Krieg in der Ukraine
EU-Außenbeauftragte Kallas: Ukraine muss gestärkt und Russland geschwächt werden

Der von den USA und Russland angeblich erarbeitete Friedensplan für die Ukraine sorgt weiter für Diskussionen. Die EU-Außenbeauftragte Kallas sagte in Brüssel, die Europäische Union habe ihrerseits einen einfachen Zwei-Punkte-Plan. Dieser sehe vor, Russland zu schwächen und die Ukraine zu unterstützen.

    Kaja Kallas, EU-Außenbeauftragte, spricht zu den Medien.
    Die EU-Außenbeauftragte Kallas beim Außenministertreffen sich in Brüssel (Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa)
    Dafür werde die EU unter anderem an weiteren Sanktionen gegen Russlands sogenannte Schattenflotte arbeiten, betonte Kallas. Ein Friedensplan könne nur unter Beteiligung der Ukraine und der Europäer funktionieren. Bundesaußenminister Wadephul erklärte nach einem Telefonat mit dem US-Sondergesandten Witkoff, dieser habe betont, wie wichtig die Einbeziehung der Europäer in dieser Frage sei. Zuvor hatte er erklärt, Verhandlungen könne es nur geben, wenn Russlands Präsident Putin seinen Angriffskrieg beende. "Es muss klar sein, dass die Ukraine ihre Souveränität wahren kann."
    Kanzleramtschef Frei warnte davor, dass Kremlchef Putin, Kriegsziele erreichen könnte, die er auf dem Schlachtfeld nicht erreicht habe. Und das wäre sicherlich ein Ergebnis, das nicht akzeptabel wäre, sagte der CDU-Politiker bei RTL/ntv. 

    Rubio: Es wird an Liste mit Ideen gearbeitet

    Medien hatten über einen von den USA und Russland verfassten 28-Punkte-Friedensplan für die Ukraine berichtet. Dieser sah demnach unter anderem vor, dass die Ukraine große Gebiete an Russland abtreten müsste. US-Außenminister Rubio bestätigte nicht, dass es einen fertigen Plan gebe. Es werde lediglich an einer Liste möglicher Ideen gearbeitet. Grundsätzlich müssten beide Seiten auf dem Weg zu einem dauerhaften Frieden Zugeständnisse machen, erklärte Rubio. Der ukrainische Präsident Selenskyj bestätigte, von den USA den Entwurf eines Plans erhalten zu haben. Er rechne damit, in den nächsten Tagen mit US-Präsident Trump darüber zu sprechen.
    Der Kreml bekräftigte die Haltung, nach der ein Friedensplan die - nach russischem Verständnis - grundlegenden Ursachen des Konflikts angehen müsse. Es gebe Kontakte zu den USA, aber keine Verhandlungen über einen solchen Plan.
    Diese Nachricht wurde am 20.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.