"Ich habe in Halle und Berlin studiert, zu der Zeit habe ich "Ärzte ohne Grenzen" kennengelernt und den Gedanken im Hinterkopf behalten, auch mal mit denen zu arbeiten. Ich bin nach dem Studium wegen der - wie ich denke - besseren Ausbildung nach England gegangen und habe dort einige Jahre gearbeitet, bevor ich mich dann bei Ärzte ohne Grenzen beworben habe, habe so ein bisschen darauf hingearbeitet, habe mir angeschaut, welche Voraussetzungen ich mitbringen muss und welche Voraussetzungen ich denke, ich mitbringen möchte, wo es dann um das Wissen geht, entsprechende Krankheiten dann auch behandeln zu können, die man in Europa ja selten sieht, und dann meine ärztliche Ausbildung mit einem Diplom in Tropenmedizin etwas erweitert","
erzählt Kolja Stille. Nach zwei Auslandseinsätzen in Bangladesh und Äthiopien für setzt der 37-Jährige in Deutschland seine Facharztausbildung zum Nierenspezialisten fort. Dafür eine Klinik zu finden, war nicht schwer, die Arbeitgeber, bei denen er sich vorstellte, würdigten den Erfahrungszuwachs im Ausland.
""In Bangladesh war ich verantwortlich für ein Projekt, was in vier verschiedenen Flüchtlingslagern gearbeitet hat. Ich kam als Assistenzarzt dorthin, hatte immer meine Chefs vorher, und auf einmal war ich selber Chef von zwölf Ärzten, die ich einteilen und trainieren musste, für die ich Fortbildung organisieren musste. Das war eine steile Lernkurve, aber es geht, und es macht Spaß."
Seine Erfahrungen gibt Kolja Stille gemeinsam mit einer angehenden Unfallchirurgin auf einem Infoabend an der Uniklinik in Frankfurt am Main wieder.
Im Publikum Medizinstudierende und Interessenten, die erstaunt sind, zu erfahren, dass die Hilfsorganisation zu immerhin 40 Prozent Organisationstalente aus nicht-medizinischen Branchen braucht - als sogenannte Logistiker.
"Das war für mich Augen öffnend, dass selbst ich mit ganz anderem Background auch was tun könnte"," sagt der in Deutschland aufgewachsene Groß- und Außenhandelskaufmann, der aus Äthiopien stammt.
Nicole Barth ist Soziologin und arbeitet in Bildungsprojekten für die Umweltstiftung WWF. "Mein Traumjob", lacht sie. Dennoch erwägt die 31-Jährige, irgendwann ein Sabbatjahr zu nehmen, um bei "Ärzte ohne Grenzen" organisatorisch zu helfen und so den persönlichen Horizont zu erweitern. In der Regel dauern die Auslandseinsätze ein Jahr, Kost und Logis beim Einsatz zahlt die Hilfsorganisation, zudem monatlich rund 840 Euro aufs heimische Konto. Davon können Mitarbeiter laufende Versicherungen und die Miete begleichen, wenn sie ihre Wohnung nicht ohnehin über die Mitwohnzentrale untervermieten. Nicole Barth schreckt das spärliche Salär nicht:
""Habe ich damals im Studium verdient nebenbei, jetzt verdiene ich natürlich wesentlich mehr, ich bin Vollzeit angestellt. Aber man hat dafür keine Ausgaben mehr, und ich denke für ein Jahr, zwei oder auch vielleicht drei kann man sich da zurücknehmen, hätte ich jetzt kein Problem mit."
Techniker, Informationstechnologen, Spezialisten für Transport und Logistik - all diese Berufe sind Willkommen bei "Ärzte ohne Grenzen". Und:
"Es gibt auch eine Gruppe von Mitarbeitern, die nennen wir "humantitarian affairs department", da geht es um Politik, um das Dokumentieren des Leids, was wir sehen."
Und da, so meint Kolja Stille, hätte auch die Soziologin eine Chance - solide Fremdsprachenkenntnisse, Idealismus, psychische Stabilität, Offenheit für die Arbeit in mehrsprachigen und multikulturellen und Teams vorausgesetzt.
