Arbeitnehmer dopen sich mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, erklärt Herbert Rebscher Chef der Deutschen Angestellten Krankenkasse, DAK:
"Das ist eine ganze Spannbreite von tagsüber leistungsteigernden Mitteln, konzentrationsfördernden Mitteln und abends wieder dämpfende Mittel, dass die Menschen wieder schlafen können."
Konkret geht es um Antidepressiva, Mittel gegen Demenz und ADHS, allgemein bekannt als "Zappelphillip-Syndrom". Diese Dopingliste lässt schon erahnen, warum Arbeitnehmer sie einnehmen, erklärt Isabella Heuser, Professorin für Psychiatrie an der Charite Berlin:
"Doping am Arbeitsplatz bedeutet, dass Medikamente am Arbeitsplatz genommen werden von Gesunden zur Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit und der Stimmungsverbesserung."
Sie ahnen es: Doping am Arbeitsplatz ist denn auch keine Praxis von einigen wenigen Top-Managern, sondern durchaus weit verbreitet. Die DAK hat 3000 Menschen repräsentativ befragt. Das Ergebnis sei alarmierend, sagt DAK-Chef Rebscher:
"Wir reden über eine Zahl von 400.000 bis 800.000 Menschen. Wir müssen aber noch mit einer Grauzone rechnen, einfach, weil wir nur nachzeichnen können, was irgendwo dokumentiert ist. Also kann man davon ausgehen, dass doch eine Million Beschäftige zu solchen Mitteln greifen."
Eine Million Menschen nehmen also täglich oder mehrmals in der Woche Medikamente, um sich fit zu machen für den Job. Wenn gesunde Menschen regelmäßig viel zu viele Antidepressiva und Demenz-Medikamente einnehmen, um ihre Gehirnleistung zu fördern, dann habe das für den einzelnen dramatische Folgen. sagt Psychiatrie-Professorin Heuser.
"Wenn sie Wachmacher, Stimulanzien einnehmen über eine längere Zeit und deutlich reduziert dann schlafen oder fast gar nicht mehr schlafen, dann haben sie nach 74 Stunden einen Nervenzusammenbruch und einen körperlichen Zusammenbruch mit Ängsten, akuten depressiven Verstimmungen, mit Herzjagen, Herzklopfen, Herzstolpern, hohem Blutdruck, vermehrtes Schmitzen."
Betroffene sollten sich unbedingt in ärztliche Bandlung begeben, am besten gleich zu einem Psychiater gehen. Denn von einer Abhängigkeit wie bei Heroin oder Alkohol könne in der Regel nicht gesprochen werden. Dann sollten Betroffene mit ihrem Arbeitgeber reden, um etwas am Stress zu ändern. Auch Sport, viel Schlaf, Verzicht auf Alkohol und Rauchen seien gut gegen Stress. Eine Million Arbeitnehmer greifen jedoch lieber zu Medikamenten, und zwar in aller Regel verschreibungspflichtigen Medikamenten. Da stellt sich die Frage: Woher bekommen gesunde Menschen solche Medikamente?
"Nach den Erhebungen der DAK ist die Standort-Apotheke, also die Apotheke des Vertrauens die Bezugsquelle Nummer Eins. Dann aber auch wohl verschrieben von Ärzten und durch die Internet-Apotheke."
In der Apotheke des Vertrauens gebe es Medikamente wohl oft ohne Rezept – ganz klar illegal. Die DAK hat aber raus gefunden, dass Ärzte oft Medikamente verschreiben, für die es keine Diagnose gibt. Beispiel Piracetam, ein Wirkstoff gegen Demenz. Sage und schreibe 83 Prozent der berufstätigen DAK-Mitglieder bekamen diesen Wirkstoff verschrieben, ohne das aus den Akten ein medizinischer Grund ersichtlich wäre, sagt DAK-Chef Rebscher:
"Das sind die ersten Anhaltspunkte aus unserer Analyse, wobei wir jetzt nicht exakt beschreiben können, ob dahinter nicht doch noch andere Diagnosen stehen, die aber aus unseren Möglichkeiten nicht dokumentierbar sind. Deshalb haben wir das ja auch mit namhaften Experten versucht zu analysieren. Und hier scheint auch in der Verordnung der Medikamente durch Ärzte ein Problem zu liegen."
