Deutschlands größte Ginseng-Farm liegt bei Walsrode im niedersächsischen Kreis Soltau-Fallingbostel. Wenn Heinrich Wischmann nach seinen Ginseng-Pflanzen sehen will, braucht er in diesem Jahr Gummistiefel. In erhöhten Beeten, die ein wenig an Spargel-Reihen erinnern, wächst der Ginseng. In den Furchen dazwischen staut sich Wasser.
" Diese "Spargelreihen" haben wir deshalb angelegt, weil der Ginseng eine Pflanze ist, die stauende Nässe nicht gut abkann. Deshalb haben wir auch in diesem Jahr Schwierigkeiten. Durch den vielen Regen gedeiht der Ginseng in diesem Jahr nicht so gut. Das Wasser dringt in die Dämme ein und verdrängt die Luft. Und dadurch entsteht Wurzelfäulnis. "
Und gerade auf die menschen-ähnlich aussehenden Wurzeln kommt es an. Rund eine Tonne erntet Heinrich Wischmann pro Jahr. Seine Pflanzen wachsen unter Schattenfolien. Denn der wohl bedeutendste Unterschied zu fast allen anderen Kulturpflanzen ist: Ginsengpflanzen gedeihen nur an schattigen Plätzen.
"Wir haben hier eine Fläche von etwa 7 Hektar, auf denen wir den Ginseng in verschiedenen Jahrgängen anbauen. Das hat natürlich Jahre gedauert, um diese Pflanzen zu produzieren. Da haben wir angefangen mit einer ganz kleinen Menge, die in eine Streichholzschachtel passt. Inzwischen sind wir mehr als 20 Jahre damit in Gange. "
Und nahezu die einzigen in Deutschland, die erfolgreich durchgehalten haben. Lediglich in Brandenburg existiert noch eine Ginseng-Farm. Denn so anspruchslos wie es sich anhört, ist die Ginseng-Pflanze nicht.
" Die Pflanze benötigt schon ein gewisses Fachwissen. Es heißt: "Der Ginseng will den Tritt des Gärtners hören, nicht spüren." Man sollte die Pflanze immer mit Gefühl behandeln. "
So kommen auf Heinrich Wischmanns Ginseng-Plantage Maschinen nur zur Aussaat und zur Ernte zum Einsatz. Unkraut jäten, Samen von den Pflanzen nehmen oder Schnecken von den Beeten sammeln - all dies erfolgt "von Hand". Geerntet werden die Wurzeln im Oktober. Erst nach sechs Jahren haben sie ihren höchst-möglichen Wirkstoffgehalt erreicht, sagt Wischmanns Tochter Gesine.
" Man kann das Alter einer Ginseng-Pflanze an der Anzahl der Blatt-Abgänge ablesen. Die sind alle auf einer Höhe. Pro Jahr bekommt sie einen Blattansatz dazu. Eine einjährige Pflanze hat also ein kleines Blättchen, wird etwa drei Zentimeter groß, im zweiten Jahr kommt ein zweiter Blatt-Ansatz dazu. Wir stehen hier vor einer sechsjährigen Pflanze, die hat mustergültig sechs Blätter, mehr werden es aber auch nicht. "
Auch Gesine Wischmann arbeitet auf der Ginseng-Farm. Sie kümmert sich hauptsächlich um die Vermarktung der Ginseng-Produkte im eigenen Hofladen.
" Die Wurzeln sind wenn sie aus der Erde kommen schon fast "fertig" als Arzneimittel. Wir müssen sie nur noch waschen und trocknen. Das machen wir hier auch auf dem Hof. Als fertig getrocknete Wurzel kann man Ginseng schon nehmen und knabbern oder im Mund zergehen lassen. Oder wir lassen sie weiterverarbeiten zu unseren Produkten, das meiste geht in die Kapseln."
Die Ginseng-Kapseln aus Walsrode sind inzwischen auch in jeder Apotheke zu bekommen. Innerhalb der vergangenen 20 Jahre hat der Hof Wischmann neben der konventionellen Landwirtschaft mit dem Anbau von Ginseng ein zweites Standbein geschaffen. Ein Problem gibt es jedoch: Sind die Wurzeln einmal geerntet, braucht der Boden eine mehrjährige Erholungsphase.
" Wir sagen 30 Jahre, manchmal liest man auch nur 15 Jahre. Aber eine gewisse Zeit muss absolute Pause sein, weil sich Nematoden im Boden entwickeln, die unverträglich für den Ginseng sind. Oder den Ginseng auch zerstören. Der Betrieb ist groß genug, um Flächen vorzuhalten oder sonst müsste man welche zupachten, um einen Kreislauf-Betrieb in Gang zu halten. "
Noch bevor die Ginseng-Pflanzen im Spätsommer ihre Blätter abwerfen, werden die reifen roten Beerenfrüchte mit ihren Samenkörnern geerntet. Das Saatgut wird dann im kommenden Jahr auf einem neuen Stück Land eingedrillt - etwa 100 Samenkörner pro Quadratmeter. Längst nicht alle davon gehen auch auf; durch einen natürlichen Ausleseprozess sind aus 100 Samen nach sechs Jahren etwa sechs bis zehn Pflanzen entstanden, die sich vor allem eines wünschen: Keine nassen Sommer.
