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Antarktis
Rettungsaktion von der "Akademik Shokalskiy" geglückt

Neun Tage lang saßen die Wissenschaftler und Touristen der "Akademik Shokalskiy" im Eis des Polarmeers fest. Jetzt konnten sie per Hubschrauber befreit werden. Die Rettungsaktion stand bis zum Schluss auf Messers Schneide.

02.01.2014
    "Wir haben es auf die 'Aurora Australis' geschafft. Ein dickes Dankeschön an die Chinesen und das australische Antarktisprogramm", meldete Expeditionsleiter Chris Turney nach der erfolgreichen Rettungsaktion. Der Hubschrauber des chinesischen Eisbrechers "Xue Long" befreite die 52 Passagiere der "Akademik Shokalskiy" und brachte sie an Bord des ebenfalls in der Nähe liegenden australischen Eisbrechers "Aurora Australis".
    Die 22-köpfige Crew blieb allerdings an Bord des Forschungsschiffs zurück. Die Besatzung hoffe auf eine Wetteränderung, um mit dem Schiff aus eigenem Antrieb aus dem Eis zu kommen, sagte Kapitän Igor Kisseljow. Nach Aussage der Besatzung gibt es noch genügend Vorräte an Bord. Eine Gefahr für die Crew bestehe nicht.
    Eisbrecher kamen nicht durch
    Seit dem 24. Dezember steckt die "Akademik Shokalskiy" im Eis fest. Die Geduld der Wissenschaftler, Journalisten, Touristen und Besatzungsmitglieder wurde seitdem auf eine harte Probe gestellt: Drei Eisbrecher aus Australien, China und Frankreich scheiterten bei dem Versuch, das Schiff zu befreien. Die Eisschicht war zu dick. Eine Rettung per Hubschrauber wurde zunächst durch Sturm und Regen verhindert.
    Die Passagiere der "Akademik Shokalskiy" vor dem Bug des Schiffes im Polarmeer.
    Die Wartung auf Rettung hat für die Passagiere der "Akademik Shokalskiy" ein Ende. (picture alliance / dpa / EPA / Andrew Peacock)
    Auch am Donnerstag war trotz strahlendem Sonnenschein bis zuletzt fraglich, ob die Rettungsaktion durchgeführt werden kann. Die australische Behörde für Seesicherheit (Amsa) stoppte in letzter Minute alle Vorbereitungen für die Evakuierung, weil Experten befürchteten, dass die Eisdecke dort, wo der Hubschrauber die Leute absetzen sollte, nicht dick genug sein könnte. Stunden später kam dann doch grünes Licht.
    Die Rettungsaktion fand unter weltweiter Anteilnahme statt. Die Passagiere dokumentierten die Rettungsaktion und luden die Videos sogleich im Internet hoch. Die Erleichterung war allen anzusehen. Das Schiff soll Expeditionsteilnehmer nun nach Australien bringen. Auf der Reise dorthin muss die "Aurora" allerdings zunächst die australische Forschungsstation Casey Antarctic Base ansteuern, um aufzutanken.