Über Gegenwart und Zukunft der Arbeitswelt diskutieren Experten vom 15. bis 18. März auf dem 46. Arbeitwissenschaftlichen Kongress in Berlin. Die Arbeitswelt befindet sich in einem rasanten Wandel. Geradlinige Karriereverläufe sind selten geworden. Dass jemand bis zum Ende seines Berufslebens in seinem erlernten Beruf tätig sein wird, werde es kaum noch geben, meint die Psychologieprofessorin Anne-Marie Metz von der Uni Potsdam. Das Studium selbst bereitet kaum auf den steten Wechsel vor, die Umstände des Studierens hingegen schon. Denn viele Studenten arbeiten während ihrer Ausbildung in verschiedenen Jobs. "Sie haben unterschiedliche Anforderungen zeitlich und inhaltlich zu koordinieren", so Metz. "Ohne dass es ihnen jemand explizit vermittelt, lernen sie im Studium schon kennen, was später im Berufsleben auf sie zukommt." Mit der Komplexität der Arbeitswelt wächst aber auch der Stress für die Berufstätigen. Schließlich gilt es in Zukunft auch, Phasen der Arbeitslosigkeit nicht als persönliches Versagen zu werten. Doch das können auch bei so hohen Arbeitslosenzahlen wie heute nur die wenigsten, stellt Metz fest: "Für uns war das eine große Überraschung der Nachwendezeit. Wir dachten, bei diesem enormen und schlagartigen Einbruch am Arbeitsmarkt quer durch alle Qualifikationsstufen kann eigentlich niemand mehr sagen, das sei sein persönliches Versagen. Aber sehr viele Menschen haben es so gesehen." Fast alles, was einem Erwachsenen Ansehen verleiht, hänge heute mit Arbeit zusammen. Arbeitswissenschaftler fordern hier ein Umdenken: Tätigkeiten außerhalb der Arbeitszeit müssten stärker anerkannt werden.
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Gastgeber des 46. Arbeitswissenschaftlichen Kongresses ist das Institut für Arbeitswissenschaften an der TU Berlin.
Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e. V.
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