Die Amöben der Art Dictyostelium discoideum sind bewegliche Einzeller. Ihr Durchmesser beträgt gerade einmal 20 Mikrometer, der fünfzigste Teil eines Millimeters. Sie sind zwar deutlich größer als Bakterien, aber dennoch nur unter dem Mikroskop oder unter einer sehr guten Lupe zu sehen. Wenn sich die Einzeller jedoch zusammenschließen, bilden sie einen mit bloßem Auge sichtbaren Organismus: Eine Art Schleimpilz, erklärt die Biologin Debra Brock von der Rice-University in Houston, Texas.
"Die Art lebt in zwei unterschiedlichen Formen. Zum einen als einzellige Amöbe, die sich von Bakterien ernährt. Aber wenn die Nahrung knapp wird, entsteht aus einzelligen Amöben ein vielzelliger Organismus."
Zehntausende Amöben tun sich zusammen zu einem Schleimpilz, der Fruchtkörper und Sporen bildet, aus denen dann wieder einzellige Amöben entstehen. Das wusste man. Unbekannt war jedoch, dass Dictyostelium discoideum Bakterien regelrecht anbaut.
"Einige Amöben sind in der Lage, die Bakterien zu verbreiten. Sie fressen sie nicht einfach, sondern sie ernten die Bakterien, und bei Bedarf säen sie sie woanders aus. Die Amöben bringen sie dorthin, wo bisher noch keine Bakterien wachsen. Wir betrachten die Amöben deshalb als einfache Bauern."
Nur ein Drittel der Amöben sind solche Kleinstbauern. Sie bilden eine Art Vorrat aus ihren Lieblingsbakterien. Und in Notzeiten verspeisen sie sie nicht einfach, sondern säen sie aus, um später eine große Ernte einzufahren. Die Nicht-Bauern unter den Amöben hingegen leben als Bakterienjäger und Sammler. Sie sind bei guten Lebensbedingungen im Vorteil. Denn sie verspeisen mehr Bakterien als die landwirtschaftlich aktiven Amöben. In Hungerzeiten aber schlägt die Stunde der Bauern, denn sie haben vorgesorgt, erklärt die Biologin Debra Brock.
"Die Art Dictyostelium discoideum bevorzugt im Allgemeinen eine bestimmte Bakteriengruppe: Die gram-negativen. Andere Bakterien, die gram-positiven, mögen sie nicht so gern. Aber grundsätzlich säen und ernten sie verschiedene Arten. Die meisten dieser Bakterien werden von den Amöben als Nahrung genutzt. Wir vermuten, dass ihnen einige Bakterien außerdem bei der Verteidigung helfen. Denn sie produzieren Chemikalien, die andere Organismen von den Futterquellen der Amöben fernhalten."
Was die Amöben zur Landwirtschaft brachte, war vermutlich ihre soziale Lebensweise. Sie können sich einzeln durchschlagen oder in schweren Zeiten als Schleimpilz eine Gemeinschaft bilden. So entstehen aus Individuen Gesellschaften, ähnlich wie bei Ameisen oder beim Menschen. Möglicherweise tendieren alle Organismen, die sich als Gemeinschaften organisieren, zur Landwirtschaft.
"Die Art lebt in zwei unterschiedlichen Formen. Zum einen als einzellige Amöbe, die sich von Bakterien ernährt. Aber wenn die Nahrung knapp wird, entsteht aus einzelligen Amöben ein vielzelliger Organismus."
Zehntausende Amöben tun sich zusammen zu einem Schleimpilz, der Fruchtkörper und Sporen bildet, aus denen dann wieder einzellige Amöben entstehen. Das wusste man. Unbekannt war jedoch, dass Dictyostelium discoideum Bakterien regelrecht anbaut.
"Einige Amöben sind in der Lage, die Bakterien zu verbreiten. Sie fressen sie nicht einfach, sondern sie ernten die Bakterien, und bei Bedarf säen sie sie woanders aus. Die Amöben bringen sie dorthin, wo bisher noch keine Bakterien wachsen. Wir betrachten die Amöben deshalb als einfache Bauern."
Nur ein Drittel der Amöben sind solche Kleinstbauern. Sie bilden eine Art Vorrat aus ihren Lieblingsbakterien. Und in Notzeiten verspeisen sie sie nicht einfach, sondern säen sie aus, um später eine große Ernte einzufahren. Die Nicht-Bauern unter den Amöben hingegen leben als Bakterienjäger und Sammler. Sie sind bei guten Lebensbedingungen im Vorteil. Denn sie verspeisen mehr Bakterien als die landwirtschaftlich aktiven Amöben. In Hungerzeiten aber schlägt die Stunde der Bauern, denn sie haben vorgesorgt, erklärt die Biologin Debra Brock.
"Die Art Dictyostelium discoideum bevorzugt im Allgemeinen eine bestimmte Bakteriengruppe: Die gram-negativen. Andere Bakterien, die gram-positiven, mögen sie nicht so gern. Aber grundsätzlich säen und ernten sie verschiedene Arten. Die meisten dieser Bakterien werden von den Amöben als Nahrung genutzt. Wir vermuten, dass ihnen einige Bakterien außerdem bei der Verteidigung helfen. Denn sie produzieren Chemikalien, die andere Organismen von den Futterquellen der Amöben fernhalten."
Was die Amöben zur Landwirtschaft brachte, war vermutlich ihre soziale Lebensweise. Sie können sich einzeln durchschlagen oder in schweren Zeiten als Schleimpilz eine Gemeinschaft bilden. So entstehen aus Individuen Gesellschaften, ähnlich wie bei Ameisen oder beim Menschen. Möglicherweise tendieren alle Organismen, die sich als Gemeinschaften organisieren, zur Landwirtschaft.