Seit zehn Jahren darf die gentechnisch veränderte Maissorte MON 810 in Deutschland angebaut werden. Seit Anfang dieses Jahres ist auch der kommerzielle Anbau freigegeben, die Landwirte können das Saatgut frei erwerben. Vor allem in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt steht Gen-Mais auf den Feldern, auch in Baden-Württemberg oder Bayern wird MON 810 vereinzelt angebaut. Der so gewonnene Mais darf in Lebens- und Futtermitteln verwendet werden, die meisten Landwirte verfüttern ihn an ihre Tiere. Mit 1000 Hektar bundesweit beträgt der Anteil bislang aber lediglich 0,01 Prozent der Gesamtanbaufläche. Das Besondere an der Maissorte MON 810 ist, dass die Pflanze ein Gift produziert, das Schädlinge fernhält. Der Greenpeace-Experte für Landwirtschaft und Gentechnik, Christoph Then, kritisiert, dass es zu ungewollten und ungeplanten Veränderungen im Erbgut und im Stoffwechsel dieser Pflanze kommt, damit der Mais sein Gift produzieren kann.
"Dieses Gift produziert er nicht nur, wenn Insekten ihn befallen, sondern über die gesamte Vegetationsperiode. Dieser Mais scheidet das Gift auch aktiv in die Wurzel aus. Das Insektengift wird ständig von dem Mais in den Boden abgegeben, ist auch in Pollen enthalten, fliegt auf den Nachbaracker und kann auch von Raupen zum Beispiel von geschützten Schmetterlingen gefressen werden: Man sieht, dass sehr viele Organismen empfindlich sind für dieses Gift, und es kommt zu Verschiebungen bei den Bodenorganismen. Die Langzeitfolgen im Boden und in der Umwelt kann keiner vorhersagen, die EU-Gesetze sagen ganz klar, wenn solche ungeklärte wissenschaftliche Fragen auftauchen, wenn eine vernünftige Risikoabschätzung nicht erfolgen kann, dann darf so etwas nicht verkauft werden, deshalb sagen wir: Der Mais gehört nicht auf den Acker."
Neben anderen Ländern hat die ungarische Regierung den kommerziellen Anbau dieser gentechnisch veränderten Maissorte schon im letzten Jahr verboten. Die tatsächlichen Folgen für die Artenvielfalt seien nicht abzuschätzen, kritisiert Professor Bela Darvas von der ungarischen Akademie der Wissenschaften. Der Wissenschaftler sagt, warum Ungarn den Anbau von MON 810 gestoppt hat.
"Weil wir nicht genug über diese gentechnisch veränderte Art wissen, die Maispest, die damit bekämpft werden soll, hat sich nach zehn Generationen als resistent gezeigt. Wir kennen bislang erst ein Prozent der Mikroorganismen im Boden. Das sollte man erst beantworten, bevor man solche Technologien einsetzt. Das wäre auch für die Landwirtschaft besonders nützlich"
Fütterungsstudien an Ratten hätten Verschiebungen im Blutbild gezeigt, sagt der Greenpeace-Experte Then. Gesundheitliche Risiken für den Menschen könnten zumindest nicht ausgeschlossen werden, merkt der gelernte Tierarzt an. Zudem sei MON 810 für die hiesige Landwirtschaft ökologisch und wirtschaftlich unsinnig. Denn anstatt den Maiszünsler mit dem Gift der gentechnisch veränderten Pflanze zu bekämpfen, könnten die Landwirte den Schädling einfach durch Umpflügen ihrer Felder beseitigen.
"Völlig ökologische Methoden, umweltfreundliche Methoden sind vorhanden, der Mais ist einfach für diese klimatischen Gegebenheiten irrelevant. Deshalb sagt der Deutsche Bauernverband, wir müssen hier nicht spritzen, wir brauchen auch diesen Gen-Mais nicht, wir pflügen einfach."
Greenpeace fordert, dass bei der Verlängerung der Zulassung für die gentechnisch veränderte Maissorte MON 810 aktuelle Forschungsergebnisse berücksichtigt werden müssten, die das Ausmaß der offenen Fragen und möglichen Risiken deutlich machen würden.
