
Die britische Medikamentenaufsicht begründete die Zulassung damit, dass "eine nachgewiesene Wirkung zeigt, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen". Das Medikament wird aber nicht über das staatliche Gesundheitssystem NHS ausgegeben, da die dafür zuständige Finanzaufsicht das Medikament für zu teuer hält. In einer Stellungnahme dazu heißt es, die Vorteile des Wirkstoffs Lecanemab seien "einfach zu gering, um die erheblichen Kosten für das NHS zu rechtfertigen". In den USA kostet das Medikament umgerechnet rund 23.000 Euro pro Patientin oder Patient im Jahr.
Auch Leqembi kann Alzheimer nicht heilen
Leqembi beziehungsweise der Wirkstoff Lecanemab soll Patientinnen und Patienten helfen, deren Alzheimer-Erkrankung noch nicht weit fortgeschritten ist. Das Mittel richtet sich gegen ein Protein namens Beta-Amyloid, das Ablagerungen im Gehirn von Alzheimer-Erkrankten verursacht und mit der Zerstörung der Nervenzellen in Verbindung gebracht wird. Bisherige Medikamente stimulieren laut der Initiative Alzheimer Forschung lediglich die Hirnleistung oder behandeln Begleiterscheingungen wie Depressionen. Auch durch Leqembi kann Alzheimer nicht geheilt werden.
Die Europäische Arzneimittelagentur lehnte die Zulassung von Leqembi Ende Juli ab - und verwies dabei auf "das Risiko schlimmer Nebenwirkungen" wie Hirnblutungen. Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz und für etwa die Hälfte der rund acht Millionen Demenz-Erkrankten in der EU verantwortlich.
Diese Nachricht wurde am 22.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.