Etwa 630.000 Kilometer Straßen gibt es in Deutschland. Das ist fast 16-mal um den Äquator. Genug Gelegenheit also für Autofahrer, ihren Müll loszuwerden. Einfach aus dem Fenster geworfen, illegal, aus Bequemlichkeit. Mit den Zigarettenkippen, Kaugummis oder Apfelgehäusen fängt es an. Doch dabei bleibt es nicht. Neben Dosen und leeren Butterbrottüten müssen Straßenmeistereien Jahr für Jahr ganze Ladungen Altreifen, Haushaltsgeräte oder Schrottautos aus den Autobahn- und Straßengräben fischen. Die Straßen sollen schließlich sauber und damit für den Verkehr sicher sein. Wolfgang Reger, stellvertretender Leiter der Autobahnmeisterei Köln, ist für rund 180 Autobahnkilometer verantwortlich:
An besonderem Müll fällt an auf der Strecke zurückgelassene Kühlschränke, im vergangenen Jahr hatten wir etwa vier Kühlschränke. Dann werden auch Elektrogeräte wie Herde, PCs und andere Teile an der Strecke zurückgelassen. Vorwiegend an Stellen, die schwer oder schlecht einsichtig sind, die aber mit einem Pkw oder Lkw anzufahren sind. Hinzu kommen noch teilweise abgekippter Sperrmüll, des weiteren stehen an der Autobahn zurückgelassene Autos, Pkws, die von ihren Besitzern aufgegeben worden sind und ebenfalls ein Problem darstellen.
Zwei Sorten Müll machen also den Straßenwärtern zu schaffen: Abfall wie Taschentücher und Getränkedosen, die an Straßenrändern liegen, und Sondermüll, wie Kühlschränke oder Farbreste, die meist an Parkplätzen abgeladen werden. Zweimal im Jahr wird vom Papierfetzen bis zur ausrangierten Spülmaschine alles von Hand aufgelesen. Das kostet Steuergelder - rund 30 Millionen Euro pro Jahr. Jedes illegal entsorgte Müllstück ist eine Ordnungswidrigkeit. Eine gedankenlos weggeworfene Zigarettenschachtel kostet den Raucher bei Anzeige 10 Euro, ein zurückgelassener Herd schon bis zu 300 Euro Bußgeld. Wolfgang Reger stört die Achtlosigkeit der Abfallsünder:
Im Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer ist einfach wohl die Meinung verankert, dass die Müllentsorgung auf den Autobahnen den Steuerzahler also nichts kostet und deswegen mit dem einfachen Fenster runterkurbeln und dem einfachen Entsorgen aus der Fensterscheibe mein Müll weg ist.
Für Reger wären höhere Ordnungsstrafen eine Lösung, um die Müllsünder zu bekehren. Achim Kapp, Leiter des Amtes für Kreisstraßen und Verkehr im Erftkreis, ist da eher skeptisch:
Wer soll denn das in der Praxis wirklich überwachen? Denn der meiste Müll liegt wirklich an Stellen, die nicht so in der Beobachtung liegen. Und ich denke, das wäre unrealistisch und würde auch nicht im Verhältnis dann zum Aufwand der Müllentsorgung stehen.
Eine Lösung für Sperrmüll und Sondermüll an Autobahnen ist also nicht in Sicht. Für Getränkedosen und Zigarettenschachteln gibt es dagegen Perspektiven: In Skandinavien und den Niederlanden verfügen selbst kleine Parkplätze über ausreichend Mülleimer, mit einer Besonderheit: Autofahrer können die Mülleimer nutzen ohne ihren Wagen zu verlassen. Für Achim Kapp ist das ein erster Schritt in die richtige Richtung, denn er sieht zwei Ursachen für das Müllproblem an deutschen Straßen.
Zum einen ist das sicherlich einfache Gedankenlosigkeit. Wir haben ja an und für sich ein sehr hohes Umweltbewusstsein allgemein, aber bei dem Müll aus dem Fenster werfen scheint dieses Bewusstsein noch nicht so groß zu sein. Und zum anderen muss man auch einfach zugeben, es ist sehr schwer, während einer Autofahrt überhaupt den Müll irgendwo legal loszuwerden. Und es ist sehr unbequem.
