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Wahl von Praxisort
Anstrengungen gegen Zahnarzt-Mangel - Initiative für neue Zulassungsbeschränkungen geplant

Zur Bekämpfung des Zahnärztemangels in manchen Regionen will Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Grimm-Benne die Wiedereinführung von Zulassungsbeschränkungen prüfen.

    Ein Mann sitzt in einer Praxis auf einem Zahnarztstuhl.
    Vielerorts könnte es in den nächsten Jahren zu wenige Zahnärzte geben. (imago images/photothek/Ute Grabowsky)
    Sie wolle gemeinsam mit ihren Ressortkollegen besprechen, ob man eine entsprechende Bundesratsinitiative starten könne, sagte die SPD-Politikerin im Magdeburger Landtag. Im Jahr 2007 wurden die Zulassungsbeschränkungen für Zahnärzte aufgehoben, seitdem kann jeder niederlassungswillige Zahnarzt seinen Praxisort frei wählen. In Sachsen-Anhalt droht jedoch in mehreren Landkreisen eine Unterversorgung. Mit den Beschränkungen könnten Zahnärzte wieder verstärkt in die Regionen gesteuert werden, in denen der Mangel am größten ist.
    Der Spitzenverband der Zahnärzte hatte der Landesregierung zuletzt vorgeworfen, zu wenig gegen das anhaltende Praxissterben im Land zu tun. Die Situation werde sich in den nächsten Jahren dramatisch verschärfen.

    Landarztquote und mehr Geld

    Nach jüngsten Berichten steuet auch das Saarland auf eine Unterversorgung mit Zahnärzten zu. Nach Zahlen der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) schließen dort derzeit jährlich vier Praxen. Um gegenzusteuern, fordert die KZV eine Landarztquote auch für Zahnärzte. Außerdem sollten mehr Saarländer im eigenen Bundesland studieren können, damit sie nicht andernorts sesshaft werden.
    In der Uckermark in Brandenburg trafen sich Ende vergangenen Jahres Zahnärzte mit Kommunalpolitikern und schlugen Prämien für Zahnärzte vor, die sich in der Region ansiedeln. Außerdem gab es die Forderung an die Politik, dafür zu sorgen, dass sich jeder ein Zahnmedizin-Studium leisten könne.
    Diese Nachricht wurde am 24.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.