"Ende des Jahres muss der MON810 geprüft werden, es gibt eine Zehn-Jahres-Frist, dass diese Produkte, wenn sie mal zugelassen sind, noch geprüft werden. Es gibt in der EU ein Gesetz, das den Rahmen gibt für so eine Zulassungsprüfung. Das sagt, es muss alles auf dem Prinzip der Vorsorge beruhen, das heißt, wenn Fragen auftauchen, dass ein Risiko für Mensch und Tier nicht ausgeschlossen werden kann, kann der Mais auch nicht angebaut werden. Das ist mehr als deutlich demonstriert worden, deshalb muss der Mais vom Markt genommen werden"
Das Verbot von Gen-Mais in Ungarn beruhe im Übrigen darauf, dass sich die Wissenschaftler nicht auf die Angaben der Industrie verlassen hätten, sondern eigene Studien angestellt hätten. Diese Studien hätten andere Ergebnisse gebracht.
"Dieses Gift produziert er nicht nur, wenn Insekten ihn befallen, sondern über die gesamte Vegetationsperiode. Dieser Mais scheidet das Gift auch aktiv in die Wurzel aus. Das Insektengift wird ständig von dem Mais in den Boden abgegeben, ist auch in Pollen enthalten, fliegt auf den Nachbaracker und kann auch von Raupen zum Beispiel von geschützten Schmetterlingen gefressen werden: Man sieht, dass sehr viele Organismen empfindlich sind für dieses Gift, und es kommt zu Verschiebungen bei den Bodenorganismen. Die Langzeitfolgen im Boden und in der Umwelt kann keiner vorhersagen, die EU-Gesetze sagen ganz klar, wenn solche ungeklärte wissenschaftliche Fragen auftauchen, wenn eine vernünftige Risikoabschätzung nicht erfolgen kann, dann darf so etwas nicht verkauft werden, deshalb sagen wir: Der Mais gehört nicht auf den Acker."
Neben anderen Ländern hat die ungarische Regierung den kommerziellen Anbau dieser gentechnisch veränderten Maissorte schon im letzten Jahr verboten. Die tatsächlichen Folgen für die Artenvielfalt seien nicht abzuschätzen, kritisiert Professor Bela Darvas von der ungarischen Akademie der Wissenschaften. Der Wissenschaftler sagt, warum Ungarn den Anbau von MON 810 gestoppt hat.
"Weil wir nicht genug über diese gentechnisch veränderte Art wissen, die Maispest, die damit bekämpft werden soll, hat sich nach zehn Generationen als resistent gezeigt. Wir kennen bislang erst ein Prozent der Mikroorganismen im Boden. Das sollte man erst beantworten, bevor man solche Technologien einsetzt. Das wäre auch für die Landwirtschaft besonders nützlich"
Fütterungsstudien an Ratten hätten Verschiebungen im Blutbild gezeigt, sagt der Greenpeace-Experte Then. Gesundheitliche Risiken für den Menschen könnten zumindest nicht ausgeschlossen werden, merkt der gelernte Tierarzt an. Zudem sei MON 810 für die hiesige Landwirtschaft ökologisch und wirtschaftlich unsinnig. Denn anstatt den Maiszünsler mit dem Gift der gentechnisch veränderten Pflanze zu bekämpfen, könnten die Landwirte den Schädling einfach durch Umpflügen ihrer Felder beseitigen.
"Völlig ökologische Methoden, umweltfreundliche Methoden sind vorhanden, der Mais ist einfach für diese klimatischen Gegebenheiten irrelevant. Deshalb sagt der Deutsche Bauernverband, wir müssen hier nicht spritzen, wir brauchen auch diesen Gen-Mais nicht, wir pflügen einfach."
Greenpeace fordert, dass bei der Verlängerung der Zulassung für die gentechnisch veränderte Maissorte MON 810 aktuelle Forschungsergebnisse berücksichtigt werden müssten, die das Ausmaß der offenen Fragen und möglichen Risiken deutlich machen würden.
"Ende des Jahres muss der MON810 geprüft werden, es gibt eine Zehn-Jahres-Frist, dass diese Produkte, wenn sie mal zugelassen sind, noch geprüft werden. Es gibt in der EU ein Gesetz, das den Rahmen gibt für so eine Zulassungsprüfung. Das sagt, es muss alles auf dem Prinzip der Vorsorge beruhen, das heißt, wenn Fragen auftauchen, dass ein Risiko für Mensch und Tier nicht ausgeschlossen werden kann, kann der Mais auch nicht angebaut werden. Das ist mehr als deutlich demonstriert worden, deshalb muss der Mais vom Markt genommen werden"
Das Verbot von Gen-Mais in Ungarn beruhe im Übrigen darauf, dass sich die Wissenschaftler nicht auf die Angaben der Industrie verlassen hätten, sondern eigene Studien angestellt hätten. Diese Studien hätten andere Ergebnisse gebracht.