Von den 23 Kurs-Teilnehmern stehen drei vorn an der Tafel. Sie spielen einen Dialog durch, eine beinahe alltägliche Situation, die im arabischen Raum so ihre Tücken haben kann.
Christiane und Marco sitzen in der ersten Reihe und beobachten die Szene aufmerksam. Die beiden haben schon ein wenig Erfahrung mit Arabisch, es ist nicht ihr erster Kurs.
"Leicht fallen mir das Sprechen und das Einprägen von Floskeln und typischen Sätzen. Schwer fällt mir das Lesen, das Erkennen der Buchstaben müsste man öfter üben.
Ich find es viel schwieriger, mir Floskeln zu merken. Es macht viel mehr Spaß zu schreiben oder zu lesen. Und es fällt mir auch wesentlich leichter. Da gibt es konkrete Regeln, denen man folgen kann."
Marco studiert Wirtschaftsinformatik und Christiane Soziologie, KMW und Geschichte - also alles andere als Arabistik oder Orientalistik. Ihre Neugier auf die arabische Sprache wurde anfangs von arabischen Freunde geweckt.
"Und später ist dann die Idee entstanden, dass ich später mal nach Dubai gehen will, um dort mal ein Praktikum zu machen. Denn die Firma meiner Mutter hat dort einen Sitz. Und dann möchte ich das schon nachweisen können, damit der Lebenslauf ein bisschen besser aussieht."
So denken immer mehr junge Menschen in Deutschland. Arabisch liegt im Trend. Viele Schulen haben die Sprache bereits in ihre Lehrpläne aufgenommen. Und auch an den Unis ist das Interesse enorm, erklärt die Leipziger Sprachlehrerin Diana Authmann.
"Vor einem Jahr hab ich mit einem Kurs begonnen und dann gleich den Zweiten angeboten. Mittlerweile boomt das richtig. Es wird gut angenommen von Studenten und Menschen aus Leipzig, die das lernen wollen. Und im nächsten Semester werd ich fünf Kurse anbieten, darunter auch einen zur Terminologie im Islam, weil immer wieder Fragen auftauchen, was heißt Al-Kaida und so."
In Authmanns Kurs sitzen Studenten quer durch alle Fachrichtungen. Lesen und Schreiben würden die meisten bereits nach wenigen Stunden beherrschen. Jedoch:
"Was Schwierigkeiten betrifft, da sind sie dann überrascht, dass man nicht so einfach Sätze bilden kann. Das ist eben ein anderer Aufbau, eine andere Struktur. Es ist eine semitische Sprache, die mit unseren europäischen Sprachen nicht vergleichbar ist."
Doch der Aufwand kann sich lohnen. Denn mit Arabisch-Kenntnissen eröffnen sich berufliche Chancen. Im Nahen und Mittleren Osten seien deutsche Firmen auf dem Vormarsch, sagt Hermann Leistner von der Arbeitsagentur.
"Das geht von der Sicherheitsfirma los, die dort zum Einsatz kommt, weil dort eine deutsche Firma meinetwegen im Einsatz ist, die dort auch deutsche Leute haben wollen, aber mit arabischen Grundkenntnissen. Bis hin zum Bauingenieur, der dort als Bauleiter tätig wird."
Sicher, in Dubai, Bahrain oder den Emiraten könne man auch gut mit Englisch zurecht kommen. Dennoch rät Leistner zur Aneignung der Landessprache.
"Denn man wird dann anders wahrgenommen und auch ernster genommen. Gerade im Verhandlungsbereich kommt es ja manchmal auf Nuancen an, den Auftrag zu bekommen. Also, dass Arabische ist dann an bestimmten Positionen unentbehrlich. "
Das glaubt auch der angehende Wirtschaftsinformatiker Marco, deshalb nutzt er seine Semesterferien für den Sprachkurs.
"Ich würde in der Finanzindustrie arbeiten wollen oder auch in der Beratung. Ich glaub auch, dass man als Deutscher einen guten Ruf hat. Ich hab immer sehr gute Erfahrungen mit Arabern gemacht, wenn sie mitbekommen haben, dass ich Deutscher bin. "
Doch Sprache ist nicht alles. Diana Authmann erklärt auch Fettnäpfchen, die in der arabischen Kultur lauern. Zum Beispiel die strikte Trennung der Geschlechter.
"Das betrifft nicht die Touristenzentren, sondern den ganz normalen Alltag. Dass man eben als Mann ohne Nachzudenken eine Frau berührt oder mit ihr Gespräche beginnt, die so nicht vorgesehen sein sollten."
Dazu gehört auch, dass sich Männer nicht allein mit einer fremden Frau in geschlossenen Räumen aufhalten sollen. Deshalb haben die beiden Männer im Rollenspiel vorn an der Tafel auch die Einladung der Hausherrin zum Tee ausgeschlagen. Sie kommen lieber später wieder, wenn ihr erfundener Kollege Ahmed dann ebenfalls zuhause ist.
