2.000 spanische Soldaten sind derzeit im Ausland in Friedensmissionen im Einsatz, in Afghanistan, im Kosovo, in Bosnien und im Kongo. Und jetzt will das Land noch einmal 1.100 in den Libanon schicken. Noch nie engagierte sich Spanien so stark bei einem Blauhelmeinsatz. Jesús Cuadrado, verteidigungspolitischer Sprecher der regierenden Sozialisten im Parlament, erklärt die Gründe:
"Unsere Sicherheit hängt davon ab. Die Sicherheit Spaniens und auch die Europas. Der Frieden im Nahen Osten ist für uns der Schlüssel zu unserer Sicherheit. Die arabische Welt liegt vor unserer Haustür. Die Stabilität Spaniens und die Europas stehen dort auf dem Spiel."
Spanische Sicherheitsexperten sind sich einig: Die Konflikte im Nahen und Mittleren Osten sind ein fruchtbarer Nährboden für den Internationalen Terrorismus, der auch Europa bedroht. Selbst die Vereinigte Linke hat angekündigt, diesmal erstmals für einen spanischen Blauhelmeinsatz zu stimmen, obwohl der Grundtenor in Spanien ist, dass es sich mit der Stationierung spanischer Truppen im Südlibanon wohl um das riskanteste aller spanischen militärischen Engagements handelt.
"Jeder in Spanien weiß, dass unsere militärischen Einsätze riskant sind. Im Kongo ist es gefährlich, in Afghanistan. Das ist allgemein bekannt. Im vergangenen Jahr starben 17 spanische Soldaten in Afghanistan bei einem Hubschrauberunglück. Zuletzt ein weiterer durch eine Mine. Leider hat die Volkspartei anders als bisher jetzt versucht, dies innenpolitisch auszunutzen. Die Volkspartei hat einfach den Irak- Krieg noch nicht vergessen. Das ist unser großes Problem."
Die Opposition mag die Entsendung nicht bedingungslos untertützen.Während der spanische Regierungschef Jose Luis Rodríguez Zapatero die spanischen Soldaten aus dem unpopulären Irak-Einsatz zurückgezogen habe, schicke er jetzt noch viel mehr Spanier in den Libanon, protestierte die Volkspartei. Deren außenpolitischer Sprecher, Gustavo de Arístegui warnt vor den Risiken des Einsatzes im Libanon:
"Das ist ein höchst gefährliches Wespennest. Die Hisbollah weigert sich, die Waffen abzugeben - obwohl die Resolutionen dazu auffordern - mit der Ausrede, sie liege mit Israel im Krieg. Aber Israel zog sich ja im Jahr 2000 aus dem Libanon zurück, und die Hisbollah wollte sich immer noch nicht entwaffnen lassen."
Was würde nun passieren, fragt sich Arístgegui, wenn etwa die Hissbollah vom spanisch kontrollierten Territorium Raketen auf Israel abfeuert und wenn Israel darauf mit eigenen Angriffen antwortet? Das UN-Mandat sei nicht klar. Aber Arístegui lebte als Sohn des spanischen Botschafters selbst in Beirut. Sein Vater starb durch einen Granatenangriff auf die diplomatische Vertretung. Er kennt die Region zu gut und zu viel steht auf dem Spiel. Für parteistrategische Spiele ist der Libanon für ihn nicht zu gebrauchen.
"Die spanischen und die UN-Truppen werden es dort sehr schwer haben. Es ist sehr gefährlich. Aber dieses Risiko müssen wir in Kauf nehmen. Ich möchte der Abstimmung im Parlament nicht vorgreifen, aber Europa muss sich im Mittleren Osten für den Frieden engagieren."
Im Grunde sind sich die spanischen Parteien also einig. UN-Generalsekretär Kofi Annan wird bei seinem Besuch in Madrid voraussichtlich ein einstimmiges Votum des spanischen Parlaments für den Blauhelmeinsatz erleben. Aber mittelfristig, meinen Konservative wie Sozialisten, müsse Europa schneller zu seinen Entscheidungen finden. Die langwierige Debatte über den Libanon-Einsatz in den Europäischen Hauptstädten kommentiert der Sozialist Jesús Cuadrado mit einem Lächeln:
"So ist nun mal Europa. Europa braucht Zeit für seine Entscheidungen. Das ist ein trauriges Spektakel. Man hat hier zu lange gezögert. Aber Italien und auch Spanien haben sich schnell für diese Friedensmission entschieden. Die große Mehrheit der europäischen Regierungen hat inzwischen verstanden, dass dies die Stunde Europas ist."
