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Andromeda kommt, aber ganz langsam

Nach Einbruch der Dunkelheit dominieren die Herbststernbilder den Südosthimmel. Besonders markant ist die große Raute des Pegasus, an die sich links die Kette der Andromeda anschließt.

Von Dirk Lorenzen |
    Der Stern an der linken Ecke der Raute gehört offiziell bereits zur Andromeda. In diesem Sternbild ist bei dunklem Himmel schon mit bloßem Auge ein ovaler Nebelfleck zu erkennen, die Andromedagalaxie.

    Unser nächster großer Nachbar besteht aus einigen Hundert Milliarden Sternen. Milchstraße und Andromeda sind etwa zweieinhalb Millionen Lichtjahre voneinander entfernt - noch. Denn beide kommen sich jede Sekunde um gut 100 Kilometer näher.

    In vier Milliarden Jahren kollidieren sie - was viel dramatischer klingt als es ist. Denn es geschieht in Superzeitlupe: Gemessen an ihrer Größe bewegen sich Galaxien extrem langsam. Andromeda braucht derzeit etwa 300 Millionen Jahre, um einmal ihren Durchmesser zurückzulegen.

    Das ist so, als führen zwei Kleinwagen, die 100 Meter voneinander entfernt sind, frontal aufeinander zu - bräuchten aber vier Milliarden Jahre bis zum Zusammenstoß.

    Doch während Autos nach einer Kollision Schrott sind, durchdringen sich Galaxien und ändern dabei lediglich ihr Aussehen. Denn der Raum zwischen den einzelnen Sternen ist so groß, dass sich Sterne niemals direkt berühren.

    So werden Andromeda und Milchstraße mehr oder weniger durcheinander durch fliegen. Ihre Sterne und Gaswolken ordnen sich neu an - und nach weiteren zwei Milliarden Jahren sind sie zu einer noch größeren Galaxie verschmolzen.

    gewünscht von Erwin Plaster und Jürgen Hofmann

    Fachartikel über die Annäherung der Andromeda-Galaxie

    Allgemeine Informationen über die Andromeda-Galaxie