Armutsbekämpfung gelingt ohne Umweltpolitik nicht auf Dauer. Denn Umweltschädigung betrifft besonders die Armen, ja, bedroht ihre Existenz, und sie ist, wie zum Beispiel beim Klimawandel, von den Betroffenen häufig nicht verursacht. Dabei müssen von der globalen bis zur lokalen Ebene Armutsbekämpfungs- und Umweltpolitik zu einer kohärenten Politik verknüpft werden.
Das klingt gut, aber wie soll das in der Praxis aussehen? Zunächst einmal gilt es hier, die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern zu verbessern. Die Bringschuld der reichen Länder ist demnach folgende: Sie sollen ihr eigenes, ressourcenfressendes Konsumverhalten überprüfen und ändern und - diese Forderung ist nicht gerade neu - die Entwicklung in der Dritten Welt durch eigenes nachhaltiges Wirtschaften unterstützen. Aber auch die Entwicklungsländer haben eine Bringschuld: good gouvernance heißt das Schlagwort, sie müssen verlässliche, korruptionsfreie administrative Systeme aufbauen, die dabei auch noch demokratisch sind. Gleichzeitig soll dieses Ziel, Umweltpolitik und Armutsbekämpfung zu koordinieren, von höchster Stelle gefördert werden. Die Vision der Wissenschaftler:
Schaffung eines Rates für globale Entwicklung und Umwelt bei den Vereinten Nationen. Er soll alle UNO-Organisationen, aber auch die Finanzorganisationen wie Weltbank und IWF auf das Leitbild nachhaltige Entwicklung ausrichten. Ein erster Schritt in diese Richtung - wir wissen, das ist ein sehr langfristiges Ziel - ist die Transformation des Umweltprogrammes der Vereinten Nationen in eine Organisation für Umwelt.
In der Regel werden solche Vorschläge schnell abgetan, weil es heißt, wir brauchen keine weiteren bürokratischen Institutionen. Außerdem ist es eben nicht ganz billig, effektiv Umweltpolitik und Entwicklungspolitik zu verknüpfen. Hier versucht der Beirat nun zu argumentieren, dass das Geld, was eine solche Politik unsere Volkswirtschaften koste, an anderer Stelle spielend eingespart werden könne, und auch noch mit positiven Nebeneffekten:
Normalerweise knickt man ja ein, wenn man hört, dass man in einem Jahr mehrere Hundert Milliarden Euro investieren muss, um die Ziele, die sich die Völkergemeinschaft bei der Armutsbekämpfung gesteckt hat, zu erreichen. Das möchte ich kontrastieren mit dem, was wir in den OECD-Ländern jedes Jahr ausgeben für Agrarsubventionen. Das sind sage und schreibe 350 Milliarden. Und das bedeutet, dass wir allein durch den Subventionsabbau im Wesentlichen die Finanzierung leisten könnten.
Aber auch fossile Brennstoffe werden subventioniert. Eine EU-weite Flugbenzinsteuer könnte bis zu 21 Milliarden Euro im Jahr bringen. Und dann gibt es noch einige eigennützige Argumente: Das Geld, sagt Hartmut Graßl, ist gut investiert, denn es bringt auf indirekte Art und Weise Dividende, die nicht zu unterschätzen ist:
Wir bekommen eine Umweltdividende durch den Schutz der globalen öffentlichen Güter wie zum Beispiel der Luft, aber auch der geringeren Verschmutzung der Ozeane oder der besseren Verfügbarkeit von Wasser. Wir kriegen eine Entwicklungsdividende durch ausländische Direktinvestitionen in neue wachsende Märkte. Wir kriegen eine Handelsdividende durch intensiveren Welthandel mit erhöhter Nachfrage auch bei uns.
