"Exportmanager - auch ein Diplom-Kaufmann. Betreuung Verkauf, Innendienst. Auch in den Niederlanden? Auch in den Niederlanden. In Brunsum. Das ist glaube ich irgendwo im Osten. Können Sie ja mitgeben, schadet ja nicht, wenn ich sie habe. Ja."
Jens Plieth ist 33 Jahre alt, Diplom-Kaufmann und arbeitslos. Seit November letzten Jahres sucht er eine Stelle. In Deutschland waren bislang alle Versuche vergebens. Jetzt will er sein Glück auch im Ausland versuchen. Hilfe verspricht er sich vom Beratungsgespräch beim Europaservice.
"Ist auch wieder die Voraussetzung in erster Linie Englisch. Niederländisch wäre schön."
Mit dem Serviceangebot will die Bundesagentur für Arbeit die berufliche Mobilität in Europa fördern und Arbeitslosigkeit abbauen. Auch wenn Bewerber die Stellen in der Online-Jobbörse eigenständig recherchieren können, haben die Europa-Service-Berater gezieltere Möglichkeiten einer spezifischen Suche. Sie informieren über das Zielland und geben Tipps für die Jobsuche auf eigene Faust. In den bundesweit 15 Beratungszentren sollen Arbeitskräfte in ganz Europa vermittelt werden. Zwar gab es zuvor ähnliche Vermittlungsangebote, allerdings waren sie bislang nicht einheitlich und regional organisiert. Durch den neuen Service werden die bisherigen Angebote der europäischen Arbeitsverwaltungen European Employment Services – kurz EURES -, der nationalen Zentren für Berufsberatung Euroguidance und der Rückkehrberatung für Migranten, nun gebündelt und vernetzt weitergeführt. Auch die EURES-Berater in den Grenzregionen gehören zu dem neuen Netzwerk. Die Teams beraten und informieren zu Studium, Ausbildung oder Jobs im Ausland. Verstärkt werden jetzt Arbeitgeber bei der Suche nach Arbeitskräften unterstützt. Jens Plieth hofft auf eine Anstellung in England, denn in den vielen Absagen wurde oft eines bemängelt: das fehlende Auslandssemsester.
"Es bewerben sich auf eine Stelle, zumindest aus meinem Bereich, was die Rückmeldung ist, so circa 300 Personen. Das heißt also, sie können nicht zu jedem konkret den Einzelfall prüfen. Was aber oft gesagt wurde als allgemein – dass ein Auslandsaufenthalt sicherlich gut getan hätte. Und diese Möglichkeit würde ich jetzt halt gerne nochmal nutzen nachzuholen."
Auch wenn momentan vor allem Fachkräfte aus dem handwerklichen Bereich vermittelt werden, haben Akademiker – zwar schlechtere – aber immerhin Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Teamfähigkeit, Berufserfahrung und Kenntnisse der jeweiligen Landessprache sind ideale Voraussetzungen. Allerdings sollte man bereit sein, auch in branchenähnlichen oder übergreifenden Bereichen tätig zu werden. Zwar zieht es viele ins englischsprachige Ausland, doch auch mit Deutsch kommt man weiter. Margrit Braun ist Beraterin beim Europaservice Köln. Sie weiß, in welchen Bereichen die Vermittlungschancen zur Zeit gut stehen.
"Also wir haben in Norwegen einen Bedarf an Ärzten immer noch, in Schweden auch. Die also auch da ganz gezielt suchen. Wenn man unter Betriebswirten, also unter der Verschlüsselung sucht, dann findet man auch sehr viele Stellen, weil in diesem Wirtschaftsbereich, da ist schon ein hoher Bedarf. Da ist also auch ein hoher Bedarf in Österreich. Da ist der Arbeitsmarkt gut, die haben so um die vier Prozent Arbeitslose."
Trotzdem wollen die meisten Bewerber erfahrungsgemäß im englischsprachigen Ausland arbeiten. So auch Sonja Jürgens. Die 31-jährige Ethnologin hat ihren Hochschulabschluss vor knapp drei Jahren erworben. Seitdem jobbt sie, um sich zu finanzieren. Jetzt hat auch sie sich für den Schritt ins Ausland entschieden.
"Gerade als Ethnologin oder überhaupt mit meiner Fächerkombination ist es sehr schwierig einen Job zu finden. Von daher bin ich da auch flexibel. Also wenn jetzt in irgend einem anderen Land ein Job auftauchen würde, der jetzt genau irgendwie auf meine Qualifikation passt oder meine Interessenlage genau trifft, dann würde ich das sicherlich auch machen. Aber wenn die Möglichkeit da ist, dann würde ich das englischsprachige Ausland definitiv vorziehen."
"Klar, ich denke unsere Generation wird schon mehr damit groß, dass man flexibel sein muss. Dass man vielleicht auch mal öfter umzieht.
Wer seine Zelte tatsächlich abbricht, sollte gut vorbereitet sein. Dazu bietet der Europaservice zwar Hilfestellung und Informationen aber letztendlich ist Eigeninitiative gefragt. In den zehn neuen EU-Ländern benötigt man in den meisten Fällen eine Arbeitserlaubnis. In den 15 alten Ländern ist die Arbeitsaufnahme relativ unkompliziert. Unerlässlich ist natürlich eine gewisse Risikobereitschaft. Dieser arbeitssuchende Diplom-Bibliothekar bringt es auf den Punkt:
"Die konkrete Motivation ist eigentlich wieder so schnell wie möglich in Arbeit zu kommen. Oder eine Arbeit zu finden, so. Und dann überlegt man sich natürlich, wenn man den Arbeitsmarkt in Deutschland sieht, was kann ich tun? Also geht man auch ins Ausland. "
"Grundsätzlich zu sagen, ich gehe auch ins Ausland, um da Arbeit zu suchen – das setzt ja schon, finde ich, eine große Flexibilität voraus.
