Rechtsextremismus
Angriff auf Lehrerin im Erzgebirge

Eine Lehrerin, die sich für die Aufarbeitung des Holocaust einsetzt, ist im erzgebirgischen Oelsnitz von mehreren Tätern bedroht worden.

    Reichskriegsflagge bei einer Pegida-Demo in Koeln.
    Die Täter zeigten laut Polizei die Reichskriegsflagge. (imago)
    Wie die Polizeidirektion Chemnitz bestätigte, wurde die 46-Jährige auf einem Parkplatz von drei Vermummten beleidigt. Ihr sei zudem die Reichskriegsflagge gezeigt worden. Darüber hinaus seien NS-Parolen gefallen. Der Fall soll sich bereits im Januar ereignet haben.
    Einem Bericht von "Zeit online" zufolge konnte die Frau die Täter nicht erkennen. Sie hätten aber "Sieg Heil" und "Wir schicken dich ins KZ“ gerufen. Als alarmierte Beamte kurz darauf eintrafen, waren die Verdächtigen bereits geflohen.
    Die Polizei ermittelt wegen Bedrohung und der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Die Schulleitung hatte Anzeige bei der Polizei erstattet. Die Lehrerin ist inzwischen auf eine andere Schule gewechselt.
    Wie eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion im sächsischen Landtag ergab, hat die Zahl rechtsextremer Vorfälle an sächsischen Schulen in den vergangenen Jahren zugenommen. 2024 wurden demnach 154 rechtsextrem motivierte Vorfälle erfasst, darunter auch Drohungen gegen Lehrkräfte und mehrere Amokdrohungen. 2023 lag die Zahl solcher Fälle bei 149, in den Jahren zuvor teilweise deutlich darunter.
    Diese Nachricht wurde am 16.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.