
Verantwortlich für das Projekt ist der Verein "dieKunstBauStelle" aus Landsberg am Lech. Nutzer können in der App auch einsehen, in welchen Archiven die Akten zu den einzelnen Fällen liegen. Das sei der Schlüssel zu einem schnellen Zugang für Interessierte und "insoweit eine Demokratisierung der Erinnerung", erklärte der Leiter des Projekts, Hauck.
In den Novembertagen 1938 wurden nach Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung 1.406 Synagogen und Betstuben zerstört. 191 Synagogen seien in Brand gesteckt und mehr als 7.500 jüdische Geschäfte geplündert worden. Die Zahl der Todesopfer in der Pogromnacht und direkt danach wird auf etwa 1.500 geschätzt. Rund 30.000 Juden wurden den Angaben zufolge verhaftet und in Konzentrationslager deportiert.
Über 25.000 NS-Verbrechen dokumentiert
Über die Novemberpogrome hinaus sind in der App auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik mehr als 25.000 NS-Verbrechen dokumentiert. Erfasst wurden die Fälle, die nach 1945 gerichtlich verfolgt wurden. Damit gebe es Hauck zufolge noch eine Vielzahl von Verbrechen, die in dem digitalen Atlas nicht enthalten seien. Man arbeite deshalb mit Initiativen, Erinnerungsprojekten und Einrichtungen zusammen. Gleichzeitig wolle man mit der App auch dazu anregen, selbst vor Ort zu recherchieren.
Diese Nachricht wurde am 08.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