"Das ist eine ganze Spannbreite von tagsüber leistungsteigernden Mitteln, konzentrationsfördernden Mitteln und abends wieder dämpfende Mittel, dass die Menschen wieder schlafen können."
Konkret geht es um Antidepressiva, Mittel gegen Demenz und ADHS, allgemein bekannt als "Zappelphillip-Syndrom". Diese Dopingliste lässt schon erahnen, warum Arbeitnehmer sie einnehmen, erklärt Isabella Heuser, Professorin für Psychiatrie an der Charite Berlin:
"Doping am Arbeitsplatz bedeutet, dass Medikamente am Arbeitsplatz genommen werden von Gesunden zur Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit und der Stimmungsverbesserung."
Sie ahnen es: Doping am Arbeitsplatz ist denn auch keine Praxis von einigen wenigen Top-Managern, sondern durchaus weit verbreitet. Die DAK hat 3000 Menschen repräsentativ befragt. Das Ergebnis sei alarmierend, sagt DAK-Chef Rebscher:
"Wir reden über eine Zahl von 400.000 bis 800.000 Menschen. Wir müssen aber noch mit einer Grauzone rechnen, einfach, weil wir nur nachzeichnen können, was irgendwo dokumentiert ist. Also kann man davon ausgehen, dass doch eine Million Beschäftige zu solchen Mitteln greifen."
Eine Million Menschen nehmen also täglich oder mehrmals in der Woche Medikamente, um sich fit zu machen für den Job. Wenn gesunde Menschen regelmäßig viel zu viele Antidepressiva und Demenz-Medikamente einnehmen, um ihre Gehirnleistung zu fördern, dann habe das für den einzelnen dramatische Folgen. sagt Psychiatrie-Professorin Heuser.
"Wenn sie Wachmacher, Stimulanzien einnehmen über eine längere Zeit und deutlich reduziert dann schlafen oder fast gar nicht mehr schlafen, dann haben sie nach 74 Stunden einen Nervenzusammenbruch und einen körperlichen Zusammenbruch mit Ängsten, akuten depressiven Verstimmungen, mit Herzjagen, Herzklopfen, Herzstolpern, hohem Blutdruck, vermehrtes Schmitzen."
Betroffene sollten sich unbedingt in ärztliche Bandlung begeben, am besten gleich zu einem Psychiater gehen. Denn von einer Abhängigkeit wie bei Heroin oder Alkohol könne in der Regel nicht gesprochen werden. Dann sollten Betroffene mit ihrem Arbeitgeber reden, um etwas am Stress zu ändern. Auch Sport, viel Schlaf, Verzicht auf Alkohol und Rauchen seien gut gegen Stress. Eine Million Arbeitnehmer greifen jedoch lieber zu Medikamenten, und zwar in aller Regel verschreibungspflichtigen Medikamenten. Da stellt sich die Frage: Woher bekommen gesunde Menschen solche Medikamente?
"Nach den Erhebungen der DAK ist die Standort-Apotheke, also die Apotheke des Vertrauens die Bezugsquelle Nummer Eins. Dann aber auch wohl verschrieben von Ärzten und durch die Internet-Apotheke."
In der Apotheke des Vertrauens gebe es Medikamente wohl oft ohne Rezept – ganz klar illegal. Die DAK hat aber raus gefunden, dass Ärzte oft Medikamente verschreiben, für die es keine Diagnose gibt. Beispiel Piracetam, ein Wirkstoff gegen Demenz. Sage und schreibe 83 Prozent der berufstätigen DAK-Mitglieder bekamen diesen Wirkstoff verschrieben, ohne das aus den Akten ein medizinischer Grund ersichtlich wäre, sagt DAK-Chef Rebscher:
"Das sind die ersten Anhaltspunkte aus unserer Analyse, wobei wir jetzt nicht exakt beschreiben können, ob dahinter nicht doch noch andere Diagnosen stehen, die aber aus unseren Möglichkeiten nicht dokumentierbar sind. Deshalb haben wir das ja auch mit namhaften Experten versucht zu analysieren. Und hier scheint auch in der Verordnung der Medikamente durch Ärzte ein Problem zu liegen."