Ausstellung "Überleben auf der Flucht" - Der Alltag im Flüchtlingslager Freiluftausstellung bis 12.07, 10 - 20 Uhr, Eintritt frei, Bockenheimer Warte, Frankfurt am Main
www.aerzte-ohne-grenzen.de (mit Stellenportal)
erzählt Kolja Stille. Nach zwei Auslandseinsätzen in Bangladesh und Äthiopien für setzt der 37-Jährige in Deutschland seine Facharztausbildung zum Nierenspezialisten fort. Dafür eine Klinik zu finden, war nicht schwer, die Arbeitgeber, bei denen er sich vorstellte, würdigten den Erfahrungszuwachs im Ausland.
""In Bangladesh war ich verantwortlich für ein Projekt, was in vier verschiedenen Flüchtlingslagern gearbeitet hat. Ich kam als Assistenzarzt dorthin, hatte immer meine Chefs vorher, und auf einmal war ich selber Chef von zwölf Ärzten, die ich einteilen und trainieren musste, für die ich Fortbildung organisieren musste. Das war eine steile Lernkurve, aber es geht, und es macht Spaß."
Seine Erfahrungen gibt Kolja Stille gemeinsam mit einer angehenden Unfallchirurgin auf einem Infoabend an der Uniklinik in Frankfurt am Main wieder.
Im Publikum Medizinstudierende und Interessenten, die erstaunt sind, zu erfahren, dass die Hilfsorganisation zu immerhin 40 Prozent Organisationstalente aus nicht-medizinischen Branchen braucht - als sogenannte Logistiker.
"Das war für mich Augen öffnend, dass selbst ich mit ganz anderem Background auch was tun könnte"," sagt der in Deutschland aufgewachsene Groß- und Außenhandelskaufmann, der aus Äthiopien stammt.
Nicole Barth ist Soziologin und arbeitet in Bildungsprojekten für die Umweltstiftung WWF. "Mein Traumjob", lacht sie. Dennoch erwägt die 31-Jährige, irgendwann ein Sabbatjahr zu nehmen, um bei "Ärzte ohne Grenzen" organisatorisch zu helfen und so den persönlichen Horizont zu erweitern. In der Regel dauern die Auslandseinsätze ein Jahr, Kost und Logis beim Einsatz zahlt die Hilfsorganisation, zudem monatlich rund 840 Euro aufs heimische Konto. Davon können Mitarbeiter laufende Versicherungen und die Miete begleichen, wenn sie ihre Wohnung nicht ohnehin über die Mitwohnzentrale untervermieten. Nicole Barth schreckt das spärliche Salär nicht:
""Habe ich damals im Studium verdient nebenbei, jetzt verdiene ich natürlich wesentlich mehr, ich bin Vollzeit angestellt. Aber man hat dafür keine Ausgaben mehr, und ich denke für ein Jahr, zwei oder auch vielleicht drei kann man sich da zurücknehmen, hätte ich jetzt kein Problem mit."
Techniker, Informationstechnologen, Spezialisten für Transport und Logistik - all diese Berufe sind Willkommen bei "Ärzte ohne Grenzen". Und:
"Es gibt auch eine Gruppe von Mitarbeitern, die nennen wir "humantitarian affairs department", da geht es um Politik, um das Dokumentieren des Leids, was wir sehen."
Und da, so meint Kolja Stille, hätte auch die Soziologin eine Chance - solide Fremdsprachenkenntnisse, Idealismus, psychische Stabilität, Offenheit für die Arbeit in mehrsprachigen und multikulturellen und Teams vorausgesetzt.
Ausstellung "Überleben auf der Flucht" - Der Alltag im Flüchtlingslager Freiluftausstellung bis 12.07, 10 - 20 Uhr, Eintritt frei, Bockenheimer Warte, Frankfurt am Main
www.aerzte-ohne-grenzen.de (mit Stellenportal)