NS-Opfer
Arolsen Archives aus Hessen gibt Gegenstände in Warschau zurück

Das NS-Opfer-Archiv "Arolsen Archives" in Hessen hat persönliche Gegenstände an Nachfahren von Opfern des Warschauer Aufstands zurückgegeben. Die Stücke wurden bei einer Zeremonie in der polnischen Hauptstadt überreicht.

    Der Schriftzug "Arolsen Archives" ist an einer Hausfassade zu sehen.
    Mit der Kampagne "Der Warschauer Aufstand. 100 unbekannte Geschichten" versuchen die Arolsen Archives, das Schicksal von NS-Opfern zu klären (Archivbild). (Swen Pförtner / dpa / Swen Pförtner)
    Die Gegenstände - darunter eine Uhr, Ohrringe und eine Puderdose - hatten nach Angaben des Archivs zwei polnischen Zivilisten gehört, die während des Aufstands von den Nazis gefangengenommen und in Konzentrationslagern ermordet worden waren.
    Unter dem Namen "Arolsen Archives" firmiert seit 2019 der frühere Internationale Suchdienst (ITS). Dabei handelt es sich um eine nach dem Zweiten Weltkrieg gegründete internationale Einrichtung zur Klärung der Schicksale von ausländischen NS-Opfern, die in deutsche Konzentrations- und Zwangsarbeiterlager verschleppt wurden. Im hessischen Bad Arolsen werden mehr als 30 Millionen Akten, Karteikarten und Listen aufbewahrt.
    Am 1. August jährt sich der Beginn des Warschauer Aufstands gegen die deutschen Besatzer zum 80. Mal. Mit der Kampagne "Der Warschauer Aufstand. 100 unbekannte Geschichten" versucht das Archiv in Bad Arolsen, die Familien der damals verhafteten und verschleppten Menschen ausfindig zu machen, um die Gegenstände zurückzugeben und das Schicksal der Opfer zu klären.
    Diese Nachricht wurde am 12.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.