Früher hat man für einen Hektar fürs Einfädeln von Hand über 1000 Stunden gebraucht. Mit der Nähmaschine brauchen wir für einen Hektar noch 45 Stunden. Die Tabakblätter werden da drauf gelegt und mit einem Plastikfaden eingenäht. Der Faden muss nach der Trocknung beim Sortieren wieder herausgezogen werden, weil er einen Fremdkörper darstellt, und die Blätter werden dann als Losblatt vermarktet.
Auch heute noch ist Tabakanbau in Deutschland überwiegend Handarbeit. Zur Zeit läuft die Ernte auf dem Pfanger-Hof in Herxheim bei Landau auf Hochtouren. Dabei zupfen die 10 Saisonkräfte, zwei Deutsche und 8 Osteuropäer - jedes Blatt von oben nach unten einzeln ab. Sie hängen die Tabakschnüre zur Grüntrocknung auf, nehmen sie herunter, hängen sie in einer anderen Halle zum Nachtrocknen wieder auf und sortieren sie.
Ohne die Millionen-Subventionen der EU wäre der kleinflächige und arbeitsintensive Anbau in Deutschland und Europa der Konkurrenz der Roh-Tabakriesen USA und China mit ihren gewaltigen Anbauflächen und niedrigen Lohnkosten nicht gewachsen. Etwa 40 Millionen Euro erwirtschaften die über tausend Tabak-Anbau-Betriebe in der Bundesrepublik auf 4.700 Hektar Fläche, 80 Prozent davon zahlt jedoch nicht die Kundschaft, also die internationalen Zigarettenkonzerne, sondern die EU - als Tabakprämie. Was angesichts von staatlich finanzierten Nichtraucher-Kampagnen kaum noch verständlich scheint. Herrmann Pfanger, Bundesvorsitzender der deutschen Tabakpflanzer, erklärt das so:
Wenn wir die Tabak-Subvention auf den Hektar umrechnen, scheint das eine ganz große Summe zu sein, wenn wir die Subvention auf die Arbeitsstunde umrechnen, bekommen wir Tabakpflanzer wesentlich weniger als die Getreidepflanzer. Von der Warte aus sitzen wir im Boot der europäischen Landwirtschaft, und die wird, auch weiterhin, und das hat man ja bei den jetzigen Entschlüssen gesehen, auch weiterhin Unterstützung notwendig haben, um bestehen zu können.
Wie viele andere Bauern in der Region um Landau in der Pfalz baut Herrmann Pfanger nicht nur Tabak, sondern auch Getreide, Zuckerrüben und Erdbeeren an. Dabei macht der Tabak die meisten Scherereien: um die Prämie zu kassieren, müssen aufwändige Qualitätskontrollen bestanden werden, die geplante Tabaksteuererhöhung und das von der EU gewollte Zigaretten-Werbeverbot lassen die Pflanzer um den Absatz fürchten. Pfanger will dennoch dabei bleiben. Erstens sind die Märkte für Gemüse und Getreide gesättigt, und zweitens:
Tabak ist ein Stück meines Lebens. Ich habe den Betrieb mit 21 Jahren übernommen und habe Tabakanbau stark betrieben und ausgeweitet. Tabakanbau macht mir viel Spaß, und ich hoffe, dass ich es noch einige Jahre machen kann.
Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die EU weiterhin die umstrittenen Subventionen zahlt, denn mit den niedrigen Handelspreisen, die die internationalen Konzerne auf dem Weltmarkt zahlen, könnten die europäischen Pflanzer ihr Auskommen nicht sichern. Günter Hechler, Geschäftsführer beim Bundesverband deutscher Tabakpflanzer in Speyer, spricht ungern von Subventionen und lieber davon, dass ja nur ein kleiner Teil der Tabaksteuer an die Pflanzer zurück fließe.
Wer die Prämie reduziert oder in Frage stellt, muss dann natürlich auch sagen, was die 600.000 Arbeitskräfte in Europa, die mit Tabak ihren Lebensunterhalt verdienen, was die dann in Südeuropa und bei uns tun sollen und wie sie ihre Betriebe ernähren sollten.
Eine schlüssige Antwort darauf ist die Politik bislang schuldig geblieben. Und deshalb muss der Bürger weiterhin mit Widersprüchen leben. Mit einer Bundesregierung zum Beispiel, die den Raucher mit Steuererhöhung straft und gleichzeitig vor dem Europäischen Gerichtshof gegen das geplante Zigaretten-Werbeverbot zu Felde ziehen will. Und mit EU-Subventionen, die den europäischen Tabakanbau erhalten sollen, während ihm staatlich geförderte Nichtraucherkampagnen das Wasser abgraben.
