Das Ruhrbistum mit Sitz in Essen hat Sorgen. Seit Jahren kehren nicht nur viele Menschen der Kirche im Allgemeinen den Rücken, die Menschen aus dem Ruhrgebiet ziehen mehr und mehr in die Randgebiete des Potts, weshalb sie dann oft zu den Bistümern Münster oder Paderborn gehören. Fazit: Das Bistum muss sparen. Innerhalb der nächsten drei Jahre sollen 100 Kirchen geschlossen werden und 1000 Stellen wegfallen. Das wird ohne betriebsbedingte Kündigungen nicht zu machen sein und deshalb tut dieser Einschnitt besonders weh. Günther Eilers ist Referent für Personalentwicklung des bischöflichen Generalvikariats in Essen. Für ihn sind die Sparmaßnahmen keine Beschränkung, sondern eine Neustrukturierung an deren Ende ganz neue Berufsbilder stehen werden.
"Wenn wir auch wirtschaftlich solche Dinge konzentrieren um vor Ort auch noch eine bessere Seelsorge machen zu können, wird es im Bistum Essen demnächst ein Berufsbild eines Verwaltungsleiters in einer Kirchengemeinde geben. Dazu werden dann vielleicht sieben oder acht Kirchen gehören, die früher jeweils eine eigene Gemeinde gebildet haben. Und dort ist dann ein relativ neues Berufsbild, ich will mal sagen ein Kirchenmanagement, vor Ort gefragt."
Für die Neustrukturierung hat sich das Ruhrbistum die Hilfe einer Unternehmensberatung ins Haus geholt. Dass die Wirtschaftsfachleute im Einvernehmen mit christlichen Werten vorgehen steht dabei außer Frage. Das Bistum Münster unterhält eine solche Abteilung, die auch anderen Bistümern in Finanzfragen zur Seite steht. Betriebswirtschaftliche Elemente werden zunehmend Einzug halten in die Theologie. Da ist sich Personalreferent Günther Eilers sicher. Das wird sich sehr schnell auch im Studium bemerkbar machen.
So, wie sich künftig mehrere Gemeinden einen Pfarrer teilen müssen, so müssen sie sich auch einen Kirchenmusiker teilen. Da der nicht sonntags um zehn Uhr in fünf Kirchen gleichzeitig Orgel spielen und den Kirchenchor leiten kann, braucht er Hilfe von Nebenberuflern. Jeder kann im Prinzip Orgel spielen lernen. Das Bistum bietet eine zweijährige Ausbildung an, die an den Wochenenden stattfindet. Ein Kirchenmusiker hat allerdings eine Hochschulausbildung. Stefan Glaser, als bischöflicher Beauftragter für Kirchenmusik des Ruhrbistums gewissermaßen der Wächter über die geistliche Musik in seinem Bistum, erklärt die Aufgaben.
"Er muss dafür sorgen, dass Kirchenmusik in den Gemeinden stattfindet, er muss auch ausbildungsmäßig tätig sein, er muss nebenberufliche Kirchenmusiker heranbilden, ausbilden aber auch heranholen, Interesse wecken in seinem Einzugsbereich."
Der Kirchenmusiker der Zukunft hat nach Stefan Glaser Ansicht nicht so sehr betriebswirtschaftliche als vielmehr kommunikative Fähigkeiten. Aktuell bereitet sich der Projektchor des Bistums auf den Weltjugendtag in Köln vor. 1600 Sängerinnen und Sänger müssen dafür koordiniert werden. Generalprobe ist am Sonntag in der Arena auf Schalke.
Zu diesem Fußballstadion hat auch Herbert Fendrich, bischöflicher Beauftragter für Kunst und Kirche des Ruhrbistums, ein ganz besonderes Verhältnis. Es kommt in diesen Tagen nämlich nicht mehr so oft vor, dass ein Verantwortlicher gesucht wird für die künstlerische Ausgestaltung einer Kapelle. Aber mit genau diesem Ansinnen trat Manager Rudi Assauer während des Stadionbaus auf das Bistum zu.
"Also das erstaunliche an der Entscheidung für diesen Raum war, dass diese Kapelle nicht im geringsten zulässt, sie direkt mit dem Verein Schalke 04 zusammenzudenken. Also da ist kein Blau-Weiß. Da hängen keine Schals und keine Fahnen oder sonst etwas, sondern es ist eine ausgesprochen zurückhaltende Ausgestaltung, Farbe nahezu abwesend."
Auf Anraten Fendrichs schrieb Schalke einen Wettbewerb aus. Den Kontakt zu den Künstlern stellte ebenfalls der Kunstbeauftragte her. Er verbannte auch Rudi Assauer aus der Jury, weil dieser nicht die nötige Zeit für diese Aufgabe aufbringen konnte.
Herbert Fendrich hat Deutsch und katholische Religion auf Lehramt studiert und danach ein Kunstgeschichtestudium draufgesattelt. Seine Kollegen in den anderen Bistümern sind meistens Theologen mit einer kunsthistorischen Zusatzausbildung. Viel öfter als eine Kapelle zu gestalten, so befürchtet, Fendrich, wird er künftig damit befasst sein, Kirchen auszuräumen. Wohin mit Altären, Bildern und liturgischen Gegenständen, wenn die Häuser geschlossen werden.
