Eines lässt sich schon jetzt mit Sicherheit sagen: Auf dem Markt für sogenannte Smart Phones, also der schlauen Mobiltelefone, kommt kein Gerät dem Marktführer, dem iPhone von Apple, so nahe wie das neue Google-Handy. Dadurch kommt Schwung in diesen Markt, was wiederum Einfluss auf die Gerätepreise haben dürfte. Dass das Nexus One dem iPhone sehr nahe kommt, zeigt allein die Tatsache, dass das Google- Gerät fast ausschließlich mit dem iPhone von Apple verglichen wird.
"Man muss schon sagen, wenn man es auspackt, es fühlt sich an wie ein Apple-Produkt. Es ist fast wie das iPhone. Wenn man es sich jedoch genauer anschaut, ist es nicht unbedingt genau das iPhone, es hat natürlich Android 2.1 und die Software ist anders, noch nicht ganz so ausgewachsen wie die Software auf dem iPhone aber es ist sehr, sehr nah. Es hat einen tollen Bildschirm, alles funktioniert, die Batterie läuft lang genug um das Telefon den ganzen Tag zu benutzen. Es ist natürlich alles auf Google ausgerichtet, es hat die ganzen Google Programme Gmail, Google Earth, Google Maps, Google Goggles – die Google Brille, es funktioniert alles perfekt."
Der amerikanische Technologie-Blogger Frederic Lardinois, der für die Website readwriteweb.com schreibt, hat als einer der ersten Journalisten ein Test-Gerät von Google erhalten. Ähnlich beeindruckt und positiv hört sich das auch bei Om Malik an. Er betreibt das Technik-Weblog GigaOm in San Francisco:
"Ich mag das Gerät, es ist qualitativ sehr hochwertig. Google hat einen guten Job gemacht bei der Abstimmung mit dem südkoreanischen Hersteller HTC. Es ist meiner Meinung nach nicht so gut wie das iPhone, kommt ihm aber sehr nahe."
Was von allen Kommentatoren und Technikbloggern einhellig gelobt wird, ist der wohl sehr schnelle Prozessor des Geräts: Eine Ein-Gigahertz- CPU von Qualcomm, sie heißt Snapdragon, befindet sich in dem Telefon. Dazu gibt es 512 MB Arbeitsspeicher. Das macht das Nexus One sehr schnell, sagt Om Malik:
"Ich mag vor allem den Prozessor. Das Telefon reagiert sehr schnell. Man hat das Gefühl, als arbeite man von der Funktionalität her auf einem PC."
Es gibt wohl kein Stocken oder Ruckeln, wenn man einzelne Programme aufruft und starte, sagt Om Malik. Der Prozessor spart zudem kostbare Akkulaufzeit, weil er sich den Anforderungen anpasse. Hat das Telefon nichts zu tun, fährt es auch seine CPU herunter.
Google hat sich bei der Entwicklung des Telefons zunutze gemacht, dass es den Ton angibt bei der Fortentwicklung des Betriebssystems Android. Zwar wird es unter Führung von Google offen und für jeden zugänglich entwickelt, aber bei der jüngsten Version des Systems, der Version 2.1, hat man sich das Betriebssystem zunächst ausschließlich für das eigene Gerät vorbehalten. Es wird exklusiv auf dem Nexus One eingesetzt. Dem Betriebssystem fehle es aber an der Liebe zum Detail kritisiert Om Malik. Und zieht wieder den Vergleich zu Apples iPhone:
"Das Betriebssystem ist im Vergleich zum iPhone noch nicht so ausgereift, es mangelt an Detailverliebtheit. Diese Detailverliebtheit gibt es zurzeit leider nur bei Apple Produkten. Dort ist man geradezu besessen. Ich habe darüber kürzlich geschrieben: Unternehmen verwenden oft zu viel Zeit dafür, die Kunden zu beeindrucken. Apple dagegen investiert sehr viel Zeit darauf, Dinge so zu entwickeln, dass das Ergebnis so gut ist, dass der Nutzer gar nicht auf die Idee kommt, die Benutzerführung könne anders sein. Ich denke das ist ganz klar der Unterschied zwischen einem iPhone und dem Nexus One."
Gelobt werden neben dem Prozessor vor allem das große Display und das Design des Telefons. Der Bildschirm ist 480 auf 800 Pixel groß. Er ist brillant und scharf, was vor allem bei der Betrachtung von Fotos und Videos ein Vorteil ist. Auch die eingebaute Fünf-Megapixel-Kamera kommt bei den meisten Kritikern gut weg. Die Auflösung sei besser als die Kameras in vielen anderen Smart-Phones. Herausragend soll besonders die Spracherkennungssoftware sein, die es aber bislang nur für englisch gibt. Sie soll sehr genau arbeiten. Das Gerät lässt sich damit steuern. Sagt man zum Beispiel, zeige mir Restaurants in meiner Nähe, wird der Kartendienst geöffnet und automatisch alle Restaurants im Umkreis angezeigt.
