Umgang mit Afghanen in Pakistan
Amnesty International Deutschland: Rhetorik und Handeln der Bundesregierung stehen in "eklatantem Widerspruch"

Der stellvertretende Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland, Mihr, hat die Bundesregierung für ihren Umgang mit schutzsuchenden Afghanen in Pakistan kritisiert.

    Das Logo von Amnesty International auf einer transparenten Schild an einer Fassade in Berlin. Es zeigt eine brennende Kerze, die mit Stacheldraht umwickelt ist.
    Amnesty International Zentrale in Berlin (IMAGO / epd / IMAGO / Christian Ditsch)
    Rhetorik und Handeln stünden in einem eklatanten Widerspruch, sagte Mihr im Deutschlandfunk. Die Vorgängerregierung habe ein humanitäres Aufnahmeprogramm gestartet und Zusagen erteilt. Diese Zusagen müssten nun auch eingehalten werden. Verwaltungsakte könnten nicht einfach so zurückgenommen werden.
    Pro Asyl und eine andere Hilfsorganisation hatten gestern Strafanzeige gegen Bundesaußenminister Wadephul und Innenminister Dobrindt gestellt. Sie hätten sich unter anderem der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht. In den vergangenen Tagen war bekannt geworden, dass die pakistanischen Behörden schutzsuchende Menschen trotz deutscher Aufnahmezusagen nach Afghanistan abschieben. Außenminister Wadephul kündigte Hilfe an und sagte, man sei mit der Regierung in Pakistan in Kontakt.
    Diese Nachricht wurde am 16.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.