Und nicht zuletzt erwartet der Beirat eine Sicherheitsdividende, weil nun weniger Kriege um schwindende Ressourcen geführt werden. Nun soll die Bundesregierung die kommenden Internationalen Gipfeltreffen, etwa den G-8-Gipfel im Juli 2005, nutzen, um für die Koordinierung von Klimaschutz und Armutsbekämpfung zu werben.
Das klingt gut, aber wie soll das in der Praxis aussehen? Zunächst einmal gilt es hier, die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern zu verbessern. Die Bringschuld der reichen Länder ist demnach folgende: Sie sollen ihr eigenes, ressourcenfressendes Konsumverhalten überprüfen und ändern und - diese Forderung ist nicht gerade neu - die Entwicklung in der Dritten Welt durch eigenes nachhaltiges Wirtschaften unterstützen. Aber auch die Entwicklungsländer haben eine Bringschuld: good gouvernance heißt das Schlagwort, sie müssen verlässliche, korruptionsfreie administrative Systeme aufbauen, die dabei auch noch demokratisch sind. Gleichzeitig soll dieses Ziel, Umweltpolitik und Armutsbekämpfung zu koordinieren, von höchster Stelle gefördert werden. Die Vision der Wissenschaftler:
Schaffung eines Rates für globale Entwicklung und Umwelt bei den Vereinten Nationen. Er soll alle UNO-Organisationen, aber auch die Finanzorganisationen wie Weltbank und IWF auf das Leitbild nachhaltige Entwicklung ausrichten. Ein erster Schritt in diese Richtung - wir wissen, das ist ein sehr langfristiges Ziel - ist die Transformation des Umweltprogrammes der Vereinten Nationen in eine Organisation für Umwelt.
In der Regel werden solche Vorschläge schnell abgetan, weil es heißt, wir brauchen keine weiteren bürokratischen Institutionen. Außerdem ist es eben nicht ganz billig, effektiv Umweltpolitik und Entwicklungspolitik zu verknüpfen. Hier versucht der Beirat nun zu argumentieren, dass das Geld, was eine solche Politik unsere Volkswirtschaften koste, an anderer Stelle spielend eingespart werden könne, und auch noch mit positiven Nebeneffekten:
Normalerweise knickt man ja ein, wenn man hört, dass man in einem Jahr mehrere Hundert Milliarden Euro investieren muss, um die Ziele, die sich die Völkergemeinschaft bei der Armutsbekämpfung gesteckt hat, zu erreichen. Das möchte ich kontrastieren mit dem, was wir in den OECD-Ländern jedes Jahr ausgeben für Agrarsubventionen. Das sind sage und schreibe 350 Milliarden. Und das bedeutet, dass wir allein durch den Subventionsabbau im Wesentlichen die Finanzierung leisten könnten.
Aber auch fossile Brennstoffe werden subventioniert. Eine EU-weite Flugbenzinsteuer könnte bis zu 21 Milliarden Euro im Jahr bringen. Und dann gibt es noch einige eigennützige Argumente: Das Geld, sagt Hartmut Graßl, ist gut investiert, denn es bringt auf indirekte Art und Weise Dividende, die nicht zu unterschätzen ist:
Wir bekommen eine Umweltdividende durch den Schutz der globalen öffentlichen Güter wie zum Beispiel der Luft, aber auch der geringeren Verschmutzung der Ozeane oder der besseren Verfügbarkeit von Wasser. Wir kriegen eine Entwicklungsdividende durch ausländische Direktinvestitionen in neue wachsende Märkte. Wir kriegen eine Handelsdividende durch intensiveren Welthandel mit erhöhter Nachfrage auch bei uns.
Und nicht zuletzt erwartet der Beirat eine Sicherheitsdividende, weil nun weniger Kriege um schwindende Ressourcen geführt werden. Nun soll die Bundesregierung die kommenden Internationalen Gipfeltreffen, etwa den G-8-Gipfel im Juli 2005, nutzen, um für die Koordinierung von Klimaschutz und Armutsbekämpfung zu werben.