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Eriwan
Armenier erinnern an Massaker von 1915

Mit einem Fackelzug ist in der armenischen Hauptstadt Eriwan an die Ermordung von Armeniern im Osmanischen Reich vor mehr als 100 Jahren erinnert worden.

    Armenien, Eriwan: Menschen erinnern mit einem Fackelzug an das Massaker von 1915.
    Armenier erinnern an Massaker von 1915. (IMAGO/ITAR-TASS/Alexander Patrin)
    Über 10.000 Menschen beteiligten sich am Abend an dem Marsch durch die Stadt. Einige verbrannten Fahnen der Türkei und Aserbaidschans. Armenien erinnert am heutigen offiziellen Gedenktag an den Beginn der Gräueltaten im Jahr 1915. Historiker schätzen, dass in den letzten Tagen des Osmanischen Reichs bis zu 1,5 Millionen Menschen umgebracht wurden.
    In Armenien und auch international setzen sich seit Langem viele dafür ein, dass die Taten offiziell als Genozid anerkannt werden. Mehrere Staaten darunter Deutschland haben sie bereits als solche verurteilt. Die Türkei als Rechtsnachfolgerin des Osmanischen Reichs räumt zwar ein, dass damals viele Menschen getötet wurden. Die Einordnung als Völkermord wird aber entschieden abgelehnt. Zur Begründung heißt es, die Zahl der Todesopfer sei übertrieben und die Todesfälle seien auf Unruhen während des Zusammenbruchs des Osmanischen Reiches zurückzuführen.
    Diese Nachricht wurde am 24.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.