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Hamburg
Amokläufer war ehemaliges Mitglied der Zeugen Jehovas

Der Amokläufer von Hamburg war nach Angaben der Ermittler ein ehemaliges Mitglied der Zeugen Jehovas.

    Polizisten in Spezialausrüstung sind in Hamburg im Einsatz. Bei Schüssen in einer Hamburger Kirche sind am Donnerstagabend mehrere Menschen getötet und einige Personen verletzt worden.
    Polizisten in Spezialausrüstung nach der Amoktat in Hamburg (picture alliance / dpa / Jonas Walzberg)
    Der 35-Jährige hatte gestern Abend in einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas im Stadtteil Groß Borstel um sich geschossen und sieben Menschen getötet. Weitere acht Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Hamburgs Innensenator Grote sprach von dem schlimmsten Verbrechen in der jüngeren Geschichte Hamburgs. Der SPD-Politiker sagte, es sei dem schnellen Eingreifen der Einsatzkräfte zu verdanken, dass es nicht noch mehr Opfer gegeben habe. Fünf Minuten nach den ersten Notrufen um kurz nach 21 Uhr seien Spezialkräfte vor Ort gewesen und in das Gebäude eingedrungen. Daraufhin sei der Täter ins Obergeschoss geflüchtet, wo er sich selbst getötet habe.
    Die Ermittler gehen von einem Einzeltäter aus. Er habe eine waffenrechtliche Erlaubnis als Sportschütze besessen und sei polizeilich bisher nicht aufgefallen. Hamburgs Polizeipräsident Meyer sagte, es gebe Hinweise auf eine mögliche psychische Erkrankung des Täters. Sein Motiv sei noch unklar. Einen politischen Hintergrund schließen die Ermittler aus.
    Bundespräsident Steinmeier teilte mit, er habe die Nachricht mit großem Entsetzen entgegen genommen. Seine Gedanken seien bei den Toten und ihren Familien.
    Diese Nachricht wurde am 10.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.