Taser
Amnesty International kritisiert den missbräuchlichen Einsatz von Elektroschockern

Amnesty International fordert ein weltweit rechtsverbindliches Abkommen, um die Produktion und den Handel mit Polizeiausrüstung zu regulieren.

    Ein sogenannter Taser wird präsentiert.
    Der Taser schießt zwei dünne Metallkabel mit Widerhaken in die Haut der Zielperson. Durch die Drähte fließt für Sekunden Strom in einer Stärke von 50.000 Volt. (picture alliance / dpa / Rainer Jensen)
    Konkret geht es um Elektroschocker und elektrische Schlagstöcke. Fast 200 Unternehmen weltweit hätten zwischen 2018 und 2023 solche Waffen hergestellt oder beworben. Auch in Deutschland verkauften eine Reihe von Firmen Elektroschocker, teilte die Menschenrechtsorganisation mit.
    Sie hat in mehr als 40 Ländern Fälle von missbräuchlicher Nutzung der Geräte dokumentiert. Demnach kamen Elektroschocker unter anderem bei Demonstrationen, bei der Grenzsicherung, in Lagern für Geflüchtete sowie in Gefängnissen zum Einsatz. Sie würden auch gegen Menschen verwendet, von denen keine Gewalt ausgehe. Bei Menschen mit körperlichen oder psychischen Vorerkrankungen könne das zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tod führen. Amnesty zufolge gab es in Deutschland seit 2021 mindestens zehn Todesfälle im Zusammenhang mit dem Einsatz von sogenannten Tasern durch die Polizei.
    Die Polizeigesetze in etlichen Bundesländern erlauben den Einsatz teils. Bei der Berliner Polizei etwa sind sie laut einer Antwort der Senatsinnenverwaltung auf eine Grünen-Anfrage seit Mai 2024 flächendeckend im Einsatz. Seitdem wurden sie 152 Mal abgefeuert oder angedroht. Dabei erlitten die Betroffenen in 32 Fällen Verletzungen.
    Diese Nachricht wurde am 06.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.