Vor einigen Monaten stießen italienische Archäologen auf ein altes Gemäuer in der türkischen Stadt Hierapolis. Sie entdeckten zwölf antike Bauernhöfe. In diesem Gebiet liegen steinerne Reste menschlicher Präsenz seit Menschengedenken unter Steinen und Staub verborgen. Die Italiener nutzten für ihre archäologische Spurensuche ein Satelliten-Computer-Programm, mit dem Ruinen auch dann entdeckt werden können, wenn sie unter Staub, Sand und Pflanzen verborgen liegen. Dieses Programm hat Nicola Masini mitentwickelt. Er ist Ingenieur am Nationalen Forschungsinstitut CNR in Rom:
"Unser Programm nutzt die beiden europäischen Erdbeobachtungssatelliten QuickBird-2 und Ikonos 2, deren Bilder von der Erde die höchste Auflösung überhaupt bieten. Diese Satelliten können aus 450 Kilometer Höhe sogar das Bild eines kleinen Fernsehers genau erkennen. Wir wollen genauer als bisher auf archäologisch interessanten Boden schauen. Wir untersuchen damit die Erdoberfläche. Das ist unsere Grundidee."
Die Kameratechnik an Bord der Satelliten QuickBird-2 und Ikonos 2 kann eine Landschaft in einer sehr hohen Auflösung mehrfarbig wiedergeben. Diese beiden Satelliten liefern radiometrische Daten. Die Radiometrie, die Messung ionisierender Strahlungen, findet in der Regel vor allem bei der Untersuchung natürlicher Radioaktivität und innerhalb der mineralischen Lagerstättenerkundung Anwendung. Archäologen nutzen sie erst seit kurzem. Eine vom CNR entwickelten Software wertet die Satellitendaten aus. Das Ziel ist es, deutlicher als bisher Kontraste in der Oberflächenstruktur des erfassten Gebietes erkennbar zu machen. Mit Hilfe von Farben werden die Kontraste deutlich hervorgehoben. Kontraste, die auch kleinste Erderhebungen sichtbar machen, deren lineare oder runde Formen Hinweise auf mögliche menschliche Bauten liefern. Nicola Masini:
"Mit den bisherigen Satellitenbildern sahen wir nur ganz allgemein Erderhebungen und versuchten sie zu interpretieren. Mit den von uns ausgewerteten Daten des Satelliten erhalten wir nicht nur Hinweise auf kleinste Erderhebungen, sondern auch auf das Wachstum der Pflanzen und Bäume, das immer dann, wenn unter der Erde Ruinen zu finden sind, anders ausfällt als anderswo."
Die vom CNR ausgewerteten Bilder zeigen mit Farbsignalen, wenn in einem bestimmten Gebiet Pflanzen und Bäume niedriger und kümmerlicher da stehen als ihre Artgenossen. Das sei, so die Ingenieure des CNR, ein deutlicher Hinweis auf mögliche unter der Erdoberfläche gelegene Gebäudereste. Wenn die Satellitenbilder in einem Gebiet von einem Hektar Grundfläche einen deutlich erkennbaren Unterschied im Wachstum von Pflanzen und Bäumen zeigen, die dicht beieinander stehen, können, so Masini, die Archäologen mit ersten Grabungen beginnen:
"Die Pilotprojekte, bei denen unsere Software getestet wurde, waren alle ein Erfolg. Wir wurden immer wieder fündig. Wir testeten die Daten aus der Bildauswertung in Süditalien, in Apulien, und fanden durch die klaren Hinweise auf das unterschiedliche Wachstum der Natur antiker Bewässungssysteme in einem Meter Tiefe. Dieses Bewässerungssystem dehnt sich über 20 Hektar aus."
