Macaranga Tamarius aus Südostasien ist das. Und die hat hier auf der Blattspreite überall diese gelben Flecken an denen Zuckerlösung produziert wird. Und diese Zuckerlösung ist zusammengesetzt, fast wie Blütennektar, hat aber eben, da auf den Blättern produziert, nichts mit der Bestäubung zu tun, sondern lockt Ameisen aus der Umgebung an.
Denn Ameisen lieben den zuckrigen Blattnektar. So kommen sie, angelockt durch den Blattnektar, auf die Pflanze...
...und laufen diese Nektarien ab, schauen ob etwas da ist. Und verteidigen dabei, da Ameisen oft jagen, die Pflanzen gegen Fraßfeinde. Indem sie einfach Raupen, kleine Käfer, Insekten, kleine Eier die auf der Pflanze sind, gleich mitnehmen als praktische Beute.
Doch die Pflanzen geben nicht pausenlos ihren Blattnektar an die Ameisen ab. Der Biologe Martin Heil erklärt weiter:
"...der Witz ist nun, dass die Pflanzen sonst sehr gering Nektar produziert, aber wenn sie angefressen, das heißt mechanisch beschädigt wird, sie innerhalb von wenigen Stunden die Produktion sehr stark hochregelt. So werden Wespen und Ameisen angelockt, die dann auf der Pflanze jagen und damit den Fraßschaden langfristig gesehen reduzieren.
Haben sich also gerade Fraßschädlinge auf den Macarangas niedergelassen, wird die
die Nektarproduktion der Pflanze angekurbelt. Getreu dem Motto "der Feind meines Feindes ist mein Freund" werden so Ameisen angelockt. Doch Macarangas sind nicht die einzigen Pflanzen, die mittels tierischer Hilfstruppen vor Schädlingen schützen. Auch bestimmte Akazienarten in Mexiko haben sich dieses Prinzip zu eigen gemacht. Bei einigen Arten funktioniert das wie bei der Macaranga. Die Ameisen werden über den Blattnektar angelockt. Bei anderen Akazien ist das System sogar so weit perfektioniert, dass die Ameisen ständig auf den Pflanzen leben. Vor so einem Exemplar steht Martin Heil gerade im Gewächshaus:
Man sieht es hier also ganz deutlich, die Dornen sind hier also riesig groß, sehr spitz, sehr stabil. Und die Dornen sind eben mit einem sehr trockenen, und sehr leicht aushöhlbaren Mark gefüllt. Und die Ameisen nagen dann überall in jeden Dorn ein Eingangsloch und da sind dann eben ein paar Eier, ein paar Larven drin. In einigen Dornen ein paar Königinnen. Und das ist eben der Nistraum der Ameisen.
Doch das ist nicht das einzige, was die Pflanze den Ameisen zu bieten hat. Auch für ausreichend Nahrung ist gesorgt. So finden die Ameisen Proteine, Fette und Zucker in Form kleiner gelber Knubbel an den Blattspitzen der Pflanzen.
...und hier sieht man eben diese sehr fein aufgefiederten Blätter, wo an den meisten Federspitzen diese gelben ein Millimeter bis zwei Millimeter langen Körnchen hängen. Das ist eben eigentlich, wirklich die Spitze des Blattes die hier umgewandelt wurde und da sind diese Nährstoffe drinnen, von denen sich die Ameisen ernähren. Und da sieht man dann schon, wie stark diese Pflanzen von der Anatomie her an die Symbiose mit den Ameisen angepasst sind.
Ameisenpflanzen gibt es weltweit in den Tropen. Das Prinzip ist überall das gleiche. Verwandtschaftlich haben die Akazien aus Mexiko und die Macarangas aus Malaysia aber nichts miteinander zu tun, und auch die Ameisen nicht. Der Abwehrmechanismus muss sich, nach Meinung der Wissenschaftler, unabhängig voneinander entwickelt haben. Auffällig ist, dass beide Pflanzenarten ganz ähnliche ökologische Nischen bewachsen: so wachsen Macarangas und Akazien auf Halden, an Straßenrändern und auf Kahlschlagflächen. Und das nicht selten in Monokultur. Dazu Martin Heil, der Ökologe am Jenaer Max-Planck-Institut:
...also, ich vermute zumindest, diese Möglichkeit in der Monokultur wachsen zu können, ohne das Fraßschäden völlig über Hand nehmen, eben auf die sehr effiziente Verteidigung durch die Ameisen zurück zu führen ist. Aber das wissen wir noch nicht, da müssen wir noch weiter arbeiten. Das ist natürlich auch experimentell sehr schwierig zugänglich.
