
Auch im französischen Ort Le Vernet, nahe der Absturzstelle, wird im Laufe des Tages der Toten gedacht. Erwartet werden neben Angehörigen auch die deutsche Vize-Konsulin und ein Vertreter der Germanwings-Muttergesellschaft Lufthansa. Nach Ansicht der Ermittler hatte der psychisch vorbelastete Co-Pilot das Flugzeug auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf absichtlich gegen ein Bergmassiv gesteuert.
Angehörige werfen Behörden Versäumnisse vor
Zahlreiche Hinterbliebene fordern bis heute um eine vollständige juristische Aufarbeitung des Unglücks und höhere Entschädigungen als bisher von der Germanwings-Mutter Lufthansa angeboten. Ein Anwalt von Opfer-Angehörigen sagte der Nachrichtenagentur AFP, dem Luftfahrt-Bundesamt hätte auffallen müssen, dass der Co-Pilot psychologische Probleme gehabt habe.
Letztlich trage auch die damalige Bundesregierung einen Teil der Verantwortung, weil sie ein europäisches Gesetz unzureichend umgesetzt habe, erklärte der Anwalt. Wenn es schon vor der Katastrophe ordnungsgemäß umgesetzt worden wäre, hätte bei den medizinischen Untersuchungen auf die Vorerkrankungen eingegangen werden können.
Das Luftverkehrsgesetz wurde schließlich ein Jahr nach dem Absturz geändert. Seitdem sind Luftfahrtunternehmen verpflichtet, vor Dienstbeginn zu prüfen, ob Flugpersonal unter dem Einfluss von Medikamenten, Alkohol oder anderen psychoaktiven Substanzen steht. Zudem wurde beim Luftfahrt-Bundesamt eine elektronische Datenbank über flugmedizinische Untersuchungen und Beurteilungen eingerichtet.
Diese Nachricht wurde am 23.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.