Justiz
Anklage nach Attacke auf jüdischen Studenten der FU Berlin - Anklage geht von antisemitischem Motiv aus

Rund sieben Monate nach der Attacke auf einen jüdischen Studenten in Berlin hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 23-jährigen Tatverdächtigen erhoben.

    Der Schriftzug "Freie Universität Berlin" ist an der Fassade eines Uni-Gebäudes auf dem Campus der FU angebracht.
    Der angegriffene jüdische Student wirft der FU Berlin vor, die antisemitische Stimmung, die zu der Attacke geführt habe, zu lange toleriert zu haben (Archivbild der Freien Universität Berlin). (Monika Skolimowska / dpa / Monika Skolimowska)
    Sie geht von antisemitischen Motiven aus, wie ein Sprecher mitteilte. Das politische Engagement des jüdischen Studenten im Zusammenhang mit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel im vergangenen Oktober sei ausschlaggebend für den körperlichen Angriff gewesen, hieß es. Die Anklage wirft dem Tatverdächtigen, einem Kommilitonen des Angegriffenen, gefährliche Körperverletzung vor. 
    Bundespräsident Steinmeier traf sich gestern im Schloss Bellevue mit dem angegriffenen jüdischen Studenten sowie weiteren Opfern politischer Gewalt sowie ihren Angehörigen.
    Der angegriffene Student hatte bereits im Juni Klage gegen die Freie Universität Berlin eingereicht. Er wirft der Hochschule vor, sie habe die antisemitische Stimmung, die zu dem Angriff geführt habe, zu lange toleriert. Die Attacke war für den Berliner Senat Anlass, das Hochschulgesetz zu verschärfen. Bei gewissen Ordnungsverstößen ist wieder eine Exmatrikulation möglich.
    Diese Nachricht wurde am 24.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.