Freitag, 03. Mai 2024

Archiv


Antimaterie in unserer Atmosphäre

Mithilfe des Satelliten Fermi haben NASA-Forscher erstmals zeigen können, dass über Gewitterwolken nicht nur Blitz und Donner, sondern auch Antimaterie entsteht. Der Natur gelingt so, wofür Menschen riesige Teilchenbeschleuniger benötigen, denn die Erzeugung von Antimaterie ist alles andere als einfach.

Frank Grotelüschen im Gespräch mit Monika Seynsche | 12.01.2011
    Umso größer war die Überraschung, als Forscher auf dem Treffen der Amerikanischen Astronomischen Gesellschaft in Seattle vermeldeten, dass Antimaterie auch bei einem simplen Gewitter entstehen kann.

    Materie und Antimaterie verhalten sich zueinander etwa so wie Bild und Spiegelbild. Im Grunde besitzt ein Antiteilchen zwar dieselben Eigenschaften wie ein Teilchen - nur die Vorzeichen sind mit umgekehrt: Ein Elektron zum Beispiel ist negativ geladen, sein Antiteilchen, das Positron, ist positiv. Die Folge: Treffen Materie und Antimaterie aufeinander, vernichten sie sich komplett und zerstrahlen zu reiner Energie. Deshalb ist Antimaterie so schwer zu erzeugen: Sie entsteht, wenn sehr schnelle Teilchen mit großer Energie zusammenstoßen, also zum Beispiel in einem Teilchenbeschleuniger. Doch auch aus einem Gewitter entweicht eine große Zahl von Positronen, von Antiteilchen also, ins All wie NASA-Forscher in Seattle berichteten.

    Im Gespräch mit Monika Seynsche erklärt Frank Grotelüschen, wie die Forscher die gewittrige Antimaterie entdeckt haben. Das vollständige Gespräch können Sie mindestens bis zum 12.6.2011 in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.