"Unsere Sicherheit hängt davon ab. Die Sicherheit Spaniens und auch die Europas. Der Frieden im Nahen Osten ist für uns der Schlüssel zu unserer Sicherheit. Die arabische Welt liegt vor unserer Haustür. Die Stabilität Spaniens und die Europas stehen dort auf dem Spiel."
Spanische Sicherheitsexperten sind sich einig: Die Konflikte im Nahen und Mittleren Osten sind ein fruchtbarer Nährboden für den Internationalen Terrorismus, der auch Europa bedroht. Selbst die Vereinigte Linke hat angekündigt, diesmal erstmals für einen spanischen Blauhelmeinsatz zu stimmen, obwohl der Grundtenor in Spanien ist, dass es sich mit der Stationierung spanischer Truppen im Südlibanon wohl um das riskanteste aller spanischen militärischen Engagements handelt.
"Jeder in Spanien weiß, dass unsere militärischen Einsätze riskant sind. Im Kongo ist es gefährlich, in Afghanistan. Das ist allgemein bekannt. Im vergangenen Jahr starben 17 spanische Soldaten in Afghanistan bei einem Hubschrauberunglück. Zuletzt ein weiterer durch eine Mine. Leider hat die Volkspartei anders als bisher jetzt versucht, dies innenpolitisch auszunutzen. Die Volkspartei hat einfach den Irak- Krieg noch nicht vergessen. Das ist unser großes Problem."
Die Opposition mag die Entsendung nicht bedingungslos untertützen.Während der spanische Regierungschef Jose Luis Rodríguez Zapatero die spanischen Soldaten aus dem unpopulären Irak-Einsatz zurückgezogen habe, schicke er jetzt noch viel mehr Spanier in den Libanon, protestierte die Volkspartei. Deren außenpolitischer Sprecher, Gustavo de Arístegui warnt vor den Risiken des Einsatzes im Libanon:
"Das ist ein höchst gefährliches Wespennest. Die Hisbollah weigert sich, die Waffen abzugeben - obwohl die Resolutionen dazu auffordern - mit der Ausrede, sie liege mit Israel im Krieg. Aber Israel zog sich ja im Jahr 2000 aus dem Libanon zurück, und die Hisbollah wollte sich immer noch nicht entwaffnen lassen."
Was würde nun passieren, fragt sich Arístgegui, wenn etwa die Hissbollah vom spanisch kontrollierten Territorium Raketen auf Israel abfeuert und wenn Israel darauf mit eigenen Angriffen antwortet? Das UN-Mandat sei nicht klar. Aber Arístegui lebte als Sohn des spanischen Botschafters selbst in Beirut. Sein Vater starb durch einen Granatenangriff auf die diplomatische Vertretung. Er kennt die Region zu gut und zu viel steht auf dem Spiel. Für parteistrategische Spiele ist der Libanon für ihn nicht zu gebrauchen.
"Die spanischen und die UN-Truppen werden es dort sehr schwer haben. Es ist sehr gefährlich. Aber dieses Risiko müssen wir in Kauf nehmen. Ich möchte der Abstimmung im Parlament nicht vorgreifen, aber Europa muss sich im Mittleren Osten für den Frieden engagieren."
Im Grunde sind sich die spanischen Parteien also einig. UN-Generalsekretär Kofi Annan wird bei seinem Besuch in Madrid voraussichtlich ein einstimmiges Votum des spanischen Parlaments für den Blauhelmeinsatz erleben. Aber mittelfristig, meinen Konservative wie Sozialisten, müsse Europa schneller zu seinen Entscheidungen finden. Die langwierige Debatte über den Libanon-Einsatz in den Europäischen Hauptstädten kommentiert der Sozialist Jesús Cuadrado mit einem Lächeln:
"So ist nun mal Europa. Europa braucht Zeit für seine Entscheidungen. Das ist ein trauriges Spektakel. Man hat hier zu lange gezögert. Aber Italien und auch Spanien haben sich schnell für diese Friedensmission entschieden. Die große Mehrheit der europäischen Regierungen hat inzwischen verstanden, dass dies die Stunde Europas ist."