"I think most people before the Apollo missions thought the moon would be a cold, boring, dead object."
Vor den Apollo-Missionen haben die meisten den Mond für ein kaltes, langweiliges, totes Objekt gehalten, erklärt Mark Wieczorek, Planetenwissenschaftler am Institut für Geophysik in Paris. Unser Trabant, so glaubte man, hatte nur kurz nach seiner Entstehung ein nennenswertes Magnetfeld. Doch dann entdeckten die Astronauten überraschenderweise ein sehr unregelmäßiges Magnetfeld an der Mondoberfläche. Dessen Herkunft glauben die Forscher nun endlich erklären zu können.
"Wir meinen, dass das magnetisch auffällige Material ursprünglich nicht vom Mond stammt. Es dürfte sich vielmehr um Gestein eines alten Asteroiden handeln, der vor mehr als vier Milliarden Jahren mit dem Mond kollidiert ist und dort den größten Einschlagskrater hinterlassen hat."
Das Aitken-Becken auf der Mondrückseite nahe dem Südpol hat einen Durchmesser von mehr als 2000 Kilometern. Nach gängiger Theorie entstand es, als ein etwa 200 Kilometer großer Asteroid mit dem Mond zusammengestoßen ist. Dieses Ereignis haben Mark Wieczorek und sein Team nun im Computer nachgestellt.
"In sehr aufwändigen Computersimulationen haben wir den Mond und den Asteroiden kollidieren lassen. Am schlüssigsten ist das Szenario, dass die beiden Körper mit gut 50.000 Kilometern pro Stunde in einem recht flachen Winkel ineinander gekracht sind. Das Material des Asteroiden hat sich größtenteils in Flugrichtung, also am Nordrand des Kraters, angesammelt – mit einer Schichtdicke von etwa einem Kilometer."
Durch die Energie beim Aufprall wurden Teile des Asteroidengesteins verflüssigt und Tausende Kilometer weit geschleudert, wo sie dann allmählich erstarrten. Manches, was heute auf den ersten Blick nach Mondgestein aussieht, ist also tatsächlich ein Überrest des eingeschlagenen Asteroiden.
"Die größte Häufung von magnetischen Auffälligkeiten befindet sich genau am nördlichen Rand des Riesenkraters. Das passt bestens zu unseren Modellen. Denn der Asteroid bestand wohl aus Material, das etwa 100 Mal magnetischer ist als normales Mondgestein – das liegt an den großen Eisen-Mengen im Asteroiden."
Der Asteroid selbst war viel zu klein, um über ein eigenes Magnetfeld zu verfügen. Aber sein verflüssigtes Gestein wurde durch das damalige Magnetfeld des Mondes magnetisiert. Beim Erstarren hat es diese Eigenschaft eingefroren. Während das einst allgegenwärtige Mondmagnetfeld längst verschwunden ist, hat die kilometerdicke Schicht Asteroidenmaterial die magnetischen Spuren bewahrt. Bei seiner Theorie stützt sich Mark Wieczorek vor allem auf Messdaten der Sonde Lunar Prospector, die vor gut zehn Jahren den Mond umkreist hat.
"What we really like to do is have data from the surface of the moon – or some samples from the moon."
Jetzt träumen die Forscher von Messungen direkt auf der Oberfläche und vor allem von Materialproben aus dem Riesenkrater. Dann ließe sich auch das nächste Rätsel angehen, nämlich wie der Mond damals überhaupt ein so starkes Magnetfeld haben konnte. Doch Mondmissionen sind teuer – erst recht, wenn es darum geht, Proben zurück zur Erde zu bringen. So ist noch völlig offen, wann das Mondgestein mehr von der bewegten Vergangenheit unseres himmlischen Begleiters verraten wird.
Vor den Apollo-Missionen haben die meisten den Mond für ein kaltes, langweiliges, totes Objekt gehalten, erklärt Mark Wieczorek, Planetenwissenschaftler am Institut für Geophysik in Paris. Unser Trabant, so glaubte man, hatte nur kurz nach seiner Entstehung ein nennenswertes Magnetfeld. Doch dann entdeckten die Astronauten überraschenderweise ein sehr unregelmäßiges Magnetfeld an der Mondoberfläche. Dessen Herkunft glauben die Forscher nun endlich erklären zu können.
"Wir meinen, dass das magnetisch auffällige Material ursprünglich nicht vom Mond stammt. Es dürfte sich vielmehr um Gestein eines alten Asteroiden handeln, der vor mehr als vier Milliarden Jahren mit dem Mond kollidiert ist und dort den größten Einschlagskrater hinterlassen hat."
Das Aitken-Becken auf der Mondrückseite nahe dem Südpol hat einen Durchmesser von mehr als 2000 Kilometern. Nach gängiger Theorie entstand es, als ein etwa 200 Kilometer großer Asteroid mit dem Mond zusammengestoßen ist. Dieses Ereignis haben Mark Wieczorek und sein Team nun im Computer nachgestellt.
"In sehr aufwändigen Computersimulationen haben wir den Mond und den Asteroiden kollidieren lassen. Am schlüssigsten ist das Szenario, dass die beiden Körper mit gut 50.000 Kilometern pro Stunde in einem recht flachen Winkel ineinander gekracht sind. Das Material des Asteroiden hat sich größtenteils in Flugrichtung, also am Nordrand des Kraters, angesammelt – mit einer Schichtdicke von etwa einem Kilometer."
Durch die Energie beim Aufprall wurden Teile des Asteroidengesteins verflüssigt und Tausende Kilometer weit geschleudert, wo sie dann allmählich erstarrten. Manches, was heute auf den ersten Blick nach Mondgestein aussieht, ist also tatsächlich ein Überrest des eingeschlagenen Asteroiden.
"Die größte Häufung von magnetischen Auffälligkeiten befindet sich genau am nördlichen Rand des Riesenkraters. Das passt bestens zu unseren Modellen. Denn der Asteroid bestand wohl aus Material, das etwa 100 Mal magnetischer ist als normales Mondgestein – das liegt an den großen Eisen-Mengen im Asteroiden."
Der Asteroid selbst war viel zu klein, um über ein eigenes Magnetfeld zu verfügen. Aber sein verflüssigtes Gestein wurde durch das damalige Magnetfeld des Mondes magnetisiert. Beim Erstarren hat es diese Eigenschaft eingefroren. Während das einst allgegenwärtige Mondmagnetfeld längst verschwunden ist, hat die kilometerdicke Schicht Asteroidenmaterial die magnetischen Spuren bewahrt. Bei seiner Theorie stützt sich Mark Wieczorek vor allem auf Messdaten der Sonde Lunar Prospector, die vor gut zehn Jahren den Mond umkreist hat.
"What we really like to do is have data from the surface of the moon – or some samples from the moon."
Jetzt träumen die Forscher von Messungen direkt auf der Oberfläche und vor allem von Materialproben aus dem Riesenkrater. Dann ließe sich auch das nächste Rätsel angehen, nämlich wie der Mond damals überhaupt ein so starkes Magnetfeld haben konnte. Doch Mondmissionen sind teuer – erst recht, wenn es darum geht, Proben zurück zur Erde zu bringen. So ist noch völlig offen, wann das Mondgestein mehr von der bewegten Vergangenheit unseres himmlischen Begleiters verraten wird.