Denn Ameisen lieben den zuckrigen Blattnektar. So kommen sie, angelockt durch den Blattnektar, auf die Pflanze...
...und laufen diese Nektarien ab, schauen ob etwas da ist. Und verteidigen dabei, da Ameisen oft jagen, die Pflanzen gegen Fraßfeinde. Indem sie einfach Raupen, kleine Käfer, Insekten, kleine Eier die auf der Pflanze sind, gleich mitnehmen als praktische Beute.
Doch die Pflanzen geben nicht pausenlos ihren Blattnektar an die Ameisen ab. Der Biologe Martin Heil erklärt weiter:
"...der Witz ist nun, dass die Pflanzen sonst sehr gering Nektar produziert, aber wenn sie angefressen, das heißt mechanisch beschädigt wird, sie innerhalb von wenigen Stunden die Produktion sehr stark hochregelt. So werden Wespen und Ameisen angelockt, die dann auf der Pflanze jagen und damit den Fraßschaden langfristig gesehen reduzieren.
Haben sich also gerade Fraßschädlinge auf den Macarangas niedergelassen, wird die
die Nektarproduktion der Pflanze angekurbelt. Getreu dem Motto "der Feind meines Feindes ist mein Freund" werden so Ameisen angelockt. Doch Macarangas sind nicht die einzigen Pflanzen, die mittels tierischer Hilfstruppen vor Schädlingen schützen. Auch bestimmte Akazienarten in Mexiko haben sich dieses Prinzip zu eigen gemacht. Bei einigen Arten funktioniert das wie bei der Macaranga. Die Ameisen werden über den Blattnektar angelockt. Bei anderen Akazien ist das System sogar so weit perfektioniert, dass die Ameisen ständig auf den Pflanzen leben. Vor so einem Exemplar steht Martin Heil gerade im Gewächshaus:
Man sieht es hier also ganz deutlich, die Dornen sind hier also riesig groß, sehr spitz, sehr stabil. Und die Dornen sind eben mit einem sehr trockenen, und sehr leicht aushöhlbaren Mark gefüllt. Und die Ameisen nagen dann überall in jeden Dorn ein Eingangsloch und da sind dann eben ein paar Eier, ein paar Larven drin. In einigen Dornen ein paar Königinnen. Und das ist eben der Nistraum der Ameisen.
Doch das ist nicht das einzige, was die Pflanze den Ameisen zu bieten hat. Auch für ausreichend Nahrung ist gesorgt. So finden die Ameisen Proteine, Fette und Zucker in Form kleiner gelber Knubbel an den Blattspitzen der Pflanzen.
...und hier sieht man eben diese sehr fein aufgefiederten Blätter, wo an den meisten Federspitzen diese gelben ein Millimeter bis zwei Millimeter langen Körnchen hängen. Das ist eben eigentlich, wirklich die Spitze des Blattes die hier umgewandelt wurde und da sind diese Nährstoffe drinnen, von denen sich die Ameisen ernähren. Und da sieht man dann schon, wie stark diese Pflanzen von der Anatomie her an die Symbiose mit den Ameisen angepasst sind.
Ameisenpflanzen gibt es weltweit in den Tropen. Das Prinzip ist überall das gleiche. Verwandtschaftlich haben die Akazien aus Mexiko und die Macarangas aus Malaysia aber nichts miteinander zu tun, und auch die Ameisen nicht. Der Abwehrmechanismus muss sich, nach Meinung der Wissenschaftler, unabhängig voneinander entwickelt haben. Auffällig ist, dass beide Pflanzenarten ganz ähnliche ökologische Nischen bewachsen: so wachsen Macarangas und Akazien auf Halden, an Straßenrändern und auf Kahlschlagflächen. Und das nicht selten in Monokultur. Dazu Martin Heil, der Ökologe am Jenaer Max-Planck-Institut:
...also, ich vermute zumindest, diese Möglichkeit in der Monokultur wachsen zu können, ohne das Fraßschäden völlig über Hand nehmen, eben auf die sehr effiziente Verteidigung durch die Ameisen zurück zu führen ist. Aber das wissen wir noch nicht, da müssen wir noch weiter arbeiten. Das ist natürlich auch experimentell sehr schwierig zugänglich.