Das Gestüt von Angela und Otto Schmidt an der Grenze von Schwaben nach Mittelfranken heißt "Khamal el Assuad" und als dieser Tage der international tätige Kaufmann Joseph El Helou die wertvollen Pferde in Augenschein nahm, da hatte er einen guten Grund dafür. Einer der einflussreichen Scheichs aus Dubai hat ihn geschickt:
"Scheich Al Mazroui, Mohammed Al Mazroui, einer der großen Scheichs, die in Abu Dhabi ansässig sind. Und momentan ist er in Deutschland zur Behandlung, er ist krank. Wollte heute kommen, aber Arzt hat es nicht erlaubt."
El Helou erklärt, dass die Nachfrage nach Araberhengsten- und Stuten aus deutscher Züchtung in Vereinigten Arabischen Emiraten sehr groß ist:
"Die werden hier gezüchtet und wir haben Kontakte, die Araber-Hengste dort zu verkaufen. Die Nachfrage ist sehr groß. Schade, dass der Scheich nicht mitkommen konnte, heute, weil der hat auf seiner Farm über 1.000 Pferde, aber er kommt noch."
Der arabische Kaufmann schaut sich die Hengste und Stuten genau an. Ein Pferd nach dem anderen wird auf die Koppel gelassen, Hengste, Stuten und vor allem die Fohlen springen kraftvoll und energiegeladen über den Sand; reine Vollbluttiere sind das, erklärt stolz Züchter Otto Schmidt:
"Seit 20 Jahren haben wir Araber-Vollblut-Zucht. Das sind ursprüngliche Pferde, die vor 200 Jahren aus der Wüste importiert wurden. Die Qualität muss stimmen und da muss ich sagen, können wir in Deutschland recht gut mithalten. Es sind die letzten Jahre sehr viele gute Pferde nach Katar, Kuwait und die Emirate gegangen."
Das Gestüt "Khamal el Assuad", was übrigens soviel bedeutet wie "Karl der Schwarze", hat sich einen guten Namen gemacht, wenngleich es in Deutschland zahlreiche Züchter von Araber-Pferden gibt.
Dass in Kürze ein einflussreicher Scheich aus Dubai die Tiere anschauen will und wohl kräftig einkaufen wird, das ist freilich nicht selbstverständlich. Sehr zurückhaltend werden Otto Schmidt und auch Joseph El Helou, wenn man sie nach Namen prominenter Kunden fragt. Da wird Diskretion ganz groß geschrieben.
Zu einem ganz anderen Geschäft. Die Araberhengste für arabische Scheichs sind nämlich nicht die einzige Wüsten-Geschäftsidee der Rieser Kaufleute. Es gibt auch ein bemerkenswertes weiteres Projekt mit arabischen Kapitaleignern – nämlich Sandlieferungen in die Wüste von Dubai:
"Das ist ein Spezialsand für Pferde, für Rennpferde, die Kamele. Es ist schön für die Gelenke der Tiere. Dort haben die so was nicht, die haben nur Staub."
Das ist der ausschlaggebende Kauf-Grund für die Scheichs und Pferdeliebhaber in den Golf-Staaten, dass der Wüstensand kantig, staubig oder aber auch viel zu hart ist. Der Rieser Sandkörner hingegen sind – unter dem Mikroskop betrachtet – rund und dieser Sand wird mit Textilfasern und Holzschnitzeln vermischt und bekommt dadurch eine enorme Elastizität:
"Die sind alle begeistert davon. Da waren mehrere Scheichs dort und haben das angeschaut und begutachtet und die sind sehr zufrieden damit."
Es ist freilich nicht der Sand alleine, der die Scheichs zum Großeinkauf verleitet, sondern vielmehr das Gesamtkonzept für Reithallen und Reitflächen im Freien. Eine Firma aus Wemding hat beispielsweise eine elektronische Steuerung für eine Befeuchtungsanlage entwickelt, eine andere stellt den Kunststoff-Unterbau für die Reitanlagen her.
Der deutsche Vermittler der Geschäftskontakte, Rudolf Schreff, weiß, dass den Scheichs und Prinzen ihre Pferde und Kamele über alles gehen:
"Wenn man weiß, dass die Araber das Beste wollen, das Beste für ihre Pferde, für ihre Kamele, ihre Falken, für die Formel 1, und wenn sie in Rechnung stellen, dass ein Rennkamel der oberen Klasse 750.000 Euro kostet, und wenn die Sehnenschonung und die Rückenschonung hier eine längere Laufzeit des Tieres bringt – es werden ja auf jedem Rennen Millionen von Dollar verwettet - ,dann lässt der nach meiner Einschätzung den Sand vom Nordpol hertransportieren, wenn’s für sein Pferd das Beste ist."
Und noch etwas gibt es: In einem Nachbarort von Wemding hat eine Firma inzwischen bereits einen ganzen Schwung von Pferdelaufbändern – zum Teil mit eingebautem Solarium und Pferdewaage – an die Golfstaaten verkauft:
"Gesunde Pferde können bestimmte Muskelpartien auftrainieren und die nächste Stufe wird sein: bei Sehnenverletzungen benötigen die Pferde Wasser mit einer Temperatur von +4 Grad. Das wird herunter gekühlt und dann laufen die Pferde in dem Wasser mit 4 Grad Celsius und können somit eine bessere und schnellere Heilung erzielen."
