Appetitlich sieht es nicht gerade aus: Der Bagger hat mitten in den Müllberg gelangt und hievt eine halbe Wagenladung an stinkendem Abfall auf ein Förderband. Das Band transportiert den Abfall in den Ofen einer Müllverbrennungsanlage. Dort wird er bei großer Hitze verfeuert. Die Abgase werden gereinigt und verflüchtigen sich durch den Schornstein. Was bleibt, ist die Asche im Brennkessel, eine schotterartige Substanz. Und diese Asche hat sich Aamir Ilyas von der Universität Lund in Schweden nun vorgenommen.
"Heute wird die Asche aus Müllverbrennungsanlagen vor allem genutzt, um Mülldeponien abzudichten und als Zuschlagstoff im Straßenbau. Wir haben uns gefragt, ob aus dieser Asche nicht noch mehr herauszuholen ist, zum Beispiel Wasserstoff."
Ilyas überlegte sich folgendes Prinzip: Die Asche ist reich an Metallen, Aluminium etwa. Feuchtet man die Asche an, sollte dieses Aluminium mit dem Wasser reagieren und Wasserstoff produzieren – vorausgesetzt, der Prozess spielt sich in einer sauerstoffarmen Umgebung ab und man gibt ihm ausreichend Zeit, etwa zwei bis drei Tage.
"Um den Prozess zu beschleunigen, kann man noch ein wenig Natronlauge hinzugeben. Die ist chemisch aggressiv und begünstigt die Reaktion zwischen Aluminium und Wasser. Außerdem wird bei der Reaktion Wärme frei. Und deshalb muss man keinerlei Energie von außen reinstecken."
Nur: Funktioniert das Verfahren wie geplant? Um das herauszufinden, baute Ilyas in seinem Labor eine kleine Testapparatur. Das Ergebnis war ermutigend: Aus einem Kilogramm Müllasche konnte der Ingenieur bis zu 20 Liter Wasserstoff gewinnen. Jetzt peilt er den nächsten Schritt an.
"Ich habe schon mit Leuten aus der Industrie gesprochen, und wir sind auf die Idee gekommen, eine etwas größere Laboranlage zu konstruieren. Und wenn die gut funktioniert, möchte die Industrie eine richtige Pilotanlage bauen."
Das Asche-zu-Wasserstoff-Verfahren hat durchaus Potenzial: Würde man sämtliche Müllverbrennungsanlagen Schwedens damit ausrüsten, kämen pro Jahr 20 Millionen Kubikmeter Wasserstoff zusammen. Damit ließe sich immerhin der Strombedarf für 11.000 Haushalte decken. Oder es ließen sich 20.000 Brennstoffzellenautos antreiben. Ein Problem aber hat Aamir Ilyas noch zu lösen:
"Wir haben noch nicht richtig analysiert, in welchem Zustand die Asche nach der Behandlung ist. Bislang sieht es so aus, dass die Ascheteilchen verklumpen, was eine gute Sache wäre, denn dann droht kein feiner Aschestaub in die Umwelt zu gelangen. Aber das müssen wir noch genauer untersuchen."
Im besten Fall könnte der Rest, quasi die Asche der Asche, dann als Baumaterial dienen – für Straßen etwa oder für Parkplätze.
"Heute wird die Asche aus Müllverbrennungsanlagen vor allem genutzt, um Mülldeponien abzudichten und als Zuschlagstoff im Straßenbau. Wir haben uns gefragt, ob aus dieser Asche nicht noch mehr herauszuholen ist, zum Beispiel Wasserstoff."
Ilyas überlegte sich folgendes Prinzip: Die Asche ist reich an Metallen, Aluminium etwa. Feuchtet man die Asche an, sollte dieses Aluminium mit dem Wasser reagieren und Wasserstoff produzieren – vorausgesetzt, der Prozess spielt sich in einer sauerstoffarmen Umgebung ab und man gibt ihm ausreichend Zeit, etwa zwei bis drei Tage.
"Um den Prozess zu beschleunigen, kann man noch ein wenig Natronlauge hinzugeben. Die ist chemisch aggressiv und begünstigt die Reaktion zwischen Aluminium und Wasser. Außerdem wird bei der Reaktion Wärme frei. Und deshalb muss man keinerlei Energie von außen reinstecken."
Nur: Funktioniert das Verfahren wie geplant? Um das herauszufinden, baute Ilyas in seinem Labor eine kleine Testapparatur. Das Ergebnis war ermutigend: Aus einem Kilogramm Müllasche konnte der Ingenieur bis zu 20 Liter Wasserstoff gewinnen. Jetzt peilt er den nächsten Schritt an.
"Ich habe schon mit Leuten aus der Industrie gesprochen, und wir sind auf die Idee gekommen, eine etwas größere Laboranlage zu konstruieren. Und wenn die gut funktioniert, möchte die Industrie eine richtige Pilotanlage bauen."
Das Asche-zu-Wasserstoff-Verfahren hat durchaus Potenzial: Würde man sämtliche Müllverbrennungsanlagen Schwedens damit ausrüsten, kämen pro Jahr 20 Millionen Kubikmeter Wasserstoff zusammen. Damit ließe sich immerhin der Strombedarf für 11.000 Haushalte decken. Oder es ließen sich 20.000 Brennstoffzellenautos antreiben. Ein Problem aber hat Aamir Ilyas noch zu lösen:
"Wir haben noch nicht richtig analysiert, in welchem Zustand die Asche nach der Behandlung ist. Bislang sieht es so aus, dass die Ascheteilchen verklumpen, was eine gute Sache wäre, denn dann droht kein feiner Aschestaub in die Umwelt zu gelangen. Aber das müssen wir noch genauer untersuchen."
Im besten Fall könnte der Rest, quasi die Asche der Asche, dann als Baumaterial dienen – für Straßen etwa oder für Parkplätze.