"Haben sie jemals Dopingsubstanzen verwendet?" wollten drei Wissenschaftler aus Tübingen und Mainz von 480 Spitzensportlern wissen. 6,8 Prozent der Athleten beantworteten die Frage mit "ja". Dagegen sind nur 0,81 Prozent der Dopingkontrollen in Deutschland positiv. "Offizielle Statistiken unterschätzen die tatsächliche Verbreitung des Dopings beträchtlich", schlussfolgern die Autoren der Studie, die am Freitag vorgestellt wird.
Heiko Striegel und Rolf Ulrich (beide von der Universität Tübingen) sowie Perikles Simon (Universität Mainz) haben für die Bereitschaft zum Konsum von Drogen, die nicht auf der Dopingliste stehen, noch höhere Werte ermittelt: 8,8 Prozent.
Alarmierend an der neuen Untersuchung ist das Durchschnittsalter der befragten Kadersportler: Es beträgt 16 Jahre. Hier hat sich also die kommende Generation geäußert.
Anonym befragt wurden Athleten, die am Olympiastützpunkt Stuttgart trainieren und sich von der Abteilung Sportmedizin des Universitätsklinikums Tübingen betreut werden. Zwei Drittel der Befragten betreiben Individualsportarten, ein Drittel Teamsportarten. Erfasst wurden 43 Sportarten, wobei Leichtathletik, Fußball, Handball und Radsport dominieren.
Für derlei Befragungen zu delikaten, sozial unerwünschten oder gar strafbaren Handlungen wurde in der Soziologie die so genannte RRT-Technik entwickelt, die das Zufallsprinzip berücksichtigt und keinen Rückschluss auf das Verhalten des Einzelnen zulässt. Dies erhöht die Bereitschaft der Befragten zu ehrlichen Antworten und liefert für eine Probanden-Gruppe verlässliche Daten.
Als Faustformel gilt: Je anonymer die Fragetechnik, desto größer die Wahrscheinlichkeit korrekter Antworten.
Mit dieser Technik haben kürzlich auch Wissenschaftler der Universität des Saarlandes ihre Untersuchung aus dem Jahr 2005 "Zur Häufigkeit des Dopings im Leistungssport" wiederholt und verfeinert. Eike Emrich (Vizepräsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes) und seine Co-Autoren fragten im Olympiajahr 2008: "Haben sie in dieser Saison verbotene Dopingsubstanzen genommen?" Zehn Prozent von 862 Probanden antworteten mit "ja".
Die Autoren der neuen Tübinger Studie schlagen nun vor, die RRT-Fragetechnik in Präventions- und Kontrollprogramme aufzunehmen. Dies könne auf Dauer die Effektivität der Dopingbekämpfung steigern.
Heiko Striegel und Rolf Ulrich (beide von der Universität Tübingen) sowie Perikles Simon (Universität Mainz) haben für die Bereitschaft zum Konsum von Drogen, die nicht auf der Dopingliste stehen, noch höhere Werte ermittelt: 8,8 Prozent.
Alarmierend an der neuen Untersuchung ist das Durchschnittsalter der befragten Kadersportler: Es beträgt 16 Jahre. Hier hat sich also die kommende Generation geäußert.
Anonym befragt wurden Athleten, die am Olympiastützpunkt Stuttgart trainieren und sich von der Abteilung Sportmedizin des Universitätsklinikums Tübingen betreut werden. Zwei Drittel der Befragten betreiben Individualsportarten, ein Drittel Teamsportarten. Erfasst wurden 43 Sportarten, wobei Leichtathletik, Fußball, Handball und Radsport dominieren.
Für derlei Befragungen zu delikaten, sozial unerwünschten oder gar strafbaren Handlungen wurde in der Soziologie die so genannte RRT-Technik entwickelt, die das Zufallsprinzip berücksichtigt und keinen Rückschluss auf das Verhalten des Einzelnen zulässt. Dies erhöht die Bereitschaft der Befragten zu ehrlichen Antworten und liefert für eine Probanden-Gruppe verlässliche Daten.
Als Faustformel gilt: Je anonymer die Fragetechnik, desto größer die Wahrscheinlichkeit korrekter Antworten.
Mit dieser Technik haben kürzlich auch Wissenschaftler der Universität des Saarlandes ihre Untersuchung aus dem Jahr 2005 "Zur Häufigkeit des Dopings im Leistungssport" wiederholt und verfeinert. Eike Emrich (Vizepräsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes) und seine Co-Autoren fragten im Olympiajahr 2008: "Haben sie in dieser Saison verbotene Dopingsubstanzen genommen?" Zehn Prozent von 862 Probanden antworteten mit "ja".
Die Autoren der neuen Tübinger Studie schlagen nun vor, die RRT-Fragetechnik in Präventions- und Kontrollprogramme aufzunehmen. Dies könne auf Dauer die Effektivität der Dopingbekämpfung steigern.