Jens Plieth ist 33 Jahre alt, Diplom-Kaufmann und arbeitslos. Seit November letzten Jahres sucht er eine Stelle. In Deutschland waren bislang alle Versuche vergebens. Jetzt will er sein Glück auch im Ausland versuchen. Hilfe verspricht er sich vom Beratungsgespräch beim Europaservice.
"Ist auch wieder die Voraussetzung in erster Linie Englisch. Niederländisch wäre schön."
Mit dem Serviceangebot will die Bundesagentur für Arbeit die berufliche Mobilität in Europa fördern und Arbeitslosigkeit abbauen. Auch wenn Bewerber die Stellen in der Online-Jobbörse eigenständig recherchieren können, haben die Europa-Service-Berater gezieltere Möglichkeiten einer spezifischen Suche. Sie informieren über das Zielland und geben Tipps für die Jobsuche auf eigene Faust. In den bundesweit 15 Beratungszentren sollen Arbeitskräfte in ganz Europa vermittelt werden. Zwar gab es zuvor ähnliche Vermittlungsangebote, allerdings waren sie bislang nicht einheitlich und regional organisiert. Durch den neuen Service werden die bisherigen Angebote der europäischen Arbeitsverwaltungen European Employment Services – kurz EURES -, der nationalen Zentren für Berufsberatung Euroguidance und der Rückkehrberatung für Migranten, nun gebündelt und vernetzt weitergeführt. Auch die EURES-Berater in den Grenzregionen gehören zu dem neuen Netzwerk. Die Teams beraten und informieren zu Studium, Ausbildung oder Jobs im Ausland. Verstärkt werden jetzt Arbeitgeber bei der Suche nach Arbeitskräften unterstützt. Jens Plieth hofft auf eine Anstellung in England, denn in den vielen Absagen wurde oft eines bemängelt: das fehlende Auslandssemsester.
"Es bewerben sich auf eine Stelle, zumindest aus meinem Bereich, was die Rückmeldung ist, so circa 300 Personen. Das heißt also, sie können nicht zu jedem konkret den Einzelfall prüfen. Was aber oft gesagt wurde als allgemein – dass ein Auslandsaufenthalt sicherlich gut getan hätte. Und diese Möglichkeit würde ich jetzt halt gerne nochmal nutzen nachzuholen."
Auch wenn momentan vor allem Fachkräfte aus dem handwerklichen Bereich vermittelt werden, haben Akademiker – zwar schlechtere – aber immerhin Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Teamfähigkeit, Berufserfahrung und Kenntnisse der jeweiligen Landessprache sind ideale Voraussetzungen. Allerdings sollte man bereit sein, auch in branchenähnlichen oder übergreifenden Bereichen tätig zu werden. Zwar zieht es viele ins englischsprachige Ausland, doch auch mit Deutsch kommt man weiter. Margrit Braun ist Beraterin beim Europaservice Köln. Sie weiß, in welchen Bereichen die Vermittlungschancen zur Zeit gut stehen.
"Also wir haben in Norwegen einen Bedarf an Ärzten immer noch, in Schweden auch. Die also auch da ganz gezielt suchen. Wenn man unter Betriebswirten, also unter der Verschlüsselung sucht, dann findet man auch sehr viele Stellen, weil in diesem Wirtschaftsbereich, da ist schon ein hoher Bedarf. Da ist also auch ein hoher Bedarf in Österreich. Da ist der Arbeitsmarkt gut, die haben so um die vier Prozent Arbeitslose."
Trotzdem wollen die meisten Bewerber erfahrungsgemäß im englischsprachigen Ausland arbeiten. So auch Sonja Jürgens. Die 31-jährige Ethnologin hat ihren Hochschulabschluss vor knapp drei Jahren erworben. Seitdem jobbt sie, um sich zu finanzieren. Jetzt hat auch sie sich für den Schritt ins Ausland entschieden.
"Gerade als Ethnologin oder überhaupt mit meiner Fächerkombination ist es sehr schwierig einen Job zu finden. Von daher bin ich da auch flexibel. Also wenn jetzt in irgend einem anderen Land ein Job auftauchen würde, der jetzt genau irgendwie auf meine Qualifikation passt oder meine Interessenlage genau trifft, dann würde ich das sicherlich auch machen. Aber wenn die Möglichkeit da ist, dann würde ich das englischsprachige Ausland definitiv vorziehen."
"Klar, ich denke unsere Generation wird schon mehr damit groß, dass man flexibel sein muss. Dass man vielleicht auch mal öfter umzieht.
Wer seine Zelte tatsächlich abbricht, sollte gut vorbereitet sein. Dazu bietet der Europaservice zwar Hilfestellung und Informationen aber letztendlich ist Eigeninitiative gefragt. In den zehn neuen EU-Ländern benötigt man in den meisten Fällen eine Arbeitserlaubnis. In den 15 alten Ländern ist die Arbeitsaufnahme relativ unkompliziert. Unerlässlich ist natürlich eine gewisse Risikobereitschaft. Dieser arbeitssuchende Diplom-Bibliothekar bringt es auf den Punkt:
"Die konkrete Motivation ist eigentlich wieder so schnell wie möglich in Arbeit zu kommen. Oder eine Arbeit zu finden, so. Und dann überlegt man sich natürlich, wenn man den Arbeitsmarkt in Deutschland sieht, was kann ich tun? Also geht man auch ins Ausland. "
"Grundsätzlich zu sagen, ich gehe auch ins Ausland, um da Arbeit zu suchen – das setzt ja schon, finde ich, eine große Flexibilität voraus.