden an Erbmolekülen, Eiweißen, Zellen und Geweben. All das zeigt: Altern ist nicht einfach nur Verschleiß, sondern ein kontrollierter biologischer Prozess. Wenn ein Organismus altert, gibt er sich immer weniger Mühe, Schäden zu verhindern und zu reparieren. Wer das Reparatursystem in Gang hält, verlängert die Jugend: beim Fadenwurm, bei der Maus – und auch beim Menschen. Irgendwann. Vielleicht.
"”Diese genetisch veränderten Würmer leben im Durchschnitt 120 Tage, statt der üblichen 20 Tage. Wir haben einen Film von zwei Tieren, die 144 Tage alt sind und munter umher kriechen, wie im Alter von fünf oder zehn Tagen. Wohlgemerkt: Das bedeutet nicht, dass wir Menschen 500 Jahre alt werden können. Das behaupte ich nicht. Ich weiß nicht, was bei Menschen möglich ist. Aber, dass es bei Würmern funktioniert, finde ich ganz schön aufregend.""
Bleibt die Frage: Sind die uralten, jung gebliebenen Würmer gesund? Oder leiden die winzigen Methusalems verstärkt unter Alterskrankheiten? Das untersucht das Team um Cynthia Kenyon in seinen neuesten Experimenten. Durch ein Krebsgen lösten die Forscher der Universität von Kalifornien Wucherungen der Fortpflanzungszellen in den Würmern aus. In der Natur kommt es nur bei sehr alten Tieren im Alter zwischen 15 und 20 Tagen zu diesen Tumoren. Durch das Krebsgen traten die Zellwucherungen früher auf. Die Tiere starben schon nach durchschnittlich zehn Tagen an ihren Tumoren. Das wollten die Forscher um Cynthia Kenyon in ihren neuen Experimenten verhindern. Kenyon:
"”Wir haben den Hormonhaushalt der Würmer so verändert, dass sie doppelt so lange leben wie gewöhnlich. Also 40 Tage statt 20 Tage. Gleichzeitig haben die Tiere das Krebsgen erhalten, das ihre Lebensdauer halbiert. Und das Ergebnis war eindeutig: Ein Wurm, der beide Veränderungen trägt, wird 40 Tage alt, so als ob er überhaupt keine Tumoren hätte.""
Beim genaueren Hinsehen entdeckten die Forscher: Es hatten sich zwar winzige Tumoren gebildet, aber sie waren nur sehr langsam gewachsen, so dass sie die Tiere nicht beeinträchtigten. Die Interpretation der Wissenschaftler lautet: Die jung gebliebenen Tiere konnten die Tumoren in Schach halten, viel besser als natürlich gealterte Tiere. Cynthia Kenyon sieht durch diese Ergebnisse ihre Theorie bestätigt. Sie besagt: Künstliche Jugend schützt auch vor Krankheiten wie Krebs. Ehemalige Mitarbeiter Kenyons hatten das kürzlich im Tierversuch auch für die Alzheimer-Krankheit zeigen können. Kenyon:
"Das ist doch verblüffend. Man verändert ein paar Stoffwechselwege, und schon sinkt die Zahl aller Krankheiten, die irgendwie mit dem Alter zusammenhängen. Das bedeutet: Die gleichen Mechanismen, die eine Zelle jung halten, schützen vor vielen Krankheiten."
Eine Erklärung liefert das körpereigene Reparatursystem. Im künstlich jung gebliebenen Wurm verhindert es das Wachstum von Tumoren und auch Schäden an Erbmolekülen, Eiweißen, Zellen und Geweben. All das zeigt: Altern ist nicht einfach nur Verschleiß, sondern ein kontrollierter biologischer Prozess. Wenn ein Organismus altert, gibt er sich immer weniger Mühe, Schäden zu verhindern und zu reparieren. Wer das Reparatursystem in Gang hält, verlängert die Jugend: beim Fadenwurm, bei der Maus – und auch beim Menschen. Irgendwann. Vielleicht.