Kulturstaatsminister Bernd Neumann strahlte, als er noch einmal verkündete, vielleicht den Kritikern und Skeptikern zum Trotze, dass das Humboldtforum gebaut wird. Die Grundsteinlegung kündigte er für 2013 an:
"Hier haben wir ein großes und kühnes Projekt vor uns, das gerade in Verbindung von traditioneller Form und dem hochmodernen Kulturbetrieb im Innern noch Generationen von Menschen mit Freude und Stolz erfüllen wird. Es ist kein Schloss für eine elitäre Schickeria, sondern ein Kulturzentrum für alle Bürgerinnen und Bürger."
Und dieses "Kulturzentrum für alle Bürgerinnen und Bürger" soll Martin Heller mit Leben füllen. Geboren 1952 in Basel, ist Martin Heller Kunsthistoriker und Ethnologe, er hat mehrere Museen geleitet, hat die Schweizer Expo 02 organisiert oder auch fünf Jahre lang den Auftritt der Stadt Linz als Kulturhauptstadt Europas 2009. Ein erfahrener Mann, angesehener Experte, der für Linz ein intensives Programm mit aufklärerischem Anspruch zusammenstellte, auch die düsteren Seiten der Stadt − Hitler wollte sie zur "Kulturhauptstadt des Führers" machen – sparte er nicht aus:
"Ich bin sehr fasziniert durch die Grundidee dieses Humboldtforums: dass eine Nation in ihr eigenes Zentrum die Auseinandersetzung mit der Welt setzt, deklariert das Risiko eingeht, diese Auseinandersetzung auch zu führen auf einem hohen Niveau mit allen Fallen und Fallstricken, die eine gegenwärtige Auseinandersetzung mit sich bringt; dass dieses Risiko bewusst und zuversichtlich eingegangen wird, das fasziniert mich, und das war auch einer der Gründe jetzt, warum ich hier mit großer Zuversicht und wirklich auch mit Vergnügen eingewilligt habe, hier tätig zu sein."
Martin Heller wird unabhängig sein, nicht weisungsgebunden – darauf habe er Wert gelegt. Ihm zur Seite ein Kreis von Beratern: Jette Sandahl etwa, die Gründungsdirektorin des Museums der Weltkulturen in Göteborg, Okwui Enwezor aus Nigeria, der die documenta XI leitete, ein exzellenter Kenner zeitgenössischer Kunst. Und der Inder Arjun Appadurai, der in New York Professor für Medien, Kultur und Kommunikation ist und viel zum Thema Globalisierung veröffentlicht hat. Sowie aus Deutschland Jürgen Flimm, der langjährige Theater- und Festspielintendant, heute leitet er die Berliner Staatsoper; Klaus-Dieter Lehmann, der Präsident des Goethe-Instituts, der auch Erfahrung als Generaldirektor der Deutschen Bibliothek mitbringt; der Soziologe Wolf Lepenies, ständiges Mitglied am Berliner Wissenschaftskolleg; Hortensia Völckers, Leiterin der Kulturstiftung des Bundes und Bernd Scherer, Intendant am Haus der Kulturen der Welt in Berlin – beide sind in der deutschen Kulturszene bestens vernetzt. Das könnte eine gute Gruppe werden, die die Arbeit von Martin Heller kritisch-konstruktiv begleitet, zweimal im Jahr will man sich treffen. Konkrete Pläne nannte Martin Heller heute noch nicht, gab aber schon mal eine Richtung vor:
"Ich stehe, glaube ich, mit dem, was ich gemacht habe, für den unbedingten Glauben daran, dass Kultur in dieser Öffentlichkeit und in dieser Breite auch eine neue Form … vergleichsweise neue Form des kulturellen Arbeitens ist, die überhaupt keine Abstriche machen muss an der Qualität. Es gibt so was wie ambitionierte Popularität – und herauszufinden, was das für das Humboldtforum und ganz besonders für die Agora bedeuten könnte, das wird die Arbeit nun der nächsten zweieinhalb Jahre sein."
Ambitionierte Popularität ... Mit seinem Veranstaltungskonzept für das Humboldtforum soll Martin Heller auch dem gesamten Vorhaben zu konzeptioneller Klarheit und neuem Schwung verhelfen, damit die Idee des Humboldtforums der Öffentlichkeit endlich auch vermittelt werden kann, was für eine gewisse Begeisterung im Volk sorgen soll: für das Humboldtforum, oder – wie es jetzt in Berlin schon genannt wurde, für das "Schloss der Republik".
