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Apple präsentiert leistungsfähige und ungewöhnliche Neuerungen auf der "MacWorld Expo"

Der Aufwärtstrend bei Apple scheint ungebrochen: Während die Aktienbesitzer und Computer-Fans noch vor wenigen Jahren auf der hauseigenen Ausstellung "Macworld" mit Grausamkeiten des damals angeschlagenen Unternehmens überhäuft wurden, führte Apple-Chef Steve Jobs seine Gemeinde mit innovativen und wegweisenden Produkten, wie etwa dem iMac, in eine verheißungsvolle Zukunft. Auf der diesjährigen Ausstellung überraschte Jobs das Publikum mit einem Rechner im Toaster-Format, der Intel das Fürchten lehren soll.

Armin Amler, Steve Jobs |
    Wenn Apple seine Anhänger einmal im Jahr in New York oder San Francisco zusammenruft, kommt schnell Jahrmarktstimmung auf: Zu rockigen Klängen und aufwendigen Showeinlagen verkündete Steve Jobs auf der letzten MacWorld-Konferenz in San Francisco offiziell die zeitliche Begrenzung seines Jobs als Apple-Chef und wartete zugleich mit einem völlig neuen Betriebssystem auf. In der vergangenen Woche zeigte er einmal mehr, dass nicht nur Fachkenntnis und organisatorische Fähigkeiten in ihm stecken: Das neue Produkt der Firma im Zeichen des bunten Apfels, den "G4", wandelte der Manager geradezu in die Verkündigung eines Computer-Evangeliums. Mit großen Worten unterstrich er die Leistungen des Entwicklungsteams, das die neue Rechnergeneration aus der Wiege hob.

    Der "G4" verbinde Höchstleistung mit außergewöhnlichem Design, betonte Jobs. Das Gerät vereine geringe Ausmaße, leisen Betrieb und das elegante Desktop-Design, das die iMac-Linie auszeichne. Doch auch die inneren Werte des Kraftpakets können sich sehen lassen: Gleich zwei Prozessoren verrichten ihren Dienst in dem Büromöbel mit gerade 20 Zentimeter Kantenlänge. Anhand einer umfassenden Bildbearbeitung mit der verbeiteten Grafiksoftware "Photoshop" demonstrierte Jobs die resultierende Leistung des "G4" im direkten Vergleich mit einem Intel-basierten Rechner im Gigahertz-Bereich: Während der Intel-PC diese Aufgabe in 124 Sekunden absolvierte, löste der "G4" mit 500 Megahertz-Takt das Problem in nur 100 Sekunden. "Hier sparen unsere Kunden, die solche Aufgaben tagtäglich erldigen müssen, leicht eine bis zwei Stunden Zeit", so Jobs.

    Neben der spektakulären Vorstellung des Neon-Würfels stellte Apple auch eine Reihe weiterer technischer Verbesserungen anderer Produkte vor und kündigte die Gründung einer Firma vor, die Microsoft-Spiele für den Macintosh erschließen soll. Weitere Höhepunkte waren die Vorstellung einer neuen optischen Maus, deren gesamte Oberseite als Taste funktioniert, sowie iMovie 2, eine lang erwartete Software für digitales Schneiden von Filmen. Auf dem Wege zum universellen audiovisuellen Werkzeug sei Apple, so sagte Jobs, bereit, die Führung zumindest im Konsumentenbereich zu übernehmen.