Christiane und Marco sitzen in der ersten Reihe und beobachten die Szene aufmerksam. Die beiden haben schon ein wenig Erfahrung mit Arabisch, es ist nicht ihr erster Kurs.
"Leicht fallen mir das Sprechen und das Einprägen von Floskeln und typischen Sätzen. Schwer fällt mir das Lesen, das Erkennen der Buchstaben müsste man öfter üben.
Ich find es viel schwieriger, mir Floskeln zu merken. Es macht viel mehr Spaß zu schreiben oder zu lesen. Und es fällt mir auch wesentlich leichter. Da gibt es konkrete Regeln, denen man folgen kann."
Marco studiert Wirtschaftsinformatik und Christiane Soziologie, KMW und Geschichte - also alles andere als Arabistik oder Orientalistik. Ihre Neugier auf die arabische Sprache wurde anfangs von arabischen Freunde geweckt.
"Und später ist dann die Idee entstanden, dass ich später mal nach Dubai gehen will, um dort mal ein Praktikum zu machen. Denn die Firma meiner Mutter hat dort einen Sitz. Und dann möchte ich das schon nachweisen können, damit der Lebenslauf ein bisschen besser aussieht."
So denken immer mehr junge Menschen in Deutschland. Arabisch liegt im Trend. Viele Schulen haben die Sprache bereits in ihre Lehrpläne aufgenommen. Und auch an den Unis ist das Interesse enorm, erklärt die Leipziger Sprachlehrerin Diana Authmann.
"Vor einem Jahr hab ich mit einem Kurs begonnen und dann gleich den Zweiten angeboten. Mittlerweile boomt das richtig. Es wird gut angenommen von Studenten und Menschen aus Leipzig, die das lernen wollen. Und im nächsten Semester werd ich fünf Kurse anbieten, darunter auch einen zur Terminologie im Islam, weil immer wieder Fragen auftauchen, was heißt Al-Kaida und so."
In Authmanns Kurs sitzen Studenten quer durch alle Fachrichtungen. Lesen und Schreiben würden die meisten bereits nach wenigen Stunden beherrschen. Jedoch:
"Was Schwierigkeiten betrifft, da sind sie dann überrascht, dass man nicht so einfach Sätze bilden kann. Das ist eben ein anderer Aufbau, eine andere Struktur. Es ist eine semitische Sprache, die mit unseren europäischen Sprachen nicht vergleichbar ist."
Doch der Aufwand kann sich lohnen. Denn mit Arabisch-Kenntnissen eröffnen sich berufliche Chancen. Im Nahen und Mittleren Osten seien deutsche Firmen auf dem Vormarsch, sagt Hermann Leistner von der Arbeitsagentur.
"Das geht von der Sicherheitsfirma los, die dort zum Einsatz kommt, weil dort eine deutsche Firma meinetwegen im Einsatz ist, die dort auch deutsche Leute haben wollen, aber mit arabischen Grundkenntnissen. Bis hin zum Bauingenieur, der dort als Bauleiter tätig wird."
Sicher, in Dubai, Bahrain oder den Emiraten könne man auch gut mit Englisch zurecht kommen. Dennoch rät Leistner zur Aneignung der Landessprache.
"Denn man wird dann anders wahrgenommen und auch ernster genommen. Gerade im Verhandlungsbereich kommt es ja manchmal auf Nuancen an, den Auftrag zu bekommen. Also, dass Arabische ist dann an bestimmten Positionen unentbehrlich. "
Das glaubt auch der angehende Wirtschaftsinformatiker Marco, deshalb nutzt er seine Semesterferien für den Sprachkurs.
"Ich würde in der Finanzindustrie arbeiten wollen oder auch in der Beratung. Ich glaub auch, dass man als Deutscher einen guten Ruf hat. Ich hab immer sehr gute Erfahrungen mit Arabern gemacht, wenn sie mitbekommen haben, dass ich Deutscher bin. "
Doch Sprache ist nicht alles. Diana Authmann erklärt auch Fettnäpfchen, die in der arabischen Kultur lauern. Zum Beispiel die strikte Trennung der Geschlechter.
"Das betrifft nicht die Touristenzentren, sondern den ganz normalen Alltag. Dass man eben als Mann ohne Nachzudenken eine Frau berührt oder mit ihr Gespräche beginnt, die so nicht vorgesehen sein sollten."
Dazu gehört auch, dass sich Männer nicht allein mit einer fremden Frau in geschlossenen Räumen aufhalten sollen. Deshalb haben die beiden Männer im Rollenspiel vorn an der Tafel auch die Einladung der Hausherrin zum Tee ausgeschlagen. Sie kommen lieber später wieder, wenn ihr erfundener Kollege Ahmed dann ebenfalls zuhause ist.