Auf der Treppe in seinem Haus ist der 67-jährige Hans Urban gestürzt. Minuten später waren Fuß und Unterschenkel dick angeschwollen. Der Knochen oberhalb des Fußknöchels war gebrochen. Im örtlichen Krankenhaus bekam Hans Urban eine Platte mit 4 Schrauben eingesetzt. Zurück blieben Schmerzen und eine Wunde, die nicht heilte. Viermal wurde nachoperiert, bis nichts mehr ging:
" Um ein Haar hätte ich mein Bein verloren, es sah schlimm aus, ich war so was von geschockt, für mich kam in dem Moment Schreck Schock Angst, ich verlier mein Bein, Stellen Sie mal vor sie verlieren Bein, was das mit sich bringt, selbst wenn Sie eine Prothese oder sonst was haben. "
Arme oder Beine amputieren - noch bis vor zwei Jahrzehnten eine gängige Maßnahme, wenn nach schweren Unfällen, Tumorentfernung oder durch Diabetes, die Weichteile - also Haut, Muskeln, Gefäße - weitgehend zerstört waren. Heute wird von ausgebildeten Spezialisten in einer mehrstündigen Operation abgestorbenes Gewebe entfernt, und dann ein Gewebetransfer mit einer so genannten Lappenplastik vorgenommen:
" Man nimmt vom selben Menschen selbst einen entsprechend geeignetes Gewebematerial, Bauchmuskeln, Rückenmuskel, diesen Muskel kann man nicht wie ein Steak herausnehmen und legt es drauf, sondern man muss die Durchblutung wieder herstellen. Man muss unter dem Operationsmikroskop unter verletzten Verhältnissen diese Gefäße wieder anschließen. "
Prof. Björn Stark, Leiter der Plastischen Chirurgie am Freiburger Universitätsklinikum, arbeitet mit einem Operationsmikroskop, das 40-fach vergrößert, die Nadeln sind kaum 1mm dick, die Fäden feiner als Haare. Seit die hochtechnisierte Mikrochirurgie eingesetzt wird, wird deutlich weniger amputiert. Je nach Art des Defekts kann ein geübter Spezialist - wie Prof. Hans-Ulrich Steinau von der Berufsgenossenschaftlichen Klinik Bochum - das passende Transplantat auswählen:
" Zum einen die Gewebe, die man sich örtlich ausborgen kann weil der liebe Gott mehr eingebaut hat als wir benötigen, man kann dort "abernten" oder man kann Körperfern also vom Rücken größere Gewebetransplantate sich ausborgen und in den Unterschenkel oder Arm hinein transplantieren. "
Das Bein von Hans Urban wurde gerettet. Dazu nahm der Freiburger Chirurgieprofessor Björn Stark einen Muskel aus dem Bauch seines Patienten, und verpflanzte ihn auf die offen klaffende Wunde am Unterschenkel. Sechs Stunden hat die Operation gedauert, und ein paar Tage musste Hans Urban bangen, ob das Gewebe abgestoßen wird.
" Grundsätzlich, muss man sagen, dass bei Lappenverpflanzungen, bei bestehender Infektion am Unterschenkel, schlechtere Chancen rein statistisch gesehen bestehen, eine größere Gefahr, dass verpflanztes Gewebe nicht einheilt. Wobei wir heute weniger zögerlich sind, so dass, wenn’s einmal schief ging, wir es wiederholen. "
Zwei bis dreimal in der Woche rekonstruieren Prof. Björn Stark und sein Team verletzte Weichteile von Patienten. Nicht immer fällt das Ergebnis schön aus: Ein zerfetzter Arm, ein zerquetschter Fuß kann nicht mehr so perfekt aussehen wie vorher. Wichtig vor allem, dass der Körperteil und seine Funktion erhalten bleibt, bis ins hohe Alter.
Prof. Hans-Ulrich Steinau:
" Diese Patienten, die mit 25 amputiert werden, werden später ihre Zuckerkrankheit Durchblutungsstörungen bekommen. Diese Patienten haben, wenn sie in Jugendzeiten amputiert werden, ein großes Risiko, dass sie später ihr anderes Bein durch Zuckerkrankheit, Durchblutungsstörungen auch verlieren. "
.
