Archiv

Andreas Altmann in Mexiko
Leben jenseits der Drogenkartelle

Gewalt, Drogen, Korruption sind Begriffe, mit denen Mexiko assoziiert wird. "Knapp 40 Prozent der Politiker sind Schreibtischtäter", sagte Schriftsteller Andreas Altmann im Dlf. Aber das Land sei dennoch eine Reise wert, weil es Natur und Kultur perfekt verbinde. Darüber berichtet er in einem neuen Buch.

Andreas Altmann im Corsogespräch mit Susanne Luerweg |
    Der Weltreisende und Autor Andreas Altmann.
    "Die Naturschönheiten Mexikos sind überwältigend": Reiseschriftsteller Andreas Altmann (Deutschlandradio / Norman Wollmacher)
    "Der normale Mexikaner wird über die Runden kommen, ohne in die Mühlen der Drogenkartelle zu kommen", sagte Andreas Altmann im Dlf. Aber mehr als die Hälfte sei so arm, dass nach wie vor der Wunsch bestehe nach Nordamerika auszuwandern, da man dort als Spüler vermutlich noch mehr verdienen kann als mit anspruchsvollerer Arbeit in Mexiko, so Altmann.
    Der Schrifsteller ist von Nord nach Süd gereist und dann wieder zurück nach Mexiko City. Er ist den Mexikaner*innen dankbar für die Hilfsbereitschaft, die Empathie und Lebensfreude. "Man kann mit ihnen reden, sie zum beichten bringen, man kann andocken", erzählt Altmann.
    Wir haben noch länger mit Andreas Altmann gesprochen - hören Sie hier die Langfassung des Corsogesprächs
    Die Gewalt, die in Mexiko da ist, käme ein wenig falsch rüber, denn wer nichts mit Dorgengeschäften zu tun habe, könne sich davon fernhalten. Allerdings ist Altmann fassungslos, dass Mexikaner*innen sich im Fernsehen trotz der herrschenden Gewalt vorzugsweise Telenovelas anschauen, in denen Metzeleien gezeigt werden. Bei allem Elend sei es faszinierend, welche Lebensfreude die Mexikaner*innen verströmten.
    Die Naturschönheiten Mexikos seien überwältigend, so Altmann. Die einzige Zugstrecke durch das Land sei von so beeindruckender Schönheit, wie auch die Architektur, die Reminiszenzen an Kunst und Literatur.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
    Andreas Altmann: "In Mexiko: Reise durch ein hitziges Land"
    Pieper Verlag München, 2ß18. 288 Seiten, 20 Euro