Derzeit wird sogar ein spezielles Trainingsgerät für Rennkamele entwickelt, weitere Ideen liegen schon in der Schublade.
"Scheich Al Mazroui, Mohammed Al Mazroui, einer der großen Scheichs, die in Abu Dhabi ansässig sind. Und momentan ist er in Deutschland zur Behandlung, er ist krank. Wollte heute kommen, aber Arzt hat es nicht erlaubt."
El Helou erklärt, dass die Nachfrage nach Araberhengsten- und Stuten aus deutscher Züchtung in Vereinigten Arabischen Emiraten sehr groß ist:
"Die werden hier gezüchtet und wir haben Kontakte, die Araber-Hengste dort zu verkaufen. Die Nachfrage ist sehr groß. Schade, dass der Scheich nicht mitkommen konnte, heute, weil der hat auf seiner Farm über 1.000 Pferde, aber er kommt noch."
Der arabische Kaufmann schaut sich die Hengste und Stuten genau an. Ein Pferd nach dem anderen wird auf die Koppel gelassen, Hengste, Stuten und vor allem die Fohlen springen kraftvoll und energiegeladen über den Sand; reine Vollbluttiere sind das, erklärt stolz Züchter Otto Schmidt:
"Seit 20 Jahren haben wir Araber-Vollblut-Zucht. Das sind ursprüngliche Pferde, die vor 200 Jahren aus der Wüste importiert wurden. Die Qualität muss stimmen und da muss ich sagen, können wir in Deutschland recht gut mithalten. Es sind die letzten Jahre sehr viele gute Pferde nach Katar, Kuwait und die Emirate gegangen."
Das Gestüt "Khamal el Assuad", was übrigens soviel bedeutet wie "Karl der Schwarze", hat sich einen guten Namen gemacht, wenngleich es in Deutschland zahlreiche Züchter von Araber-Pferden gibt.
Dass in Kürze ein einflussreicher Scheich aus Dubai die Tiere anschauen will und wohl kräftig einkaufen wird, das ist freilich nicht selbstverständlich. Sehr zurückhaltend werden Otto Schmidt und auch Joseph El Helou, wenn man sie nach Namen prominenter Kunden fragt. Da wird Diskretion ganz groß geschrieben.
Zu einem ganz anderen Geschäft. Die Araberhengste für arabische Scheichs sind nämlich nicht die einzige Wüsten-Geschäftsidee der Rieser Kaufleute. Es gibt auch ein bemerkenswertes weiteres Projekt mit arabischen Kapitaleignern – nämlich Sandlieferungen in die Wüste von Dubai:
"Das ist ein Spezialsand für Pferde, für Rennpferde, die Kamele. Es ist schön für die Gelenke der Tiere. Dort haben die so was nicht, die haben nur Staub."
Das ist der ausschlaggebende Kauf-Grund für die Scheichs und Pferdeliebhaber in den Golf-Staaten, dass der Wüstensand kantig, staubig oder aber auch viel zu hart ist. Der Rieser Sandkörner hingegen sind – unter dem Mikroskop betrachtet – rund und dieser Sand wird mit Textilfasern und Holzschnitzeln vermischt und bekommt dadurch eine enorme Elastizität:
"Die sind alle begeistert davon. Da waren mehrere Scheichs dort und haben das angeschaut und begutachtet und die sind sehr zufrieden damit."
Es ist freilich nicht der Sand alleine, der die Scheichs zum Großeinkauf verleitet, sondern vielmehr das Gesamtkonzept für Reithallen und Reitflächen im Freien. Eine Firma aus Wemding hat beispielsweise eine elektronische Steuerung für eine Befeuchtungsanlage entwickelt, eine andere stellt den Kunststoff-Unterbau für die Reitanlagen her.
Der deutsche Vermittler der Geschäftskontakte, Rudolf Schreff, weiß, dass den Scheichs und Prinzen ihre Pferde und Kamele über alles gehen:
"Wenn man weiß, dass die Araber das Beste wollen, das Beste für ihre Pferde, für ihre Kamele, ihre Falken, für die Formel 1, und wenn sie in Rechnung stellen, dass ein Rennkamel der oberen Klasse 750.000 Euro kostet, und wenn die Sehnenschonung und die Rückenschonung hier eine längere Laufzeit des Tieres bringt – es werden ja auf jedem Rennen Millionen von Dollar verwettet - ,dann lässt der nach meiner Einschätzung den Sand vom Nordpol hertransportieren, wenn’s für sein Pferd das Beste ist."
Und noch etwas gibt es: In einem Nachbarort von Wemding hat eine Firma inzwischen bereits einen ganzen Schwung von Pferdelaufbändern – zum Teil mit eingebautem Solarium und Pferdewaage – an die Golfstaaten verkauft:
"Gesunde Pferde können bestimmte Muskelpartien auftrainieren und die nächste Stufe wird sein: bei Sehnenverletzungen benötigen die Pferde Wasser mit einer Temperatur von +4 Grad. Das wird herunter gekühlt und dann laufen die Pferde in dem Wasser mit 4 Grad Celsius und können somit eine bessere und schnellere Heilung erzielen."
Derzeit wird sogar ein spezielles Trainingsgerät für Rennkamele entwickelt, weitere Ideen liegen schon in der Schublade.