
Er sagte der "Welt am Sonntag", die ARD wolle den generellen Aufwand der Sender so verringern, dass sie von Jahr zu Jahr mit weniger Stellen auskämen. Wie bereits angekündigt, werde dabei auch das Engagement der Sender in den sozialen Medien neu justiert. "Wir haben konstatiert, uns geht die Puste aus. Und das hat bei den Social-Accounts Konsequenzen, das erste Viertel wird reduziert", so Gniffke, der als Intendant den Südwestrundfunk (SWR) führt. Dies solle noch im Verlauf des Jahres 2024 geschehen. "200 Accounts innerhalb von Monaten zu schließen, das wäre vor fünf Jahren völlig unvorstellbar gewesen", so Gniffke. "Ich werbe dafür, dass wir dann noch einmal eine Schippe drauflegen."
Mit Blick auf die laufenden Berechnungen der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) zur Höhe des Rundfunkbeitrags ab 2025 betonte Gniffke, die Sender der ARD hätten ihren künftigen Finanzbedarf sehr maßvoll angemeldet: "Wir wollen eine Anpassung des Rundfunkbeitrags weit unterhalb der Inflationsrate." Um dennoch das Programmangebot so vielfältig wie möglich zu gestalten, ist Gniffke für neue Finanzierungswege offen: "Ich will die Vielfalt der Kultur erhalten. Aber ich werde deutlich machen, dass wir das allein nicht mehr stemmen können, weshalb ich für neue Modelle der Trägerschaft werbe." Die SWR-Big Band sei beispielsweise eine GmbH. Auch Bundesländer und Kommunen kämen als Gesellschafter in Frage, so der ARD-Vorsitzende.
Diese Nachricht wurde am 28.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.