Negativ kritisiert wird vor allem die Bildschirm-Tastatur. Wie beim iPhone gibt es keine richtige Tastatur, man tippt direkt auf der berührungsempfindlichen Bildschirmoberfläche. Im Gegensatz zum iPhone ist sie nicht multitouch-fähig. Das heißt: Man kann den Bildschirm nicht mit zwei Fingern gleichzeitig berühren und so das Gerät steuern. Auch soll die Tastatur wohl nicht so genau arbeiten, wie beim großen Konkurrenten Apple.
Was viele Beobachter der Mobilfunkszene überrascht hat, war, dass Google selbst ein Mobiltelefon auf den Markt bringt. Ungewöhnlich auch deshalb, weil man das Gerät nur Online kaufen kann. Es gibt zwei Varianten: einmal mit einem Vertrag von T-Mobile, an den man zwei Jahre gebunden ist für einen Preis von 180 Dollar sowie ohne Mobilfunkvertrag zum Preis von 530 US-Dollar. Im Laden kann man das Nexus One vorerst nicht kaufen.
Veit Siegenheim beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Unternehmensstrategie von Google. Zusammen mit Ralf Kaumanns hat er das Buch "Die Google Ökonomie" geschrieben. Für ihn ist die Frage, weshalb Google plötzlich eigene Hardware vertreibt, eindeutig zu beantworten. Es geht um Zukunftssicherung:
"Denn zunächst will Google seine dominierende Marktposition aus der heutigen Internetwelt in das zukünftige mobile Internet übertragen. Die Anzahl der Mobilfunknutzer übersteigt die Anzahl der Internetnutzer bei weitem. Darüber hinaus versucht Google, aus seinen Konsumenten Kunden zu machen. Das heißt, sie besser kennenzulernen und damit letztlich seine Marktposition auszubauen. Ebenso wichtig ist natürlich der Datenhunger von Google: Man kann sicher sein, dass Besitzer des Nexus One höchst wertvolle Daten an Google werden liefern müssen."
Das Nexus One ist sicherlich noch entfernt, ein ausgereiftes Telefon zu sein. Was aber deutlich wird, Google will Apple den Markt bei den schlauen Mobiltelefonen nicht alleine überlassen. Hier entsteht ein neuer Druck auf Apple, das sich für das Erscheinen des nächsten iPhones einiges einfallen lassen muss, um es technisch noch weiter zu verbessern. Der Verbraucher könnte sich eventuell freuen, denn Apple könnte sein sehr teures iPhone künftig günstiger anbieten.
"Man muss schon sagen, wenn man es auspackt, es fühlt sich an wie ein Apple-Produkt. Es ist fast wie das iPhone. Wenn man es sich jedoch genauer anschaut, ist es nicht unbedingt genau das iPhone, es hat natürlich Android 2.1 und die Software ist anders, noch nicht ganz so ausgewachsen wie die Software auf dem iPhone aber es ist sehr, sehr nah. Es hat einen tollen Bildschirm, alles funktioniert, die Batterie läuft lang genug um das Telefon den ganzen Tag zu benutzen. Es ist natürlich alles auf Google ausgerichtet, es hat die ganzen Google Programme Gmail, Google Earth, Google Maps, Google Goggles – die Google Brille, es funktioniert alles perfekt."
Der amerikanische Technologie-Blogger Frederic Lardinois, der für die Website readwriteweb.com schreibt, hat als einer der ersten Journalisten ein Test-Gerät von Google erhalten. Ähnlich beeindruckt und positiv hört sich das auch bei Om Malik an. Er betreibt das Technik-Weblog GigaOm in San Francisco:
"Ich mag das Gerät, es ist qualitativ sehr hochwertig. Google hat einen guten Job gemacht bei der Abstimmung mit dem südkoreanischen Hersteller HTC. Es ist meiner Meinung nach nicht so gut wie das iPhone, kommt ihm aber sehr nahe."
Was von allen Kommentatoren und Technikbloggern einhellig gelobt wird, ist der wohl sehr schnelle Prozessor des Geräts: Eine Ein-Gigahertz- CPU von Qualcomm, sie heißt Snapdragon, befindet sich in dem Telefon. Dazu gibt es 512 MB Arbeitsspeicher. Das macht das Nexus One sehr schnell, sagt Om Malik:
"Ich mag vor allem den Prozessor. Das Telefon reagiert sehr schnell. Man hat das Gefühl, als arbeite man von der Funktionalität her auf einem PC."
Es gibt wohl kein Stocken oder Ruckeln, wenn man einzelne Programme aufruft und starte, sagt Om Malik. Der Prozessor spart zudem kostbare Akkulaufzeit, weil er sich den Anforderungen anpasse. Hat das Telefon nichts zu tun, fährt es auch seine CPU herunter.
