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Antisemitismusforscher Benz fordert nach Gewalttat gegen jüdischen Studenten Lahav Shapira ein "Zeichen der Abschreckung" von der FU Berlin

Nach der Gewalttat gegen einen jüdischen Studenten hat der Antisemitismusforscher Wolfgang Benz das Handeln der Freien Universität Berlin als zu zögerlich kritisiert.

    Ein älterer Mann im Jackett lehnt an einem Möbelstück.
    Der Historiker Wolfgang Benz. (picture alliance / dpa / Jörg Carstensen)
    Es müsse ein deutliches Zeichen der Abschreckung erfolgen, dass man solche Aggressionen nicht hinnehme, sagte der frühere Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin im Sender RBB. Es dürfe kein Ausweichen mit Verweis auf rechtliche Erwägungen geben. Benz bezog sich damit auf Forderungen nach einer Exmatrikulation des Tatverdächtigen, was laut FU derzeit nicht möglich ist. Auch die Bundesregierung und die Landesregierung hatten sich zuvor entsetzt zu dem Fall geäußert.
    Der 30-jährige Lahav Shapira war am Wochenende mit Knochenbrüchen im Gesicht ins Krankenhaus gekommen. Ein 23 Jahre alter Kommilitone hatte ihn im Ausgehviertel in Berlin-Mitte geschlagen und getreten. Hintergrund dürfte der Nahostkonflikt gewesen sein. Während das Opfer für pro-israelische Haltungen bekannt sei, sei der Angreifer pro-palästinensisch eingestellt, hieß es nach bisherigen Erkenntnissen. Die Polizei ermittelt.
    Diese Nachricht wurde am 08.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.