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Arbeitsplatz über den Wolken
"Gigantisch-genial bis zu todsterbenslangweilig"

Unendliche Weite, strahlend blauer Himmel, das Gefühl von Freiheit: In der Luft zu arbeiten, kann reizvoll sein - und lukrativ. Der Beruf des Piloten lockt mit guter Bezahlung. Aber auch andere Berufsgruppen in der Luft und am Flughafen sind abwechslungsreich.

Von Isabelle Klein |
    Fotomontage: Sechsjähriger Junge sitzt mit weit aufgerissenem Mund während des Fluges auf der Tragfläche eines Airbus A320
    Kinder träumen vom Pilotenberuf: Die Ausbildung ist hart, später wird vieles Routine. (Imago/Mario Aurich)
    Michael Voigt, Jetpilot bei der Bundeswehr
    "Wenn man jetzt von Europa nach Amerika rüber fliegt, dann ist es zwischendurch auch sehr ermüdend und äußerst langweilig, wenn es oben blau ist, unten blau und passieren tut auch nichts. Aber es gibt natürlich auch Phasen, die einfach nur absolut genial sind. Wenn man von so einer Mission dann zurückkommt und die Sonne geht unter, der ganze Himmel ist rot und man fliegt dann 20.000 Fuß oben drüber. Das kommt dem Gefühl der Freiheit und der Genialität dann schon ziemlich nah."
    "Es gibt ja Menschen, die sehr gern vereisen und deswegen Piloten werden. Und mein primärer Aspekt, der mich daran gereizt hat, ist der technische, der Umgang mit einem hochkomplexen technischen System und das so durchzuführen, dass es auch funktioniert und sicher funktioniert."
    Armin Müller, Pilot bei einer großen deutschen Fluggesellschaft
    "Am Anfang ist es unglaublich faszinierend es überhaupt zu schaffen in diesem komplexen Umfeld eben eine sicheren Betrieb darzustellen. Im Laufe eines Berufslebens wird das natürlich viel Routine behafteter und dann ist man mehr mit dem Gedanken einer effizienten Durchführung und einer Optimierung des Ganzen befasst."
    "Für jemanden der es mag herumzureisen und ein bisschen aus dem Koffer zu leben, für den ist es, glaube ich, mehr oder weniger ein Traumjob, vorausgesetzt er hat keine Platzangst und er mag auch Menschen."
    Katrin Schmidt, Flugbegleiterin
    "Am Ende eines Tages ist man, denke ich, ein bisschen mehr geschafft als nach einem Bürojob, weil einfach diese Luft im Flugzeug ein bisschen weniger ist, dort im Flugzeug, als normal, und das ist einfach anstrengender."
    "Also in der Öffentlichkeit ist das Bild, das ich in einer Schweißpfütze sitze und abends mit drei Ave Maria nach Hause gehe, dass keiner zusammengestoßen ist."
    Dietmar Schmitz, Fluglotse
    "Also es ist sehr abwechslungsreich. Also jeder Tag ist anders, Man nimmt keine Arbeit nach Hause, was soll ich auch mit einem Flugzeug zu Hause, sondern ich kann direkt abschalten, man ist nie alleine am Arbeitsplatz, Teamwork A und O, die kommen aus aller Welt, es ist ein super internationaler Flair. Und man muss natürlich auch sehr schnell reagieren auf gestimmte Situationen. Und es geht um Menschenleben. Aber wir versuchen natürlich auch zu unterstützen, wo es geht."
    Christine Langer, Zollbeamtin
    "Also wir haben hier gefälschte Schuhe er Firma Nike, das ist so ein Renner, die verschiedensten Modelle werden hier gefälscht ."
    "Ich denke auch der Flughafen hat ein bestimmtes Flair, man merkt, wenn man hier durch geht, die Welt hier ist zu Hause. Und bei der Abfertigung von Waren im Luft-und Frachtverkehr: Man bekommt Sendungen aus der ganzen Welt und schaut, was ist denn da so drin, was wird eingeführt, was wird ausgeführt. Es hat schon etwas Besonderes."
    "Die jungen Menschen vergessen im ersten Moment, dass das eine ganz normale Ausbildung ist und im Prinzip überhaupt nichts mit Luft- und Raumfahrt zu tun hat."
    Kerstin Karpinski, Ausbildungsleiterin Kaufmännische Berufe am Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum
    "Aber man ist dabei, man ist in der Nähe. Also, als Herr Gerst aus dem Weltall wiedergekommen ist, die fanden das alle sehr toll, die wollten alle am Fester stehen und gucken. Aber das geht natürlich nicht."