"Das meiste ist aus jüngerer und jüngster Zeit, also zum Teil auch Massenprodukte. Das gilt für kirchliche Textilien, das gilt aber auch für Kelche oder andere heilige Gefäße, so dass der kunsthistorische Wert häufig nicht sehr hoch veranschlagt werden kann. Trotzdem müssen wir da mit Respekt umgehen."
Die Aufgabe, Gebrauchsgegenstände des kaum 50 Jahre alten Bistums auf ihren Sachwert und ihren historischen Wert hin zu überprüfen und zu archivieren, so der Mittvierziger, wird ihn bis zu seiner Pensionierung beschäftigen.
"Wenn wir auch wirtschaftlich solche Dinge konzentrieren um vor Ort auch noch eine bessere Seelsorge machen zu können, wird es im Bistum Essen demnächst ein Berufsbild eines Verwaltungsleiters in einer Kirchengemeinde geben. Dazu werden dann vielleicht sieben oder acht Kirchen gehören, die früher jeweils eine eigene Gemeinde gebildet haben. Und dort ist dann ein relativ neues Berufsbild, ich will mal sagen ein Kirchenmanagement, vor Ort gefragt."
Für die Neustrukturierung hat sich das Ruhrbistum die Hilfe einer Unternehmensberatung ins Haus geholt. Dass die Wirtschaftsfachleute im Einvernehmen mit christlichen Werten vorgehen steht dabei außer Frage. Das Bistum Münster unterhält eine solche Abteilung, die auch anderen Bistümern in Finanzfragen zur Seite steht. Betriebswirtschaftliche Elemente werden zunehmend Einzug halten in die Theologie. Da ist sich Personalreferent Günther Eilers sicher. Das wird sich sehr schnell auch im Studium bemerkbar machen.
So, wie sich künftig mehrere Gemeinden einen Pfarrer teilen müssen, so müssen sie sich auch einen Kirchenmusiker teilen. Da der nicht sonntags um zehn Uhr in fünf Kirchen gleichzeitig Orgel spielen und den Kirchenchor leiten kann, braucht er Hilfe von Nebenberuflern. Jeder kann im Prinzip Orgel spielen lernen. Das Bistum bietet eine zweijährige Ausbildung an, die an den Wochenenden stattfindet. Ein Kirchenmusiker hat allerdings eine Hochschulausbildung. Stefan Glaser, als bischöflicher Beauftragter für Kirchenmusik des Ruhrbistums gewissermaßen der Wächter über die geistliche Musik in seinem Bistum, erklärt die Aufgaben.
"Er muss dafür sorgen, dass Kirchenmusik in den Gemeinden stattfindet, er muss auch ausbildungsmäßig tätig sein, er muss nebenberufliche Kirchenmusiker heranbilden, ausbilden aber auch heranholen, Interesse wecken in seinem Einzugsbereich."
Der Kirchenmusiker der Zukunft hat nach Stefan Glaser Ansicht nicht so sehr betriebswirtschaftliche als vielmehr kommunikative Fähigkeiten. Aktuell bereitet sich der Projektchor des Bistums auf den Weltjugendtag in Köln vor. 1600 Sängerinnen und Sänger müssen dafür koordiniert werden. Generalprobe ist am Sonntag in der Arena auf Schalke.
Zu diesem Fußballstadion hat auch Herbert Fendrich, bischöflicher Beauftragter für Kunst und Kirche des Ruhrbistums, ein ganz besonderes Verhältnis. Es kommt in diesen Tagen nämlich nicht mehr so oft vor, dass ein Verantwortlicher gesucht wird für die künstlerische Ausgestaltung einer Kapelle. Aber mit genau diesem Ansinnen trat Manager Rudi Assauer während des Stadionbaus auf das Bistum zu.
"Also das erstaunliche an der Entscheidung für diesen Raum war, dass diese Kapelle nicht im geringsten zulässt, sie direkt mit dem Verein Schalke 04 zusammenzudenken. Also da ist kein Blau-Weiß. Da hängen keine Schals und keine Fahnen oder sonst etwas, sondern es ist eine ausgesprochen zurückhaltende Ausgestaltung, Farbe nahezu abwesend."
Auf Anraten Fendrichs schrieb Schalke einen Wettbewerb aus. Den Kontakt zu den Künstlern stellte ebenfalls der Kunstbeauftragte her. Er verbannte auch Rudi Assauer aus der Jury, weil dieser nicht die nötige Zeit für diese Aufgabe aufbringen konnte.
Herbert Fendrich hat Deutsch und katholische Religion auf Lehramt studiert und danach ein Kunstgeschichtestudium draufgesattelt. Seine Kollegen in den anderen Bistümern sind meistens Theologen mit einer kunsthistorischen Zusatzausbildung. Viel öfter als eine Kapelle zu gestalten, so befürchtet, Fendrich, wird er künftig damit befasst sein, Kirchen auszuräumen. Wohin mit Altären, Bildern und liturgischen Gegenständen, wenn die Häuser geschlossen werden.
"Das meiste ist aus jüngerer und jüngster Zeit, also zum Teil auch Massenprodukte. Das gilt für kirchliche Textilien, das gilt aber auch für Kelche oder andere heilige Gefäße, so dass der kunsthistorische Wert häufig nicht sehr hoch veranschlagt werden kann. Trotzdem müssen wir da mit Respekt umgehen."
Die Aufgabe, Gebrauchsgegenstände des kaum 50 Jahre alten Bistums auf ihren Sachwert und ihren historischen Wert hin zu überprüfen und zu archivieren, so der Mittvierziger, wird ihn bis zu seiner Pensionierung beschäftigen.