Auch heute noch ist Tabakanbau in Deutschland überwiegend Handarbeit. Zur Zeit läuft die Ernte auf dem Pfanger-Hof in Herxheim bei Landau auf Hochtouren. Dabei zupfen die 10 Saisonkräfte, zwei Deutsche und 8 Osteuropäer - jedes Blatt von oben nach unten einzeln ab. Sie hängen die Tabakschnüre zur Grüntrocknung auf, nehmen sie herunter, hängen sie in einer anderen Halle zum Nachtrocknen wieder auf und sortieren sie.
Ohne die Millionen-Subventionen der EU wäre der kleinflächige und arbeitsintensive Anbau in Deutschland und Europa der Konkurrenz der Roh-Tabakriesen USA und China mit ihren gewaltigen Anbauflächen und niedrigen Lohnkosten nicht gewachsen. Etwa 40 Millionen Euro erwirtschaften die über tausend Tabak-Anbau-Betriebe in der Bundesrepublik auf 4.700 Hektar Fläche, 80 Prozent davon zahlt jedoch nicht die Kundschaft, also die internationalen Zigarettenkonzerne, sondern die EU - als Tabakprämie. Was angesichts von staatlich finanzierten Nichtraucher-Kampagnen kaum noch verständlich scheint. Herrmann Pfanger, Bundesvorsitzender der deutschen Tabakpflanzer, erklärt das so:
Wenn wir die Tabak-Subvention auf den Hektar umrechnen, scheint das eine ganz große Summe zu sein, wenn wir die Subvention auf die Arbeitsstunde umrechnen, bekommen wir Tabakpflanzer wesentlich weniger als die Getreidepflanzer. Von der Warte aus sitzen wir im Boot der europäischen Landwirtschaft, und die wird, auch weiterhin, und das hat man ja bei den jetzigen Entschlüssen gesehen, auch weiterhin Unterstützung notwendig haben, um bestehen zu können.
Wie viele andere Bauern in der Region um Landau in der Pfalz baut Herrmann Pfanger nicht nur Tabak, sondern auch Getreide, Zuckerrüben und Erdbeeren an. Dabei macht der Tabak die meisten Scherereien: um die Prämie zu kassieren, müssen aufwändige Qualitätskontrollen bestanden werden, die geplante Tabaksteuererhöhung und das von der EU gewollte Zigaretten-Werbeverbot lassen die Pflanzer um den Absatz fürchten. Pfanger will dennoch dabei bleiben. Erstens sind die Märkte für Gemüse und Getreide gesättigt, und zweitens:
Tabak ist ein Stück meines Lebens. Ich habe den Betrieb mit 21 Jahren übernommen und habe Tabakanbau stark betrieben und ausgeweitet. Tabakanbau macht mir viel Spaß, und ich hoffe, dass ich es noch einige Jahre machen kann.
Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die EU weiterhin die umstrittenen Subventionen zahlt, denn mit den niedrigen Handelspreisen, die die internationalen Konzerne auf dem Weltmarkt zahlen, könnten die europäischen Pflanzer ihr Auskommen nicht sichern. Günter Hechler, Geschäftsführer beim Bundesverband deutscher Tabakpflanzer in Speyer, spricht ungern von Subventionen und lieber davon, dass ja nur ein kleiner Teil der Tabaksteuer an die Pflanzer zurück fließe.
Wer die Prämie reduziert oder in Frage stellt, muss dann natürlich auch sagen, was die 600.000 Arbeitskräfte in Europa, die mit Tabak ihren Lebensunterhalt verdienen, was die dann in Südeuropa und bei uns tun sollen und wie sie ihre Betriebe ernähren sollten.
Eine schlüssige Antwort darauf ist die Politik bislang schuldig geblieben. Und deshalb muss der Bürger weiterhin mit Widersprüchen leben. Mit einer Bundesregierung zum Beispiel, die den Raucher mit Steuererhöhung straft und gleichzeitig vor dem Europäischen Gerichtshof gegen das geplante Zigaretten-Werbeverbot zu Felde ziehen will. Und mit EU-Subventionen, die den europäischen Tabakanbau erhalten sollen, während ihm staatlich geförderte Nichtraucherkampagnen das Wasser abgraben.