Google hat sich bei der Entwicklung des Telefons zunutze gemacht, dass es den Ton angibt bei der Fortentwicklung des Betriebssystems Android. Zwar wird es unter Führung von Google offen und für jeden zugänglich entwickelt, aber bei der jüngsten Version des Systems, der Version 2.1, hat man sich das Betriebssystem zunächst ausschließlich für das eigene Gerät vorbehalten. Es wird exklusiv auf dem Nexus One eingesetzt. Dem Betriebssystem fehle es aber an der Liebe zum Detail kritisiert Om Malik. Und zieht wieder den Vergleich zu Apples iPhone:
"Das Betriebssystem ist im Vergleich zum iPhone noch nicht so ausgereift, es mangelt an Detailverliebtheit. Diese Detailverliebtheit gibt es zurzeit leider nur bei Apple Produkten. Dort ist man geradezu besessen. Ich habe darüber kürzlich geschrieben: Unternehmen verwenden oft zu viel Zeit dafür, die Kunden zu beeindrucken. Apple dagegen investiert sehr viel Zeit darauf, Dinge so zu entwickeln, dass das Ergebnis so gut ist, dass der Nutzer gar nicht auf die Idee kommt, die Benutzerführung könne anders sein. Ich denke das ist ganz klar der Unterschied zwischen einem iPhone und dem Nexus One."
Gelobt werden neben dem Prozessor vor allem das große Display und das Design des Telefons. Der Bildschirm ist 480 auf 800 Pixel groß. Er ist brillant und scharf, was vor allem bei der Betrachtung von Fotos und Videos ein Vorteil ist. Auch die eingebaute Fünf-Megapixel-Kamera kommt bei den meisten Kritikern gut weg. Die Auflösung sei besser als die Kameras in vielen anderen Smart-Phones. Herausragend soll besonders die Spracherkennungssoftware sein, die es aber bislang nur für englisch gibt. Sie soll sehr genau arbeiten. Das Gerät lässt sich damit steuern. Sagt man zum Beispiel, zeige mir Restaurants in meiner Nähe, wird der Kartendienst geöffnet und automatisch alle Restaurants im Umkreis angezeigt.
Negativ kritisiert wird vor allem die Bildschirm-Tastatur. Wie beim iPhone gibt es keine richtige Tastatur, man tippt direkt auf der berührungsempfindlichen Bildschirmoberfläche. Im Gegensatz zum iPhone ist sie nicht multitouch-fähig. Das heißt: Man kann den Bildschirm nicht mit zwei Fingern gleichzeitig berühren und so das Gerät steuern. Auch soll die Tastatur wohl nicht so genau arbeiten, wie beim großen Konkurrenten Apple.
Was viele Beobachter der Mobilfunkszene überrascht hat, war, dass Google selbst ein Mobiltelefon auf den Markt bringt. Ungewöhnlich auch deshalb, weil man das Gerät nur Online kaufen kann. Es gibt zwei Varianten: einmal mit einem Vertrag von T-Mobile, an den man zwei Jahre gebunden ist für einen Preis von 180 Dollar sowie ohne Mobilfunkvertrag zum Preis von 530 US-Dollar. Im Laden kann man das Nexus One vorerst nicht kaufen.
Veit Siegenheim beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Unternehmensstrategie von Google. Zusammen mit Ralf Kaumanns hat er das Buch "Die Google Ökonomie" geschrieben. Für ihn ist die Frage, weshalb Google plötzlich eigene Hardware vertreibt, eindeutig zu beantworten. Es geht um Zukunftssicherung:
"Denn zunächst will Google seine dominierende Marktposition aus der heutigen Internetwelt in das zukünftige mobile Internet übertragen. Die Anzahl der Mobilfunknutzer übersteigt die Anzahl der Internetnutzer bei weitem. Darüber hinaus versucht Google, aus seinen Konsumenten Kunden zu machen. Das heißt, sie besser kennenzulernen und damit letztlich seine Marktposition auszubauen. Ebenso wichtig ist natürlich der Datenhunger von Google: Man kann sicher sein, dass Besitzer des Nexus One höchst wertvolle Daten an Google werden liefern müssen."
Das Nexus One ist sicherlich noch entfernt, ein ausgereiftes Telefon zu sein. Was aber deutlich wird, Google will Apple den Markt bei den schlauen Mobiltelefonen nicht alleine überlassen. Hier entsteht ein neuer Druck auf Apple, das sich für das Erscheinen des nächsten iPhones einiges einfallen lassen muss, um es technisch noch weiter zu verbessern. Der Verbraucher könnte sich eventuell freuen, denn Apple könnte sein sehr teures iPhone künftig günstiger anbieten.