Rund 200 Millionen Menschen werden jährlich weltweit durch parasitäre Fadenwürmer krank. Die Flussblindheit ist nur eine dieser Krankheiten, doch sie ist besonders unangenehm. Denn neben entstellenden Knoten in der Haut gehört auch das Risiko der Erblindung zu der Krankheit. "Der Wurm kann während seines ganzen Lebens von 15 bis 20 Jahren Millionen von Larven produzieren, die in die Haut und zum Teil auch in die Augen einwandern", erklärt Achim Hörauf, Tropenmediziner am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg, "und dort können sie zu Entzündungen führen." Derzeit gibt es keine Methode, die erwachsenen Würmer zu entfernen. Doch die Arbeitsgruppe, zu deren Mitgliedern Hörauf gehört, hat einen Weg gefunden, der das vielleicht überflüssig macht.
Offenbar sind die Fadenwürmer auf bestimmte Bakterien angewiesen, damit es mit der Fruchtbarkeit stimmt. Diese Bakterien, verschiedene Wolbachia-Arten, bringt der Wurm bereits in den Wirtskörper mit. Entwicklungsgeschichtlich gibt es diese Symbiose zwischen Fadenwurm und Bakterium bereits seit 50 Millionen Jahren. "Ein Weibchen wird völlig steril, wenn diese Bakterien fehlen oder durch Antibiotika entfernt werden", erklärt Hörauf. Und diese Tatsache kann man ausnutzen. Hörauf hat in Ghana bereits einige Infizierte mit kostengünstigen Antibiotika behandelt. Einen Dollar kostet die Behandlung eines Kranken. Damit wurden zwar nicht die Würmer beseitigt, die durch Mückenstiche in die Patienten gelangten, aber immerhin konnte der Arzt so verhindern, dass sich die Fadenwürmer vermehren und es so zu gravierenden Symptomen der Flussblindheit kommt.
Außer der Begrenzung des Befalls verhindern die Antibiotika aber möglicherweise auch direkt die Infektion. Im Mausversuch haben Hörauf und seine Kollegen festgestellt, dass das körpereigene Immunsystem der Tiere auf die Bakterien, nicht jedoch auf die Würmer reagiert. Fehlten die Bakterien, kam es nicht zu der für die Flussblindheit typischen Trübung der Hornhaut. Ob dies auch beim Menschen so ist, muss allerdings noch geklärt werden.
[Quelle: Kristin Raabe]
Offenbar sind die Fadenwürmer auf bestimmte Bakterien angewiesen, damit es mit der Fruchtbarkeit stimmt. Diese Bakterien, verschiedene Wolbachia-Arten, bringt der Wurm bereits in den Wirtskörper mit. Entwicklungsgeschichtlich gibt es diese Symbiose zwischen Fadenwurm und Bakterium bereits seit 50 Millionen Jahren. "Ein Weibchen wird völlig steril, wenn diese Bakterien fehlen oder durch Antibiotika entfernt werden", erklärt Hörauf. Und diese Tatsache kann man ausnutzen. Hörauf hat in Ghana bereits einige Infizierte mit kostengünstigen Antibiotika behandelt. Einen Dollar kostet die Behandlung eines Kranken. Damit wurden zwar nicht die Würmer beseitigt, die durch Mückenstiche in die Patienten gelangten, aber immerhin konnte der Arzt so verhindern, dass sich die Fadenwürmer vermehren und es so zu gravierenden Symptomen der Flussblindheit kommt.
Außer der Begrenzung des Befalls verhindern die Antibiotika aber möglicherweise auch direkt die Infektion. Im Mausversuch haben Hörauf und seine Kollegen festgestellt, dass das körpereigene Immunsystem der Tiere auf die Bakterien, nicht jedoch auf die Würmer reagiert. Fehlten die Bakterien, kam es nicht zu der für die Flussblindheit typischen Trübung der Hornhaut. Ob dies auch beim Menschen so ist, muss allerdings noch geklärt werden.
[Quelle: Kristin Raabe]