Also lieber in einen "Müll-Drive-In" investieren als sich mit hohen Kosten für die Abfallbeseitigung abzufinden. Das könnte zumindest einen Teil des Müllproblems an Autobahnen lösen.
An besonderem Müll fällt an auf der Strecke zurückgelassene Kühlschränke, im vergangenen Jahr hatten wir etwa vier Kühlschränke. Dann werden auch Elektrogeräte wie Herde, PCs und andere Teile an der Strecke zurückgelassen. Vorwiegend an Stellen, die schwer oder schlecht einsichtig sind, die aber mit einem Pkw oder Lkw anzufahren sind. Hinzu kommen noch teilweise abgekippter Sperrmüll, des weiteren stehen an der Autobahn zurückgelassene Autos, Pkws, die von ihren Besitzern aufgegeben worden sind und ebenfalls ein Problem darstellen.
Zwei Sorten Müll machen also den Straßenwärtern zu schaffen: Abfall wie Taschentücher und Getränkedosen, die an Straßenrändern liegen, und Sondermüll, wie Kühlschränke oder Farbreste, die meist an Parkplätzen abgeladen werden. Zweimal im Jahr wird vom Papierfetzen bis zur ausrangierten Spülmaschine alles von Hand aufgelesen. Das kostet Steuergelder - rund 30 Millionen Euro pro Jahr. Jedes illegal entsorgte Müllstück ist eine Ordnungswidrigkeit. Eine gedankenlos weggeworfene Zigarettenschachtel kostet den Raucher bei Anzeige 10 Euro, ein zurückgelassener Herd schon bis zu 300 Euro Bußgeld. Wolfgang Reger stört die Achtlosigkeit der Abfallsünder:
Im Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer ist einfach wohl die Meinung verankert, dass die Müllentsorgung auf den Autobahnen den Steuerzahler also nichts kostet und deswegen mit dem einfachen Fenster runterkurbeln und dem einfachen Entsorgen aus der Fensterscheibe mein Müll weg ist.
Für Reger wären höhere Ordnungsstrafen eine Lösung, um die Müllsünder zu bekehren. Achim Kapp, Leiter des Amtes für Kreisstraßen und Verkehr im Erftkreis, ist da eher skeptisch:
Wer soll denn das in der Praxis wirklich überwachen? Denn der meiste Müll liegt wirklich an Stellen, die nicht so in der Beobachtung liegen. Und ich denke, das wäre unrealistisch und würde auch nicht im Verhältnis dann zum Aufwand der Müllentsorgung stehen.
Eine Lösung für Sperrmüll und Sondermüll an Autobahnen ist also nicht in Sicht. Für Getränkedosen und Zigarettenschachteln gibt es dagegen Perspektiven: In Skandinavien und den Niederlanden verfügen selbst kleine Parkplätze über ausreichend Mülleimer, mit einer Besonderheit: Autofahrer können die Mülleimer nutzen ohne ihren Wagen zu verlassen. Für Achim Kapp ist das ein erster Schritt in die richtige Richtung, denn er sieht zwei Ursachen für das Müllproblem an deutschen Straßen.
Zum einen ist das sicherlich einfache Gedankenlosigkeit. Wir haben ja an und für sich ein sehr hohes Umweltbewusstsein allgemein, aber bei dem Müll aus dem Fenster werfen scheint dieses Bewusstsein noch nicht so groß zu sein. Und zum anderen muss man auch einfach zugeben, es ist sehr schwer, während einer Autofahrt überhaupt den Müll irgendwo legal loszuwerden. Und es ist sehr unbequem.
Also lieber in einen "Müll-Drive-In" investieren als sich mit hohen Kosten für die Abfallbeseitigung abzufinden. Das könnte zumindest einen Teil des Müllproblems an Autobahnen lösen.