Erhalten statt amputieren – bei Hans Urban hat es funktioniert: Oberhalb seines Fußknöchels sieht man eine leichte Wölbung, der verpflanzte Muskellappen hebt sich hervor. Aber nicht mehr lange, versichert der 67-jährige, dann wird er seine Wanderstiefel schnüren:
" Ich laufe jetzt wieder ohne Stock , ich kann laufen, denn ich kann vollen Druck ausüben. Klar, ich habe Ödeme und Wasseransammlungen, aber das sind Dinge, die sich im Lauf der Zeit wieder beheben lassen. Das Wichtigste: Ich habe mein Bein, ich kann gehen, ich bin unheimlich dankbar dafür... "
" Um ein Haar hätte ich mein Bein verloren, es sah schlimm aus, ich war so was von geschockt, für mich kam in dem Moment Schreck Schock Angst, ich verlier mein Bein, Stellen Sie mal vor sie verlieren Bein, was das mit sich bringt, selbst wenn Sie eine Prothese oder sonst was haben. "
Arme oder Beine amputieren - noch bis vor zwei Jahrzehnten eine gängige Maßnahme, wenn nach schweren Unfällen, Tumorentfernung oder durch Diabetes, die Weichteile - also Haut, Muskeln, Gefäße - weitgehend zerstört waren. Heute wird von ausgebildeten Spezialisten in einer mehrstündigen Operation abgestorbenes Gewebe entfernt, und dann ein Gewebetransfer mit einer so genannten Lappenplastik vorgenommen:
" Man nimmt vom selben Menschen selbst einen entsprechend geeignetes Gewebematerial, Bauchmuskeln, Rückenmuskel, diesen Muskel kann man nicht wie ein Steak herausnehmen und legt es drauf, sondern man muss die Durchblutung wieder herstellen. Man muss unter dem Operationsmikroskop unter verletzten Verhältnissen diese Gefäße wieder anschließen. "
Prof. Björn Stark, Leiter der Plastischen Chirurgie am Freiburger Universitätsklinikum, arbeitet mit einem Operationsmikroskop, das 40-fach vergrößert, die Nadeln sind kaum 1mm dick, die Fäden feiner als Haare. Seit die hochtechnisierte Mikrochirurgie eingesetzt wird, wird deutlich weniger amputiert. Je nach Art des Defekts kann ein geübter Spezialist - wie Prof. Hans-Ulrich Steinau von der Berufsgenossenschaftlichen Klinik Bochum - das passende Transplantat auswählen:
" Zum einen die Gewebe, die man sich örtlich ausborgen kann weil der liebe Gott mehr eingebaut hat als wir benötigen, man kann dort "abernten" oder man kann Körperfern also vom Rücken größere Gewebetransplantate sich ausborgen und in den Unterschenkel oder Arm hinein transplantieren. "
Das Bein von Hans Urban wurde gerettet. Dazu nahm der Freiburger Chirurgieprofessor Björn Stark einen Muskel aus dem Bauch seines Patienten, und verpflanzte ihn auf die offen klaffende Wunde am Unterschenkel. Sechs Stunden hat die Operation gedauert, und ein paar Tage musste Hans Urban bangen, ob das Gewebe abgestoßen wird.
" Grundsätzlich, muss man sagen, dass bei Lappenverpflanzungen, bei bestehender Infektion am Unterschenkel, schlechtere Chancen rein statistisch gesehen bestehen, eine größere Gefahr, dass verpflanztes Gewebe nicht einheilt. Wobei wir heute weniger zögerlich sind, so dass, wenn’s einmal schief ging, wir es wiederholen. "
Zwei bis dreimal in der Woche rekonstruieren Prof. Björn Stark und sein Team verletzte Weichteile von Patienten. Nicht immer fällt das Ergebnis schön aus: Ein zerfetzter Arm, ein zerquetschter Fuß kann nicht mehr so perfekt aussehen wie vorher. Wichtig vor allem, dass der Körperteil und seine Funktion erhalten bleibt, bis ins hohe Alter.
Prof. Hans-Ulrich Steinau:
" Diese Patienten, die mit 25 amputiert werden, werden später ihre Zuckerkrankheit Durchblutungsstörungen bekommen. Diese Patienten haben, wenn sie in Jugendzeiten amputiert werden, ein großes Risiko, dass sie später ihr anderes Bein durch Zuckerkrankheit, Durchblutungsstörungen auch verlieren. "
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Erhalten statt amputieren – bei Hans Urban hat es funktioniert: Oberhalb seines Fußknöchels sieht man eine leichte Wölbung, der verpflanzte Muskellappen hebt sich hervor. Aber nicht mehr lange, versichert der 67-jährige, dann wird er seine Wanderstiefel schnüren:
" Ich laufe jetzt wieder ohne Stock , ich kann laufen, denn ich kann vollen Druck ausüben. Klar, ich habe Ödeme und Wasseransammlungen, aber das sind Dinge, die sich im Lauf der Zeit wieder beheben lassen. Das Wichtigste: Ich habe mein Bein, ich kann gehen, ich bin unheimlich dankbar dafür... "