
Neue Studien sagen aber etwas anderes: Ein internationales Archäologenteam hatte im vergangenen Jahr eine auf dem Berg Ebal gefundene rund 3.300 Jahre alte Bleitafel aus der Spätbronzezeit präsentiert. Darauf geschrieben: ein Fluch. Der Fund sei um Jahrhunderte älter als alle anderen bekannten Tafeln aus dem alten Israel, hieß es. Israelische Medien berichten jetzt aber über neue Studien, die dem widersprechen. Auf der Tafel sei gar keine Schrift, stattdessen zufällige Kratzer, Streifen und Löcher, verursacht durch Erosion und Verwitterung. Und selbst wenn es ein Text sei, sei unklar ob er hebräisch ist. Außerdem habe das Artefakt die perfekte Größe, Form und Zusammensetzung eines "Senkers", der benutzt wird, um Fischernetze zu beschweren. Beim Berg Ebal schwingen, wie auch bei anderen archäologischen Stätten im Westjordanland, religiöse und politische Interessen mit, schreiben die Medien. Siedler und rechte Aktivisten wollten seine historische Bedeutung aufwerten und damit durchsetzen, dass Israel die Souveränität über dieses und andere Kulturerbestätten wahrnimmt.
Diese Nachricht wurde am 09.12.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.