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Apple enttäuscht bei Quartalszahlen

Apple hat im vergangenen Jahr mehr verdient als noch vor einem Jahr, sogar ein Fünftel mehr. Aber das zählt für Anleger wenig, denn die erwarten bei dem iPhone-Erfinder immer gleich neue Rekorde. Und die lassen auf sich warten.

Von Heike Wipperfürth | 25.07.2012
    Als Peter Oppenheimer über Apple sprach, war er voll des Lobes.

    "Wir haben einen neuen Rekord beim Verkauf von iPads und iPhones und Macs aufgestellt. Das Resultat sind Rekordumsätze und Gewinne im Juni Quartal","

    sagte der Finanzchef des Computerkonzerns gestern während einer Telefonkonferenz nach der Veröffentlichung der neuen Quartalszahlen.
    Nicht so zufrieden: die Börsianer. Sorge bereitet ihnen vor allem das iPhone.

    Insgesamt hat Apple im dritten Quartal 26 Millionen dieser Dauerbrenner, die rund die Hälfte des Umsatzes ausmachen, verkauft, liegt damit aber deutlich unter den Erwartungen der Analysten. Peter Oppenheimer erklärt, dass Kunden mit dem Kauf warten würden, bis ein neues Gerät auf den Markt kommt.

    ""Unsere wöchentlichen iPhone Umsätze werden durch Gerüchte und Spekulationen über neue Produkte beeinflusst."

    Die Folge der schwachen iPhone Verkäufe: weniger Wachstum. Im Vergleich zum Vorjahr konnte Apple seinen Umsatz zwar um 23 Prozent auf 35 Milliarden Dollar verbessern. Doch Analysten hatten mit einem Umsatz von 37 Milliarden Dollar gerechnet. Auch der Gewinn von 9,32 Dollar pro Aktie war den Börsianern zu wenig. Die Apple Aktie rutschte nachbörslich um fünf Prozent nach unten.

    Komplimente für die Firmenleitung waren auch während der Telefonkonferenz nicht zu hören. Die Analysten hatten sich mehr erhofft. Enttäuscht waren sie auch, dass Apple nur vier Millionen Macs und 6,8 Millionen iPods verkauft hat – viel weniger als sie vorausgesagt haben. Als Stütze erwies sich das von Peter Oppenheimer gelobte iPad, dessen Verkäufe sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelten – auf 17 Millionen. Ein neuer Rekord.

    Während der Telefonkonferenz sprach Apple Chef Tim Cook auch über Asien und Europa – wichtige Märkte des Konzerns, der einen Großteil seines Umsatzes im Ausland verdient. Im asiatisch pazifischen Raum habe sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 48 Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar erhöht. Ein gutes Zeichen. Nicht so gut ergehe es Apple in Europa. Tim Cook:

    "Europa hat nicht so gut abgeschnitten. Im Vergleich zum Vorjahr kam es nur zu leichten Verbesserungen. Das wirkt negativ sich auf die Gesamtbilanz aus."

    Für das nächste Quartal rechnet Apple mit einem Umsatz von 34 Milliarden Dollar. Das ist den Analysten nicht genug. Sie erwarten mehr. Ob sich ihre Erwartungen erfüllen, wird sich zeigen.