"Hier haben wir ein großes und kühnes Projekt vor uns, das gerade in Verbindung von traditioneller Form und dem hochmodernen Kulturbetrieb im Innern noch Generationen von Menschen mit Freude und Stolz erfüllen wird. Es ist kein Schloss für eine elitäre Schickeria, sondern ein Kulturzentrum für alle Bürgerinnen und Bürger."
Und dieses "Kulturzentrum für alle Bürgerinnen und Bürger" soll Martin Heller mit Leben füllen. Geboren 1952 in Basel, ist Martin Heller Kunsthistoriker und Ethnologe, er hat mehrere Museen geleitet, hat die Schweizer Expo 02 organisiert oder auch fünf Jahre lang den Auftritt der Stadt Linz als Kulturhauptstadt Europas 2009. Ein erfahrener Mann, angesehener Experte, der für Linz ein intensives Programm mit aufklärerischem Anspruch zusammenstellte, auch die düsteren Seiten der Stadt − Hitler wollte sie zur "Kulturhauptstadt des Führers" machen – sparte er nicht aus:
"Ich bin sehr fasziniert durch die Grundidee dieses Humboldtforums: dass eine Nation in ihr eigenes Zentrum die Auseinandersetzung mit der Welt setzt, deklariert das Risiko eingeht, diese Auseinandersetzung auch zu führen auf einem hohen Niveau mit allen Fallen und Fallstricken, die eine gegenwärtige Auseinandersetzung mit sich bringt; dass dieses Risiko bewusst und zuversichtlich eingegangen wird, das fasziniert mich, und das war auch einer der Gründe jetzt, warum ich hier mit großer Zuversicht und wirklich auch mit Vergnügen eingewilligt habe, hier tätig zu sein."
Martin Heller wird unabhängig sein, nicht weisungsgebunden – darauf habe er Wert gelegt. Ihm zur Seite ein Kreis von Beratern: Jette Sandahl etwa, die Gründungsdirektorin des Museums der Weltkulturen in Göteborg, Okwui Enwezor aus Nigeria, der die documenta XI leitete, ein exzellenter Kenner zeitgenössischer Kunst. Und der Inder Arjun Appadurai, der in New York Professor für Medien, Kultur und Kommunikation ist und viel zum Thema Globalisierung veröffentlicht hat. Sowie aus Deutschland Jürgen Flimm, der langjährige Theater- und Festspielintendant, heute leitet er die Berliner Staatsoper; Klaus-Dieter Lehmann, der Präsident des Goethe-Instituts, der auch Erfahrung als Generaldirektor der Deutschen Bibliothek mitbringt; der Soziologe Wolf Lepenies, ständiges Mitglied am Berliner Wissenschaftskolleg; Hortensia Völckers, Leiterin der Kulturstiftung des Bundes und Bernd Scherer, Intendant am Haus der Kulturen der Welt in Berlin – beide sind in der deutschen Kulturszene bestens vernetzt. Das könnte eine gute Gruppe werden, die die Arbeit von Martin Heller kritisch-konstruktiv begleitet, zweimal im Jahr will man sich treffen. Konkrete Pläne nannte Martin Heller heute noch nicht, gab aber schon mal eine Richtung vor:
"Ich stehe, glaube ich, mit dem, was ich gemacht habe, für den unbedingten Glauben daran, dass Kultur in dieser Öffentlichkeit und in dieser Breite auch eine neue Form … vergleichsweise neue Form des kulturellen Arbeitens ist, die überhaupt keine Abstriche machen muss an der Qualität. Es gibt so was wie ambitionierte Popularität – und herauszufinden, was das für das Humboldtforum und ganz besonders für die Agora bedeuten könnte, das wird die Arbeit nun der nächsten zweieinhalb Jahre sein."
Ambitionierte Popularität ... Mit seinem Veranstaltungskonzept für das Humboldtforum soll Martin Heller auch dem gesamten Vorhaben zu konzeptioneller Klarheit und neuem Schwung verhelfen, damit die Idee des Humboldtforums der Öffentlichkeit endlich auch vermittelt werden kann, was für eine gewisse Begeisterung im Volk sorgen soll: für das Humboldtforum, oder – wie es jetzt in Berlin schon genannt wurde, für das "Schloss der Republik".