US-Nachrichtenagentur
AP: Trotz richterlicher Anweisung kein Zutritt für Journalisten ins Oval Office

Die US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) wird nach eigenen Angaben trotz einer richterlichen Anweisung weiter von Pressekonferenzen im Weißen Haus in Washington ausgeschlossen.

    Eine ovale weiß-blaue Plakette, auf der das Weiße Haus stilisiert abgebildet ist, hängt an einer weißen Wand.
    Für AP weiterhin kein Zutritt im Weißen Haus. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Alex Brandon)
    Zwei AP-Journalisten durften demnach nicht an einer Veranstaltung von US-Präsident Trump und dessen Amtskollegen aus El Salvador, Bukele, im Oval Office teilnehmen. Ein AP-Vertreterin erklärte, man erwarte, dass das Weiße Haus den Zugang der AP zum Presse-Pool wiederherstelle. Die US-Regierung äußerte sich zunächst nicht dazu.
    Ein Bundesgericht hatte das Weiße Haus vergangene Woche angewiesen, AP wieder Zugang zum Oval Office, zur Präsidentenmaschine Air Force One und anderen Bereichen zu gewähren – wenn diese auch für andere Journalisten geöffnet sind. Die US-Regierung ging gegen den Richterspruch in Berufung.

    Streit um Trumps Umbenennung

    Hintergrund des Konflikts ist die Weigerung von AP, in ihrer Berichterstattung die von Präsident Trump verfügte Umbenennung für den Golf von Mexiko in "Golf von Amerika" zu verwenden. Wiederholt hatte das Weiße Haus deswegen AP-Journalisten von Veranstaltungen ausgeschlossen.
    Der Name "Golf von Mexiko" ist seit dem 16. Jahrhundert in Gebrauch. Die Gewässer grenzen an mehrere US-Bundesstaaten sowie an Mexiko und Kuba. Trump hatte die Umbenennung der Meeresbucht per Dekret verfügt. Demnach gilt die Namensänderung für das Gebiet bis zu den Seegrenzen Mexikos und Kubas.
    Nachrichtenagenturen aus Europa und Gruppen, die sich für die Pressefreiheit einsetzen, hatten den erschwerten Zugang für AP durch das Weiße Haus kritisiert.
    Diese Nachricht wurde am 15.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.