"Panama Papers"
Angeklagte im Finanzskandal freigesprochen

Acht Jahre nach der Enthüllung des weltweiten Finanzskandals um die sogenannten "Panama Papers" sind alle 28 Angeklagten freigesprochen worden. Zur Begründung erklärte die zuständige Richterin in Panama Stadt, bei der Daten-Sammlung aus Servern der inzwischen abgewickelten Kanzlei Mossack Fonseca sei die Beweismittel-Kette nicht nachvollziehbar gewesen. Auch seien die übrigen Belege nicht ausreichend und schlüssig gewesen.

    Das Bild zeigt das Gebäude eines Gerichts in Panama Stadt von außen.
    In diesem Gericht in Panama Stadt fand der Prozess um die "Panama Papers" statt. (AFP / MARTIN BERNETTI)
    Unter den Freigesprochenen befinden sich auch die Gründer der Kanzlei, der aus Deutschland stammende Jürgen Mossack und der inzwischen verstorbene gebürtige Panamaer Ramón Fonseca Mora. Die Staatsanwaltschaft hatte zwölf Jahre Haft für beide gefordert.
    Die Entscheidung gilt als Überraschung. Den Angeklagten war Geldwäsche durch die Gründung von 215.000 Briefkastenfirmen in Steueroasen vorgeworfen worden. Dort sollen zahlreiche Politiker, Prominente und Sportler ihr Vermögen vor den Behörden verschleiert haben. 
    2016 hatte ein internationales Netzwerk investigativer Journalisten die Geschäfte offengelegt. Durch ein Datenleck waren ihnen 11,5 Millionen Dokumente zugänglich geworden. Fast 400 Reporter aus mehr als 80 Ländern beteiligten sich an den Recherchen. In Deutschland hatten NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" über ein Jahr recherchiert.
     
    Diese Nachricht wurde am 29.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.