" Diese "Spargelreihen" haben wir deshalb angelegt, weil der Ginseng eine Pflanze ist, die stauende Nässe nicht gut abkann. Deshalb haben wir auch in diesem Jahr Schwierigkeiten. Durch den vielen Regen gedeiht der Ginseng in diesem Jahr nicht so gut. Das Wasser dringt in die Dämme ein und verdrängt die Luft. Und dadurch entsteht Wurzelfäulnis. "
Und gerade auf die menschen-ähnlich aussehenden Wurzeln kommt es an. Rund eine Tonne erntet Heinrich Wischmann pro Jahr. Seine Pflanzen wachsen unter Schattenfolien. Denn der wohl bedeutendste Unterschied zu fast allen anderen Kulturpflanzen ist: Ginsengpflanzen gedeihen nur an schattigen Plätzen.
"Wir haben hier eine Fläche von etwa 7 Hektar, auf denen wir den Ginseng in verschiedenen Jahrgängen anbauen. Das hat natürlich Jahre gedauert, um diese Pflanzen zu produzieren. Da haben wir angefangen mit einer ganz kleinen Menge, die in eine Streichholzschachtel passt. Inzwischen sind wir mehr als 20 Jahre damit in Gange. "
Und nahezu die einzigen in Deutschland, die erfolgreich durchgehalten haben. Lediglich in Brandenburg existiert noch eine Ginseng-Farm. Denn so anspruchslos wie es sich anhört, ist die Ginseng-Pflanze nicht.
" Die Pflanze benötigt schon ein gewisses Fachwissen. Es heißt: "Der Ginseng will den Tritt des Gärtners hören, nicht spüren." Man sollte die Pflanze immer mit Gefühl behandeln. "
So kommen auf Heinrich Wischmanns Ginseng-Plantage Maschinen nur zur Aussaat und zur Ernte zum Einsatz. Unkraut jäten, Samen von den Pflanzen nehmen oder Schnecken von den Beeten sammeln - all dies erfolgt "von Hand". Geerntet werden die Wurzeln im Oktober. Erst nach sechs Jahren haben sie ihren höchst-möglichen Wirkstoffgehalt erreicht, sagt Wischmanns Tochter Gesine.
" Man kann das Alter einer Ginseng-Pflanze an der Anzahl der Blatt-Abgänge ablesen. Die sind alle auf einer Höhe. Pro Jahr bekommt sie einen Blattansatz dazu. Eine einjährige Pflanze hat also ein kleines Blättchen, wird etwa drei Zentimeter groß, im zweiten Jahr kommt ein zweiter Blatt-Ansatz dazu. Wir stehen hier vor einer sechsjährigen Pflanze, die hat mustergültig sechs Blätter, mehr werden es aber auch nicht. "
Auch Gesine Wischmann arbeitet auf der Ginseng-Farm. Sie kümmert sich hauptsächlich um die Vermarktung der Ginseng-Produkte im eigenen Hofladen.
" Die Wurzeln sind wenn sie aus der Erde kommen schon fast "fertig" als Arzneimittel. Wir müssen sie nur noch waschen und trocknen. Das machen wir hier auch auf dem Hof. Als fertig getrocknete Wurzel kann man Ginseng schon nehmen und knabbern oder im Mund zergehen lassen. Oder wir lassen sie weiterverarbeiten zu unseren Produkten, das meiste geht in die Kapseln."
Die Ginseng-Kapseln aus Walsrode sind inzwischen auch in jeder Apotheke zu bekommen. Innerhalb der vergangenen 20 Jahre hat der Hof Wischmann neben der konventionellen Landwirtschaft mit dem Anbau von Ginseng ein zweites Standbein geschaffen. Ein Problem gibt es jedoch: Sind die Wurzeln einmal geerntet, braucht der Boden eine mehrjährige Erholungsphase.
" Wir sagen 30 Jahre, manchmal liest man auch nur 15 Jahre. Aber eine gewisse Zeit muss absolute Pause sein, weil sich Nematoden im Boden entwickeln, die unverträglich für den Ginseng sind. Oder den Ginseng auch zerstören. Der Betrieb ist groß genug, um Flächen vorzuhalten oder sonst müsste man welche zupachten, um einen Kreislauf-Betrieb in Gang zu halten. "
Noch bevor die Ginseng-Pflanzen im Spätsommer ihre Blätter abwerfen, werden die reifen roten Beerenfrüchte mit ihren Samenkörnern geerntet. Das Saatgut wird dann im kommenden Jahr auf einem neuen Stück Land eingedrillt - etwa 100 Samenkörner pro Quadratmeter. Längst nicht alle davon gehen auch auf; durch einen natürlichen Ausleseprozess sind aus 100 Samen nach sechs Jahren etwa sechs bis zehn Pflanzen entstanden, die sich vor allem eines wünschen: Keine nassen Sommer.