Brandstiftung in Solingen
Anwälte machen Polizei schwere Vorwürfe: Vierfachmord an bulgarischer Familie hätte verhindert werden können

Im Prozess um die Brandstiftung von Solingen mit vier Toten bulgarischer Herkunft haben Rechtsanwälte schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben.

    Angehörige halten Bilder der Opfer. Der Solinger Oberbuergermeister Tim Kurzbach spricht zu en.
    Brandstiftung in Solingen: Trauerzug zu ausgebranntem Wohnhaus, in dem vier Menschen aus Bulgarien gestorben sind. (Oberbürgermeister Kurzbach, Mitte) (picture alliance / epd-bild / Uwe Moeller (Möller))
    Bei der Verhandlung am Landgericht Wuppertal erklärten sie, die Tat hätte verhindert werden können, wenn in einem früheren Fall besser ermittelt worden wäre. Die Polizei habe damals keine Bewohner des Hauses befragt und keinen Brandsachverständigen beauftragt. - Zuvor hatten sich die Hinweise verstärkt, dass der Angeklagte bereits im Januar 2022 im Streit mit einem marokkanischen Hausnachbarn ein weiteres Feuer in einem Mehrfamilienhaus in Wuppertal gelegt haben könnte.
    Die Brandstiftung von Solingen 2024 hat der Mann bereits gestanden. Als Grund nannte er Stress mit der Vermieterin. Das Landgericht prüft inzwischen aber auch ein rassistisches oder rechtsextremistisches Motiv. Medienberichten und Aussagen der Nebenklage zufolge gibt es Indizien. Ermittlern wird vorgeworfen, diese nicht ausgewertet zu haben. Durch die Brandstiftung im März 2024 starben zwei Kinder und deren Eltern.
    Diese Nachricht wurde am 25.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.