Die arbeitslosen Akademikerinnen vom Netzwerk Minerva wollen keine Sonderbehandlung, weil sie besser qualifiziert sind, aber sie wollen etwas tun, damit ihre Qualifikation nicht nutzlos verkommt, zum Beispiel die 44-jährige Sabine Kück aus Bremen:
"Ich habe Sozialpädagogik auf Diplom studiert, und auch staatliches Anerkennungsjahr gemacht, habe zwei Jahre Master Degree in education in Manchester studiert, mit dem Schwerpunkt Integration von Migranten, und bin 2002 in Bremen dann arbeitslos geworden, und habe mich im Dezember 2004 selbstständig gemacht im Bereich Integrationsförderung für Zugewanderte."
Zusammen mit rund 25 andere Akademikerinnen, fast ausschließlich Frauen übrigens, hat sie das Netzwerk "Minerva Bremen" gegründet, in dem sich von Arbeitslosigkeit betroffene austauschen. Zu den Initiatorinnen gehört die Religionswissenschaftlerin Petra Schilm, die sich auch mit einem Beratungsangebot selbstständig gemacht hat:
"Wir haben ganz konkret aus diesem Grunde uns zusammengeschlossen, weil die Anzahl von arbeitslosen Akademikern und hoch qualifizierten, die arbeitslos sind in Deutschland ansteigt. Wir sind selbst davon betroffen, die Zahlen sind im Moment ungefähr bei 263.000 allein Akademikerinnen und Akademiker. Die Zahlen für 2005 sind schwer zu bekommen durch Hartz Vier, also, viele fallen aus der Statistik heraus."
Wer einen Lebenspartner oder eine Lebenspartnerin hat, die oder der noch verdient, wer sich, wie die beiden, mit einem Überbrückungsgeld selbstständig macht, der gilt für die Statistik nicht mehr als arbeitslos, und von diesen Fällen gibt es gerade unter Akademikerinnen besonders viele. Was bringt es nun den Betroffenen, sich in einem Netzwerk zusammenzuschließen? Sabine Kück:
"Unsere Ziele von Minerva Bremen sind einmal die Enttabuisierung von Akademikerarbeitslosigkeit und auch die Arbeitslosigkeit von hoch Qualifizierten. Der zweite Punkt ist Schaffung einer Plattform für Arbeitskreise und Zukunftswerkstätten , und hier kommt auch der Punkt Networking mit hinein. Und drittens konstruktive Aktivitäten gegen Arbeitslosigkeit und für Arbeit zu initiieren und umzusetzen. Wir sind bundesweit vernetzt und vernetzt auch mit Hochschulen, mit Institutionen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden und dementsprechend auch den Personen und diesen Personen bieten wir eine Plattform, in Arbeitskreisen Zukunftswerkstatt, unser zweiter Punkt, wo diverse Themen über Arbeit und gegen Arbeitslosigkeit angeregt werden zu diskutieren um auch dort Lösungen zu finden."
Zum Netzwerk von Minerva, das sich in einer geschlossenen Newsgroup im Internet austauscht, gehören auch die beiden Düsseldorferinnen Heike Hunecke und Kathrin Schönborn. Die eine ist promovierte Wirtschaftsgeografin und hat im Bereich Wissensmanagement gearbeitet, die andere hat zwei Diplome als Sozialpädagogin und Pädagogin. Auch sie sitzen nicht als Arbeitslose zuhause, haben sich selbstständig gemacht mit ihrer Idee einer Jobmesse.
Anders als auf üblichen Absolventenbörsen bauen dort nicht die Firmen Stände auf, sondern die Arbeitssuchenden. Und das sind nicht nur junge Hochschulabsolventen, sondern viele ältere, Berufserfahrene. Immerhin haben auf ihrer ersten Veranstaltung dieser Art in Düsseldorf neun von über fünfzig Anbietern ihrer Arbeitskraft anschließend Arbeit gefunden. Und sie haben ihr Ziel erreicht, das Thema in die Düsseldorfer Öffentlichkeit zu bringen. Besonders geärgert hatten sich die beiden, dass über ihre Initiative in der taz unter der Überschrift "Jahrmarkt der Verzweifelnden" berichtet wurde. Gerade das wollen sie nicht sein. Heike Hunecke.
"OK, die Situation ist schwierig, das ist ja allgemein bekannt, aber das hilft ja nichts, da zwar stundenlang drüber zu reden, sondern es hilft nur zu überlegen, was können wir denn überhaupt noch tun, wenn die Hände uns anscheinend gebunden sind. Und so hat es angefangen. Wir haben am Küchentisch gesessen mit 10 Arbeitslosen oder Freiberuflern und haben überlegt, was können wir tun statt zu jammern und dann sind eben die ersten Ideen entstanden bis hin zu dieser Jobmesse, die wir dann auch organisiert haben. Es geht einfach darum, die Energien in eine andere Richtung zu lenken."