In den nächsten Wochen fliegen die italienischen Wissenschaftler nach Peru. Dort werden sie die rätselhaften und kilometergroßen Figuren auf der Hochebene von Cahuachi untersuchen. Die Urbevölkerung hat diese gigantischen Symbole auf dem Erdboden aus aneinander gereihten Steinen geschaffen. Zusammen mit peruanischen Kollegen wollen die CNR-Experten mit ihrer neuen Untersuchungsmethode herausfinden, ob sich weitere mysteriöse Linienfiguren finden lassen.
"Unser Programm nutzt die beiden europäischen Erdbeobachtungssatelliten QuickBird-2 und Ikonos 2, deren Bilder von der Erde die höchste Auflösung überhaupt bieten. Diese Satelliten können aus 450 Kilometer Höhe sogar das Bild eines kleinen Fernsehers genau erkennen. Wir wollen genauer als bisher auf archäologisch interessanten Boden schauen. Wir untersuchen damit die Erdoberfläche. Das ist unsere Grundidee."
Die Kameratechnik an Bord der Satelliten QuickBird-2 und Ikonos 2 kann eine Landschaft in einer sehr hohen Auflösung mehrfarbig wiedergeben. Diese beiden Satelliten liefern radiometrische Daten. Die Radiometrie, die Messung ionisierender Strahlungen, findet in der Regel vor allem bei der Untersuchung natürlicher Radioaktivität und innerhalb der mineralischen Lagerstättenerkundung Anwendung. Archäologen nutzen sie erst seit kurzem. Eine vom CNR entwickelten Software wertet die Satellitendaten aus. Das Ziel ist es, deutlicher als bisher Kontraste in der Oberflächenstruktur des erfassten Gebietes erkennbar zu machen. Mit Hilfe von Farben werden die Kontraste deutlich hervorgehoben. Kontraste, die auch kleinste Erderhebungen sichtbar machen, deren lineare oder runde Formen Hinweise auf mögliche menschliche Bauten liefern. Nicola Masini:
"Mit den bisherigen Satellitenbildern sahen wir nur ganz allgemein Erderhebungen und versuchten sie zu interpretieren. Mit den von uns ausgewerteten Daten des Satelliten erhalten wir nicht nur Hinweise auf kleinste Erderhebungen, sondern auch auf das Wachstum der Pflanzen und Bäume, das immer dann, wenn unter der Erde Ruinen zu finden sind, anders ausfällt als anderswo."
Die vom CNR ausgewerteten Bilder zeigen mit Farbsignalen, wenn in einem bestimmten Gebiet Pflanzen und Bäume niedriger und kümmerlicher da stehen als ihre Artgenossen. Das sei, so die Ingenieure des CNR, ein deutlicher Hinweis auf mögliche unter der Erdoberfläche gelegene Gebäudereste. Wenn die Satellitenbilder in einem Gebiet von einem Hektar Grundfläche einen deutlich erkennbaren Unterschied im Wachstum von Pflanzen und Bäumen zeigen, die dicht beieinander stehen, können, so Masini, die Archäologen mit ersten Grabungen beginnen:
"Die Pilotprojekte, bei denen unsere Software getestet wurde, waren alle ein Erfolg. Wir wurden immer wieder fündig. Wir testeten die Daten aus der Bildauswertung in Süditalien, in Apulien, und fanden durch die klaren Hinweise auf das unterschiedliche Wachstum der Natur antiker Bewässungssysteme in einem Meter Tiefe. Dieses Bewässerungssystem dehnt sich über 20 Hektar aus."
In den nächsten Wochen fliegen die italienischen Wissenschaftler nach Peru. Dort werden sie die rätselhaften und kilometergroßen Figuren auf der Hochebene von Cahuachi untersuchen. Die Urbevölkerung hat diese gigantischen Symbole auf dem Erdboden aus aneinander gereihten Steinen geschaffen. Zusammen mit peruanischen Kollegen wollen die CNR-Experten mit ihrer neuen Untersuchungsmethode herausfinden, ob sich weitere mysteriöse Linienfiguren finden lassen.