Und es ist ihnen wichtig, über das individuelle Schicksal hinaus zu denken. Die Vergeudung von Arbeitskraft ist ein gesellschaftliches Problem, und darüber muss mehr öffentlich gesprochen werden, sagen sie.
"Ich habe Sozialpädagogik auf Diplom studiert, und auch staatliches Anerkennungsjahr gemacht, habe zwei Jahre Master Degree in education in Manchester studiert, mit dem Schwerpunkt Integration von Migranten, und bin 2002 in Bremen dann arbeitslos geworden, und habe mich im Dezember 2004 selbstständig gemacht im Bereich Integrationsförderung für Zugewanderte."
Zusammen mit rund 25 andere Akademikerinnen, fast ausschließlich Frauen übrigens, hat sie das Netzwerk "Minerva Bremen" gegründet, in dem sich von Arbeitslosigkeit betroffene austauschen. Zu den Initiatorinnen gehört die Religionswissenschaftlerin Petra Schilm, die sich auch mit einem Beratungsangebot selbstständig gemacht hat:
"Wir haben ganz konkret aus diesem Grunde uns zusammengeschlossen, weil die Anzahl von arbeitslosen Akademikern und hoch qualifizierten, die arbeitslos sind in Deutschland ansteigt. Wir sind selbst davon betroffen, die Zahlen sind im Moment ungefähr bei 263.000 allein Akademikerinnen und Akademiker. Die Zahlen für 2005 sind schwer zu bekommen durch Hartz Vier, also, viele fallen aus der Statistik heraus."
Wer einen Lebenspartner oder eine Lebenspartnerin hat, die oder der noch verdient, wer sich, wie die beiden, mit einem Überbrückungsgeld selbstständig macht, der gilt für die Statistik nicht mehr als arbeitslos, und von diesen Fällen gibt es gerade unter Akademikerinnen besonders viele. Was bringt es nun den Betroffenen, sich in einem Netzwerk zusammenzuschließen? Sabine Kück:
"Unsere Ziele von Minerva Bremen sind einmal die Enttabuisierung von Akademikerarbeitslosigkeit und auch die Arbeitslosigkeit von hoch Qualifizierten. Der zweite Punkt ist Schaffung einer Plattform für Arbeitskreise und Zukunftswerkstätten , und hier kommt auch der Punkt Networking mit hinein. Und drittens konstruktive Aktivitäten gegen Arbeitslosigkeit und für Arbeit zu initiieren und umzusetzen. Wir sind bundesweit vernetzt und vernetzt auch mit Hochschulen, mit Institutionen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden und dementsprechend auch den Personen und diesen Personen bieten wir eine Plattform, in Arbeitskreisen Zukunftswerkstatt, unser zweiter Punkt, wo diverse Themen über Arbeit und gegen Arbeitslosigkeit angeregt werden zu diskutieren um auch dort Lösungen zu finden."
Zum Netzwerk von Minerva, das sich in einer geschlossenen Newsgroup im Internet austauscht, gehören auch die beiden Düsseldorferinnen Heike Hunecke und Kathrin Schönborn. Die eine ist promovierte Wirtschaftsgeografin und hat im Bereich Wissensmanagement gearbeitet, die andere hat zwei Diplome als Sozialpädagogin und Pädagogin. Auch sie sitzen nicht als Arbeitslose zuhause, haben sich selbstständig gemacht mit ihrer Idee einer Jobmesse.
Anders als auf üblichen Absolventenbörsen bauen dort nicht die Firmen Stände auf, sondern die Arbeitssuchenden. Und das sind nicht nur junge Hochschulabsolventen, sondern viele ältere, Berufserfahrene. Immerhin haben auf ihrer ersten Veranstaltung dieser Art in Düsseldorf neun von über fünfzig Anbietern ihrer Arbeitskraft anschließend Arbeit gefunden. Und sie haben ihr Ziel erreicht, das Thema in die Düsseldorfer Öffentlichkeit zu bringen. Besonders geärgert hatten sich die beiden, dass über ihre Initiative in der taz unter der Überschrift "Jahrmarkt der Verzweifelnden" berichtet wurde. Gerade das wollen sie nicht sein. Heike Hunecke.
"OK, die Situation ist schwierig, das ist ja allgemein bekannt, aber das hilft ja nichts, da zwar stundenlang drüber zu reden, sondern es hilft nur zu überlegen, was können wir denn überhaupt noch tun, wenn die Hände uns anscheinend gebunden sind. Und so hat es angefangen. Wir haben am Küchentisch gesessen mit 10 Arbeitslosen oder Freiberuflern und haben überlegt, was können wir tun statt zu jammern und dann sind eben die ersten Ideen entstanden bis hin zu dieser Jobmesse, die wir dann auch organisiert haben. Es geht einfach darum, die Energien in eine andere Richtung zu lenken."
Und es ist ihnen wichtig, über das individuelle Schicksal hinaus zu denken. Die Vergeudung von Arbeitskraft ist ein gesellschaftliches Problem, und darüber muss mehr öffentlich gesprochen werden, sagen sie.